Vergeltung unter Palmen
eine verdammt gute Ausstrahlung, die eine Frau lediglich schwach werden ließ, fand sie.
»Genau, das werden sie auch«, meinte Daniel. »deshalb sollen sie sich auch keine Gedanken machen«, und kniff seiner Schwester belustigend in die Wange. Lachend begaben sie sich ins Esszimmer. Auf dem Tisch standen leichte Snacks. Nach dem Verzehr verabschiedeten sich die Männer und versicherten, dass sie sich keine Sorgen machen bräuchten. Sie sollten sich am Abend amüsieren und nicht auf deren Rückkehr warten. Das war natürlich für Laura und Jasmin nicht einfach. Robert nahm sich ihnen an und erzählte seine Lebensgeschichte bei einer guten Flasche Wein.
Die Männer beobachteten die von Christian beschriebene Lagune. In der kleinen Landzunge sahen sie mit Jeremys Nachtsichtgerät ein Boot. Doch sie konnten nicht mit Sicherheit behaupten, ob es diejenige Jacht war. Alles war ruhig und nichts geschah. Daniel rief Christian an, er solle sein Boss aus irgendeinem Vorwand anrufen, und ihn an Land locken. Christian arbeitete heute an der anderen Strandbar von Raoul, in `Turtle Beach`, um schneller in der Lagune sein zu können.
Nur an wenigen Stellen konnte man ans Meer gelangen. Das Buschwerk bestand aus dichten Mangroven. Es waren überall Wurzeln und Tausende von Vögeln. Jeremy kannte sich bestens aus und führte sie durch die Büsche zu einem Bootsanlegeplatz. Er war sich sicher, dass Raoul von diesem Platz aus zu seinem Boot gelangte. »Auf diesem Pfad war vor kurzer Zeit jemand«, rief er leise, »also wird er hier wieder anlegen.« Er sah noch mal durch sein Glas und zeigte nach rechts. Es war Raouls kleine Jacht, denn dieser kam an Deck und seine Hände fuhren durch die Luft. Wahrscheinlich telefonierte er gerade mit Christian. Auf einmal stieg er ins kleine Boot und kam auf den Steg zugerudert. Die Männer versteckten sich halbwegs hinter den Mangroven.
Als Raoul das Boot festgemacht hatte, kam er mit einer Taschenlampe den Pfad nach oben. Terence ging auf ihn zu und packte seinen Arm. Erschrocken ließ Raoul die Lampe fallen und brüllte ihn an: »Sind Sie verrückt, was soll das?«
Daniel und Jeremy kamen ebenfalls zum Vorschein. »Hallo, Mr. Jackson, so spät noch unterwegs?«, fragte Jeremy.
»Ich war auf meinem Boot und das ist schließlich kein Verbrechen, Douglas!«, knurrte er.
»Nun, das werden wir noch herausfinden, nicht wahr Mr. Jackson?«, erwiderte Jeremy.
»Lassen Sie mich los, ich muss zu meiner Bar!«, schrie er lauthals und wollte sich losreißen. »Sie kommen mit uns!«, entgegnete Terence und zog ihn mit sich. Als Raoul Daniel im Mondschein erkannte, betrachtete er ihn voller Zorn. »Du bist so gut wie tot, Barnes!«, zischte er.
»Ach, Sie kennen mich? Interessant. Ich frage mich nur, woher? Vielleicht von einem gemeinsamen Bekannten? Dann können Sie uns ja von der bevorstehenden Verabredung mit Fernez erzählen! Oder von Slater? Also, was haben die vor?«, fragte Daniel mit überraschter Stimme und war irritiert. ´Dann weiß Slater, dass ich hier bin!´
Raoul fluchte und schimpfte, vermutlich ärgerte er sich über sich selbst, da er sich nun verraten hatte. So leicht hatten sich es die Männer nun gar nicht vorgestellt. Jeremy übergab Terence das Nachtsichtgerät, dann packte er Jackson und führte ihn in Handschellen ab. Terence bewachte weiter die Lagune und Daniel ruderte zur kleinen Jacht. Nun begann eine lange Wartezeit. Es war eine wunderschöne Vollmondnacht. Leise hörte man die Wellen gegen die Kante des Buccoo Reef prallen. Gelegentlich schrie ein Vogel. Eigentlich sollte man so eine Nacht genießen, dachte er. Mit einer Taschenlampe durchsuchte Daniel die Kajüte ab. Es ist einfach zu dunkel und das Deckenlicht konnte er nicht anmachen. Er musste vorsichtig sein. Als er leise nach oben ging, bemerkte er ein Geräusch. Er drehte sich um und sah völlig überrascht in ein bekanntes Gesicht. Beide sahen sich erschrocken an. Slater fasste sich zuerst. »Hallo, Daniel! Lange nicht gesehen! Versuchst du wieder einmal meine Geschäfte zu ruinieren?«
Daniel hatte nicht mit Slaters Erscheinen gerechnet. »John, … du zeigst dich heute selbst? Wo ist denn dein Handlanger Fernez?« Slater ignorierte Daniels Bemerkungen und sagte stattdessen: »Weißt du Daniel, ich kann bis heute nicht verstehen, warum du damals verschwunden bist. Wir waren doch ein gutes Team. Du hattest Geld, Junge. Das mit Alicia … tja, sehr tragisch. Sie hätte mir eben nicht drohen dürfen …! Hat
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