Vergeltung unter Palmen
Slater. Ja und dieser bemerkte es wahrscheinlich nicht einmal, was Alicia und ich füreinander empfanden. Für ihn gab es nur seine sogenannten Geschäfte. Als Slater mitbekam, dass Alicia den Verein verlassen wollte, schlug er sie. Sie hatte es mir aus Angst nie erzählt. Irgendwann wurde sie so teilnahmslos, ganz anders als sonst. Bis ich gemerkt habe, dass Slater sie mit Drogen vollpumpte. Ich überwarf mich mit ihm und eines Tages hatte ich es geschafft, Alicia von ihnen weg zu bringen. Ich schaffte sie ins Krankenhaus. Leider zu spät. Sie lag nur noch regungslos da. Der Mistkerl muss sie so schwer verletzt haben, dass sie innerlich verblutete. Sie ist in meinen Armen gestorben. Die Ärzte sagten mir, dass sie im dritten Monat schwanger war. Er wird es mir büßen. Ich hoffe, ich bekomme ihn dieses Mal dran. Als ich die Formalitäten im Krankenhaus erledigt hatte, bin ich am Boden zerstört nach England zurück. Ich hätte nur gern das Gesicht von Slater gesehen, als er merkte, dass ich nicht mehr wieder kam.« Daniel lachte verächtlich und fuhr dann weiter fort. »Mein Chef machte diese Sache zu meinem und auch Terences persönlichen Auftrag, als man die Konsorten vor einem Jahr wieder in England sichtete. Sie verhökerten erneut ihre Drogen. Den letzten Deal ließen wir natürlich auch platzen, weil der Handel von uns gestellt war … und das war nicht der Erste. Bevor er erst mal merkte, wer hinter den verpatzten Übergaben steckte, hatte Slater viel Geld verloren. Es hat auch ziemlich lange gedauert, bis er es schnallte. Es konnte ja nur ich sein. Da ich von früher wusste, wer seine Abnehmer sind, war es einfach, seine Hehlerei zu vermiesen. Er musste vor Wut kochen. Seltsamerweise hat man ihn nie fassen können. Er muss einen großen Gönner haben, der ihnen die Aufträge besorgt. Denn es kamen immer neue Kunden dazu. Slater sprach nie darüber. Leider! Er änderte erst in letzter Zeit seine Taktik … Aber ich habe seinen Aufenthaltsort doch heraus bekommen und mein Chef schickte uns inoffiziell in den Urlaub. Nun …, dass ihr hier seid, Laura, erschwert die Sachlage. Ich habe Angst, dir könnte etwas zustoßen. Das sind keine Menschen, es sind Monster. Sie zerstören alles, was einen lieb und teuer ist. Mir wäre Wohler, ihr reist wieder ab.«
Empörend rief sie aus: »Oh nein, das werden wir nicht tun. Dieser Urlaub … wir freuten uns so darauf. Vor allem … weißt du, was uns das alles gekostet hat? Außerdem dürfen wir hier bei Jeremy bleiben. Wir werden euch nicht behindern, versprochen Daniel.« Sie drückte seine Hand und sah ihn bittend an.
»Das glaube ich dir doch. Vielleicht schnappen wir sie ja bald. Heute Nacht findet ein Treffen statt. Slater und ein Kneipenbesitzer werden sich dort auf ein Boot treffen.«
»Woher weißt du das?«, fragte Laura erstaunt.
»Von einem Freund! Er schnüffelt so ein bisschen umher«, antwortete er.
»Heißt er vielleicht Christian?«, wollte Laura wissen. Fassungslos sah er sie an.
»Woher kennst du ihn? Laura, es darf nicht herauskommen, dass ich mit Christian Kontakt habe«, polterte er und sie erklärte: »Wir waren auf einer Beach-Party, da war so ein netter Barkeeper. Wir kamen ins Gespräch und waren dann den ganzen Abend zusammen. Außerdem hörten wir ein kurzes Telefonat, wo es um ein Treffen ging. Da dachte ich eben, es kann sich nur um Christian handeln und habe richtig vermutet«, sagte sie.
Daniels Augen wurden nachdenklich. »Der Kerl, vermutlich ist es Fernez, wird euch hoffentlich nicht zusammen gesehen haben. Dann wäre alles umsonst«, überlegte er. Sie aber lachte. »Wenn der uns gesehen hat, dann nur, wie wir verrückt getanzt und uns amüsiert haben«, schmunzelte sie. Daniel wiegte seinen Kopf hin und her.
»Christian kennt die Schurken von seinem Chef. Mit dem läuft der Deal. Er muss ebenso vorsichtig sein und keine Verbindung zu uns herstellen. Ach, grübeln hilft jetzt nichts. Lass uns wieder zu den anderen gehen.«
»Okay gehen wir zurück. Daniel, wie soll das heute Nacht ablaufen?«, fragte sie besorgt und beide wechselten die Richtung.
»Alle Details?«, scherzte er.
»Klar, das will ich schon wissen!«, meinte sie. Daniel winkte ab. »Nee, lieber nicht. Ihr sollt ja in euren Urlaub keine Sorgenfalten bekommen. Und im Übrigen ist das Polizeigeheimnis.«
»So, so«, murmelte sie und fügte hinzu. »Komisch, dass die Polizei aus England diesen Fall lösen muss? Gibt es auf Tobago keine Polizisten?« Daniel sah sie
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