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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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seinen. Verloren sie den Fokus?
    »Nun gehe ich in Frieden zu meinen Vätern, mein Sohn«, sagte der alte Mann, und Marten blieb allein im leeren Park zurück.
    Bewegung flutete erneut heran, die Sonne setzte ihren unterbrochenen Weg fort, der Wind lebte auf, und im selben Augenblick kehrte alles wieder …
    Um zehn Uhr vormittags rutschte Sam Marten aus dem Taxi und suchte auch nach seiner Geldbörse, während der Verkehr an ihm vorbeifloß.
    Ein roter Lastwagen verlangsamte die Geschwindigkeit und fuhr dann weiter. Eine weiße Aufschrift an seiner Seite lautete: F. Lewkowitz und Söhne, Textiliengroßhandel.
    Marten sah es nicht. Irgendwie wußte er, daß alles gut sein würde. Irgendwie war er sich dessen so sicher wie nie zuvor …

 
Was ist es, das man Liebe nennt?
     
    Das ist eine sehr komplizierte Geschichte. Sie geht bis auf 1938/39 zurück. Damals erschien etwa ein halbes Dutzend Nummern eines Magazins, das ich nicht nennen will. Es versuchte sich in einem Genre, das ich nicht anders ah »pikante Science-Fiction-Erzählungen« bezeichnen kann. Wenn man die sexuelle Freizügigkeit in Betracht zieht, die den heutigen Autoren gestattet ist, so würden sich diese alten pikanten Geschichten heute vielleicht lesen wie etwa »Die Bobbsey-Zwillinge im Weltraum«. Aber damals konnten sie die wenigen Leser des betreffenden Magazins sehr aufregen.
    Diese Geschichten beschäftigten sich sehr ernsthaft mit den heißen Leidenschaften, die irgendwelche fremde Monstren den Erdenfrauen entgegenbrachten. Stets wurden Kleider zerrissen, und Brüste wurden mit einer reichen Vielfalt von elliptischen Phrasen beschrieben. (Ja, ich weiß, das ist ein seltsames Wortspiel.) Das Magazin starb einen verdienten Tod, weniger wegen des harten Sex und Sadismus als wegen der tödlichen Einförmigkeit der Erzählungen und der unergründlichen Qualität der schriftstellerischen Werte.
    Der Vorhang fiel und hob sich wieder im Jahre 1960. Das Magazin Playboy beschloß, sich ein bißchen Spaß mit Science-Fiction zu gönnen. Sie veröffentlichten einen Artikel, der sich »Die Mädchen des Schleimgotts« betitelte. Darin brachten sie zum Ausdruck, daß Science-Fiction nur aus Sex und Sadismus und sonst nichts besteht. Aber sie fanden nur wenig Stoff, den sie ironisieren konnten, denn bis 1960 gab es keinen Literaturzweig (außer vielleicht den Kindergeschichten in den Bulletins der Sonntagsschulen), der puritanischer war als Science-Fiction. Natürlich hat seit 1060 die sexuelle Liberalität auch die Science-Fiction-Literatur durchdrungen.
    Also mußte Playboy seinen Artikel mit den komischen Titelblatt-Schönheiten vergangener Science-Fiction-Magazine illustrieren, und als einzige Quelle stand die 1938/39 erschienene Zeitschrift zur Verfügung, die ich oben erwähnte.
    Cele Goldsmith, die Herausgeberin von Amazing Stories, las den Artikel und rief mich sofort an. Sie schlug vor, ich solle eine Geschichte »Playboy und der Schleimgott« schreiben, eine Satire der Satire. Aus verschiedenen Gründen erschien mir das sehr verführerisch.
    1) Man muß Miß Goldsmith gesehen haben, um an ihre reale Existenz zu glauben. Sie war die einzige mir bekannte Science-Fiction-Herausgeberin, die wie ein Show Girl aussah, und zufällig üben Show-Girl-Typen eine ästhetische Anziehungskraft auf mich aus (oder so etwas Ähnliches).
    2) Ich nehme Science-Fiction ernst und ärgerte mich darüber, daß das Magazin von 1938/39 als Gegenstand einer Playboy-Satire dienen sollte. Ich wollte ihnen die Satire heimzahlen.
    3) Ich dachte mir ganz schnell aus, was ich sagen wollte.
    Also schrieb ich »Playboy und der Schleimgott« und benutzte dieselben Zitate, die Playboy angeführt hatte. Ich versuchte darzustellen, wie eine Begegnung zwischen sex-interessierten Wesen von fremden Sternen und Erdenfrauen wirklich verlaufen mochte. (Ich muß sagen, daß eigentlich Miß Goldsmith die letzten drei Absätze der Erzählung schrieb. Mein Schluß war ziemlich anmaßend, und Miß Goldsmith wußte einen viel besseren. So ließ ich ihn stehen, nicht nur in dem Magazin, sondern auch an dieser Stelle.)
    Der Titel war ein Problem. Er wirkte abstoßend. Als Groff Conklin, einer der unermüdlichsten Anthologen in dieser Branche, die Erzählung für eine seiner Anthologien in Betracht zog, fragte er mich ziemlich kläglich, ob ich nicht einen anderen Titel wüßte.
    »Darauf können Sie wetten«, sagte ich. »Wie wäre es mit ›Was ist es, das man Liebe nennt?‹«
    Mr. Conklin war

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