Vergeltung unter Palmen
schief an. »Ich habe es dir doch erklärt. Man sucht Slater auch bei uns. Wir haben den Auftrag ihn zu fassen. Und die Polizei hier … naja..!«, sagte er.
Unglaubwürdig schüttelte Laura den Kopf. »Das klingt alles unlogisch. Wenn ihr sie schon so lange sucht, warum habt ihr diesen `Slater` und seine Gang dann noch nicht? Und heute wollt ihr ihn einfach so schnappen?«
Daniel suchte nach den richtigen Worten. »Als wir ihnen die Übergaben vermasselten, konnten wir natürlich ein paar Hintermänner festnehmen, was glaubst du? Slater macht das nicht persönlich. Um ihn dingfest zu machen, brauchen wir auch Beweise. Auf seinem Gebiet ist er ein Fuchs. Was heute Nacht passiert, kann keiner sagen.
Der Kneipenbesitzer hat ein Boot. Eine kleine Jacht, wie Christian sagt. Darauf treffen sie sich. Auf dem Wasser ist es immer schwieriger, jemanden zu fassen. Deshalb werden wir den Boss von Christian schon vorher schnappen und uns auf dem Boot verstecken. Mal sehen, was er alles darauf zu verbergen hat! Wenn wir Drogen finden, können wir auch die hiesige Polizei einschalten, aber erst später. Ich habe noch eine offene Rechnung, … und wir arbeiten ja schließlich nicht offiziell hier. Wir sind Urlauber. Außer meinem Vorgesetzten, dessen Chef, Terence, Jeremy und sein Vater weiß niemand darüber.«
»Was ist mit Christian? Was hat er damit zu tun? «, fragte Laura.
»Ach ja, Christian. Er ist ein guter Mann. Ohne ihn wäre ich mit den Ermittlungen nie so weit gekommen. Er machte damals Urlaub auf Sizilien. Seine Frau kam von daher. Ich lernte ihn im Krankenhaus kennen. Seine Frau starb am selben Tag wie Alicia. Zu der Zeit waren wir also seelenverwandt. Wir trösteten uns gegenseitig. Wie er mir erzählte, waren sie zur falschen Zeit am falschen Ort. Er war mit ihr am Strand. Sie wollte Getränke holen, als ein Mann an ihr vorbei rannte und gleich darauf ein Schuss fiel. Dieser traf seine Frau. Bei dem Schützen handelte es sich um Fernez. Er lief weiter. Man wollte ihn festhalten, doch er ist entwischt. Christian wird seine Augen niemals vergessen. Das Schlimmste an dieser Geschichte ist, dass ich für die Schießerei mit verantwortlich bin. Ich hatte Slater, zum ersten Mal einen Deal vermasselt.«
Eine leichte Brise wehte vom Wasser herüber. Bei der ungewohnten Hitze tat es sehr gut. Daniel sprach weiter: »Wir, das heißt, Kollegen von mir aus Sizilien, gaben sich als Händler aus. Wir dachten, wir bekommen sie endlich dran. Naja, dem war nicht so, denn Slater hielt sich wieder versteckt. Ich erzählte Christian die Geschichte von Alicia. Ich erzählte ihm auch, dass ich Polizist bin und alles tun werde, um diesen Mann zu fassen, der seine Frau erschoss. Ich erwähnte aber nicht, dass ich zu dem Zeitpunkt in gewisser Weise zu Fernez gehörte. Wir hatten dann auch kaum Kontakt miteinander. Als er mich letzte Woche anrief und sagte, der Mann, der seine Frau erschoss, wäre schon längere Zeit auf Tobago, bat ich um ein Foto. Er schaffte es unbemerkt eine Aufnahme zu machen, wo zwei Männer darauf zu sehen waren. Ich traute meinen Augen nicht. Es war Fernez, … und wo er ist, ist auch Slater. Christian hat uns also nichts ahnend, auf die Kerle aufmerksam gemacht. Als uns Mr.D. … also mein Chef, die Tickets besorgt hatte, sind wir gleich hierher geflogen. Wir haben uns im Hotel heimlich getroffen, da ich nicht wollte, dass Christian auffliegt, weil sein Boss mit Slater und Fernez zu tun hatte. So, kleine Schwester, jetzt weißt du alles.«
Laura gab sich noch nicht zufrieden. »Ja, und Christian? Weiß er, warum du wirklich hier bist?«
Daniel runzelte die Stirn. »Klar, ich musste ihn ja sagen, dass die Kerle Drogendealer sind und gesucht werden.« Leise fügte er doch noch hinzu: »Er weiß noch immer nicht, dass ich sie kenne und vor allem nicht woher. Was soll ich ihm denn sagen? Dass ich in der Zeit, als seine Frau erschossen wurde, den Verein angehörte und ich vordergründig für die Schießerei verantwortlich war?«
Laura blieb stehen und nahm seine Hand. »Quatsch, du brauchst dir doch keine Vorwürfe zu machen. Du wolltest Alicia helfen und hattest außerdem einen Job zu erledigen! «
»Ha, Alicia helfen«, stöhnte er, »wenn ich auf sie gehört hätte und eher abgehauen wäre, dann würden wir jetzt eine Familie sein. Ich habe nur als Polizist gedacht.« Laura hakte sich bei ihm unter und lief mit ihm weiter.
»Daniel, … bitte hör auf! Du wusstest doch nicht, dass sie schwanger war … und
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