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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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dass Sie sich in dieser Hinsicht irren.«
    Er biss die Zähne zusammen. Das Gefühl der Peinlichkeit durchströmte ihn, von innen nach außen, als ob seine Innereien noch vor dem Gesicht errötet wären. Dieses Gefühl war ihm verhasst. Eine leise Stimme sagte: »Es stimmt, Günther, ich schätze Ihr Werkzeug. Warum gehen Sie jetzt nicht und putzen Ihre Pistole. Sie haben sie heute häufig und mit ausgezeichneten Resultaten benutzt.«
    »Jawohl, Sir.«
    Mason Lord schaute ihm erst noch hinterher, bevor er sich seiner Frau zuwandte. Sein Blick war nachsichtig, seine Stimme belustigt, als er sagte: »Du quälst den armen Günther.«
    »Stimmt, er macht es mir aber auch wirklich leicht, Mason. Hast du mir meine Lady Colt mitgebracht?«
    Er nickte. »Ich wünschte, du würdest dir von mir beibringen lassen, wie man mit einer richtigen Pistole und nicht nur mit dieser lächerlichen Spielzeugwaffe umgeht.«
    Ihre Stimme wurde streng. Es war beunruhigend, dass sie einem Engel ähnelte, angefangen von dem dichten hellblonden Haar bis hin zu ihren weichen blauen Augen, jenes zerbrechliche Blau eines Sommerhimmels. »Wenn ich nah genug dran bin, wird sie mir gute Dienste leisten. Ich möchte kein Werkzeug wie das von Günther. Es ist nicht elegant.«
    Darin musste er ihr zustimmen. Der Rückschlag einer spanischen Star Ten würde sie nach hinten überfallen lassen. Er reichte ihr die Lady Colt, trat zurück und beobachtete sie dabei, wie sie sechs Kugeln direkt durch das Herz der Attrappe schoss.
    Mit leuchtenden Augen wandte sie sich zu ihm um, zog ihren Ohrschutz herunter und meinte neckend: »Ich musste sie noch nicht einmal streicheln.«
    »Nein.« Er zog sie zu sich heran. »Ich bin der Einzige, den du streichelst.«
    Doch trotz seiner Worte benahm er sich ihr gegenüber nicht wie sonst. Normalerweise hätte sie jetzt bereits auf dem Rücken gelegen. Sie trat zurück und legte ihre Lady Colt auf dem Tresen ab. »Wie mag es wohl deiner Tochter gehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe gerade Buzz Carmen in Denver angerufen. Er meinte, die Polizei führe sich wie Idioten auf, man sei erbost darüber, dass Molly ihre eigene Tochter in Sicherheit gebracht hat. Sie versuchen sie und den Mann in ihrer Begleitung aufzustöbern. Molly ist Amateurin, Buzz und seine Leute sind es nicht. Sie werden sie finden. Er gab zu, nicht gewusst zu haben, dass sie Denver verlassen hatte. Er meinte, sie hätten sich etwas zurückgehalten, weil die Polizei sie belästigt habe.«
    »Außer denjenigen, die das gemacht haben, hat sie nie-mand gefunden. Vielleicht ist sie in den Händen der Verbrecher, Mason. Das solltest du auch in Erwägung ziehen.«
    »Molly ist schlau. Sie ist vielleicht kein Profi, aber schlau ist sie.«
    »Ich dachte, sie würde deiner Frau ähneln.«
    Er sah sie an, dann lachte er. »Alicia? Im Gegensatz zu meiner ersten Frau betrachtet sich Molly als hässliches Entlein. Nein, Molly macht vielleicht nicht viel her, aber sie ist schlau.« Er runzelte die Stirn. »In dieser Hinsicht ähnelt sie offenbar mir. Wenn sie doch nur einsehen würde, dass sie meine Hilfe braucht, und hierherkommen würde. Sie weiß, dass ich sie und Emma beschützen kann.«
    »Ich möchte wetten, dieser Typ an ihrer Seite bestimmt, wo es langgeht. Meinst du nicht?«
    »Ich weiß noch nicht einmal, wer er ist.« Er nahm ihren Arm. »Komm, lass uns einen von Miles’ Margaritas kosten.«
    Als sie am ersten dieser köstlichen Margaritas nippten, trat Miles ins Zimmer. »Sir, Molly ist angekommen. Emma ist auch mit dabei und noch ein Mann, den ich nicht kenne.«
    »Das hat aber lange gedauert«, meinte Lord Mason und erhob sich langsam. Er setzte sein Glas auf dem Marmortisch ab. Miles verließ den Raum. Dann hörte er eine Kinderstimme, leise und hoch, nicht ängstlich, aber doch vorsichtig.
    »Das ist aber ein sehr großes Haus hier, Miles.«
    »Ja, Emma, das ist es.«
    »Es ist sogar noch größer als das, was wir mit Papa zusammen hatten. Diese Decke hier ist so hoch.«
    Wenig später standen die drei in der offenen Tür. Miles stand mit fragendem Blick hinter ihnen. »Ist schon gut, Miles. Wenn wir Sie benötigen, rufe ich Sie.«
    Seine Tochter wandte sich um und legte Miles die Hand auf den Arm. »Kann Emma ein Glas Wasser bekommen, bitte?«
    Miles schaute auf das kleine Mädchen herab, das nun sehr dicht neben seiner Mutter stand und deren Hand von dem
    Mann neben ihr gehalten wurde. »Wie wäre es mit Limonade?«
    »Au ja, Herr Miles, das

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