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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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fertig mit Elsevere, und ich habe nichts mehr zu sagen.«
    Das Empfangsgerät verdunkelte sich.
    Das Gesicht des obersten Regierungsrats war leichenblaß geworden. Von der Schar der Regierungsräte waren nur er und Blei hinter Lamorak sitzen geblieben.
    »Der Mann ist geistesgestört«, sagte der oberste Regierungsrat. »Ich weiß nicht, wie ich ihn zwingen kann, Vernunft anzunehmen.«
    Ein Glas Wein stand auf einem Tisch neben ihm. Als er es an die Lippen führte, zeichneten ein paar Tropfen rote Flecken auf seine weiße Hose.
    »Sind seine Forderungen wirklich so unvernünftig?« fragte Lamorak. »Warum kann er nicht von der Gesellschaft akzeptiert werden?«
    Bleis Augen flammten zornig auf.
    »Ein Mann, der sich mit Exkrementen beschäftigt!« Dann zuckte er mit den Schultern. »Sie kommen eben von der Erde.«
    »Kommt Ragusnik denn tatsächlich mit den Exkrementen in Berührung? Ich stelle mir vor, daß all die nötigen Arbeitsgänge doch von automatisierten Maschinen abgewickelt werden.«
    »Natürlich«, sagte der oberste Regierungsrat.
    »Und womit beschäftigt sich Ragusnik?«
    »Er kontrolliert das Funktionieren der Maschinerie. Er schaltet die Anlagen aus, die repariert werden müssen. Er ändert die Arbeitskapazität je nach der Tageszeit. Er bestimmt die Menge der Endprodukte nach den jeweiligen Bedürfnissen.« Traurig fügte er hinzu: »Wenn wir genug Raum hätten, um die technischen Anlagen auf das Zehnfache vergrößern zu können, wäre es möglich, auch diese Funktion alle maschinell durchzuführen. Aber das wäre sinnlose Vergeudung.«
    »Jedenfalls tut Ragusnik nichts anderes als simple Knöpfe drücken und verschiedene maschinelle Kontakte herstellen.«
    »Ja.«
    »Dann unterscheidet sich seine Arbeit also nicht von der Arbeit jedes anderen Elseveraners.«
    »Das verstehen Sie nicht«, sagte Blei steif.
    »Und deshalb wollen Sie das Leben Ihrer Kinder aufs Spiel setzen?«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Blei. Seine Stimme klang schmerzlich genug, um Lamorak davon zu überzeugen, daß die Situation ihm zwar schreckliche Qualen bereite, er aber tatsächlich keinen Ausweg sehe.
    Lamorak zuckte angewidert mit den Schultern.
    »Dann brechen Sie den Streik! Zwingen Sie ihn!«
    »Wie?« fragte der oberste Regierungsrat. »Wer will schon mit ihm in Verbindung treten, in seine Nähe gehen? Und wenn wir seine Wohnungen aus gehöriger Distanz in die Luft sprengen – was würde uns das helfen?«
    »Wissen Sie, wie man seine Maschinerie in Gang bringt?« fragte Lamorak nachdenklich.
    Der oberste Regierungsrat erhob sich.
    »Ich?« kreischte er.
    »Ich meine nicht Sie!« schrie Lamorak in plötzlicher Wut. »Ich meine, kann irgend jemand lernen, mit Ragusniks Maschinen umzugehen?«
    Langsam fand der oberste Regierungsrat seine Beherrschung wieder.
    »Es steht alles in den Handbüchern, ich bin sicher – obwohl ich mich natürlich nie damit befaßt habe.«
    »Dann könnte doch jemand die Prozedur erlernen und Ragusnik ersetzen, bis der Mann bereit ist nachzugeben.«
    »Wer würde sich schon dafür hergeben?« fragte Blei. »Ich nicht, unter keinen Umständen.«
    Lamorak dachte flüchtig an die Tabus auf der Erde, die ebenso mächtig sind. Er dachte an Kannibalismus, Inzest, Blasphemie.
    »Aber Sie müssen doch Vorsorge getroffen haben, daß jemand Ragusniks Funktion übernehmen kann. Was geschieht denn, wenn er stirbt?«
    »Dann wird sein Sohn automatisch sein Nachfolger. Oder sein nächster Verwandter.«
    »Und wenn alle Verwandten noch nicht erwachsen sind? Wenn die Familie plötzlich ausstirbt?«
    »Das war noch nie der Fall. Und es wird auch nie geschehen.«
    Der oberste Regierungsrat fügte hinzu: »Und sollte diese Gefahr wirklich einmal drohen, würden wir ein oder zwei Babys bei den Ragusniks aufwachsen lassen, damit sie den Beruf erlernen.«
    »Ah! Und nach welchen Gesichtspunkten würden Sie die Babys aussuchen?«
    »Wir würden eines oder zwei der Kinder wählen, deren Mütter bei der Geburt gestorben sind. Genauso, wie wir die künftigen Bräute der Ragusniks bestimmen.«
    »Dann wählen Sie schleunigst einen Ersatzmann für Ragusnik«, sagte Lamorak.
    »Nein! Das ist unmöglich! Wie können Sie einen solchen Vorschlag machen? Wenn wir ein Baby zu diesem Zweck aussuchen, dann hat dieses Baby nie im Leben andere Menschen als die Ragusniks gekannt. Aber in diesem Fall müßten wir einen Erwachsenen bestimmen und ihn Ragusnik ausliefern. Nein, Dr. Lamorak. Wir sind keine Monstren oder

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