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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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plötzlich wie angewurzelt stehen, drehte sich in widerstrebender Faszination um und kehrte zu der Lifttafel zurück. Er starrte sie an, als wäre er soeben vom Land in die Stadt gekommen.
    Lafkowitz?
    Wie wurde denn das buchstabiert?
    Es war ganz deutlich. Lafkowitz, Henry J. 170X. Mit »a«. Das war nicht richtig. Das war sinnlos.
    Sinnlos? Warum sinnlos? Er schüttelte heftig den Kopf, als wolle er den Nebel daraus vertreiben. Verdammt, was ging es ihn an, wie das buchstabiert wurde? Stirnrunzelnd wandte er sich ab und eilte zu einer Lifttür, die sich schloß, kurz bevor er sie erreichte. Verwirrt blieb er stehen.
    Eine andere Tür öffnete sich, und rasch betrat er den Lift. Er klemmte die Aktenmappe unter den Arm und versuchte, strahlend und lebhaft auszusehen – wie ein junger, vielversprechender Direktor. Er mußte auf Alex Naylor Eindruck machen. Bisher war er nur telephonisch mit ihm in Verbindung getreten. Wenn er sich den Kopf über Lewkowitze und Lafkowitze zerbrach …
    Im siebten Stock blieb der Lift lautlos stehen. Ein junger Mann in Hemdsärmeln stieg aus. Er balancierte etwas auf den Händen, das wie eine Schreibtischschublade aussah. Darauf befanden sich drei Kaffeetassen und drei Sandwiches.
    Und dann, als sich die Lifttür wieder zu schließen begann, tauchte vor Martens Augen verschwommen ein Mattglas auf, mit schwarzen Lettern. 701 – Henry J. Lefkowitz – Import. Unerbittlich entzogen die beiden Flügel der Lifttür die Schrift seinen Blicken.
    Marten beugte sich aufgeregt vor. Ich will in den siebenten Stock zurück –
    Aber es befanden sich noch andere Fahrgäste im Lift. Und außerdem, was sollte er im siebten Stock?
    Und doch, die Erregung wich nicht von ihm. Auf der Lifttafel war der Name falsch buchstabiert gewesen. Es war kein »a«, nein, es war ein »e«. Irgendein Analphabet hatte die Schrift mit dem linken Fuß eingesetzt.
    Lefkowitz. Aber das stimmt ja immer noch nicht.
    Wieder schüttelte er den Kopf. Wozu mußte es auch stimmen?
    Der Lift hielt im zehnten Stockwerk, und Marten stieg aus.
    Alex Naylor von »Kulinetten« entpuppte sich als untersetzter Mann in mittleren Jahren, mit weißer Haarmähne, rotem Gesicht und breitem Lächeln. Seine Handflächen waren trocken und rauh, sein Händedruck bemerkenswert fest, und seine Linke, die sich treuherzig auf Martens Schulter legte, schien eine wirklich ernst gemeinte freundschaftliche Gesinnung ausdrücken zu wollen.
    »In zwei Minuten bin ich soweit. Wollen wir gleich hier im Haus essen? Exzellentes Restaurant! Außerdem haben sie einen Barkeeper, der einen guten Martini mixen kann. Einverstanden?«
    »Großartig!« Marten pumpte genau die richtige Menge Enthusiasmus aus einem Reservoir irgendwo tief in seinem Innern hoch.
    Aus den zwei Minuten wurden zehn, und Marten wartete mit dem Unbehagen, das einen Mann stets zu befallen pflegt, wenn er in einem fremden Büro wartet. Er starrte auf die Polstersessel, in den kleinen Nebenraum, in dem eine junge, offensichtlich gelangweilte Telefonistin saß, er starrte die Bilder an den Wänden an, und mit halbem Herzen durchblätterte er ein Handelsmagazin, das auf einem Tischchen neben ihm lag.
    Aber er dachte nicht an Lev –
    Nein, er dachte nicht daran!
     
    Das Restaurant war angenehm, oder es wäre angenehm gewesen, wenn Marten sich nicht so unbehaglich gefühlt hätte. Glücklicherweise sah er sich von der Bürde befreit, die Konversation zu führen. Naylor sprach rasch und laut, durchlas die Speisekarte mit geübten Augen, empfahl »Eigericht Benedikt« und gab seine Meinung über das Wetter und die miserable Situation des Straßenverkehrs zum besten.
    Gelegentlich versuchte Marten, in die Gegenwart zurückzukehren, seine abwesenden Gedanken zu sammeln. Aber jedesmal befiel ihn diese unerklärliche Ruhelosigkeit von neuem. Irgend etwas stimmte nicht. Der Name stimmte nicht. Und er behinderte ihn in der Erfüllung seiner Pflichten.
    Aber jetzt wollte er mit aller Gewalt diesen Unsinn beenden. Plötzlich brach ein Wortschwall aus ihm hervor, und er brachte das Gespräch auf das Installationswesen. Das war natürlich unhöflich. Vor allem bestand keinerlei Veranlassung dazu. Er hatte das Thema etwas zu abrupt gewechselt.
    Trotzdem, der Lunch verlief recht zufriedenstellend, das Dessert wurde aufgetragen, und Naylor antwortete freundlich.
    Er gab zu, daß er mit den bestehenden Einrichtungen unzufrieden war. Ja, er hätte sich Martens Vorschläge genau angesehen, ja, es schien ihm, da

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