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Vergeltung

Vergeltung

Titel: Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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dem Wagen und ging, nahezu taumelnd, zurück zu Carols Auto.
    Er erreichte das Haus und blieb in der Mitte der Einfahrt stehen. So, wie es jetzt zwischen ihnen stand, konnte er wohl kaum die Beifahrertür öffnen und sich neben sie setzen. Es kam ihm vor, als würde er ihr damit zu nahe treten.
    Es schien ewig zu dauern, doch letztendlich öffnete sich die Fahrertür, und Carol stieg aus. Sie wirkte verstört, aufgedreht und sehr weit von ihm entfernt. »Wenn du hier herumstehst, wirst du ihn vertreiben«, zischte sie. »Um Himmels willen. Setz dich in den Wagen.«
    Tony schüttelte den Kopf. »Er wird nicht mehr kommen, Carol.«
    Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. »Ist er verhaftet worden?«
    »Er wurde getötet.«
    Sie starrte ihn gefühlte zehn Minuten lang wortlos an, ihr Gesicht zuckte, der Ausdruck lag irgendwo zwischen Schmerz und Freude. »Was ist passiert?«, fragte sie schließlich und bewegte dabei kaum die Lippen.
    Tony steckte seine Hände in die Hosentaschen und zuckte mit den Schultern, wie ein Teenager, dem etwas peinlich ist. »Es ist lachhaft.«
    »Sag mir, was passiert ist.«
    »Vanessa … sie hat ihn erstochen.«
    »Vanessa? Deine Mutter Vanessa?«
    Es war unglaublich, dachte Tony. Daran würde er sich wohl gewöhnen müssen. Ja, es war meine Mutter, die den berüchtigten Serienmörder Jacko Vance getötet hat. Dafür würde er ein paar sehr merkwürdige Blicke ernten. Vorerst musste er sich wohl an die offensichtlichste Erklärung halten. »Er ist in ihr Haus eingebrochen, um sie zu töten. Doch sie hatte das erwartet. Kannst du das glauben? Die Frau, die keinerlei Einfühlungsvermögen zu haben scheint, erkannte, was wir mit all unserer Ausbildung nicht gesehen haben. Dass sie auf seiner Liste stand.« Er konnte die Bitterkeit und den Zorn in seiner Stimme hören, doch es war ihm egal. »Sie hatte ein Messer in ihrem gottverdammten Sofa versteckt.«
    »Sie hat ihn angegriffen?«
    Er verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. »Sie sagt, er habe sie attackiert und sie hätte ihn unvorbereitet erwischt. Was auch immer passiert ist, das wird die offizielle Version sein.«
    Carol kicherte hysterisch. »Vanessa hat ihn getötet? Sie hat ihn erstochen?«
    »Nun ja, sie ist seit dem letzten Mal besser geworden.«
    »Wie fühlen Sie sich damit, Dr. Hill?«, fragte sie sarkastisch.
    »Es tut mir nicht leid, dass Vance tot ist.« Er hob das Kinn und schaute Carol direkt in die Augen. »Wenn es andersherum gelaufen wäre, dann täte mir das auch nicht leid. Das ist das Problem, mit dem ich leben muss.«
    »Immer noch um einiges leichter als das, womit ich leben muss.«
    Hilflos streckte er die Hände aus. »Es tut mir leid.«
    »Das weiß ich. Aber das macht es nicht leichter.«
    »Immerhin ist er jetzt tot. Es wird nichts weiter passieren. Es ist vorbei.«
    Carols Gesichtsausdruck ließ sowohl Gram als auch Mitleid erkennen. »Das ist nicht das Einzige, was vorbei ist, Tony.« Sie wandte sich um und stieg wieder in ihren Wagen. Der Motor sprang an, und die Scheinwerfer blendeten ihn. Er trat zur Seite und schaute zu, wie sie wegfuhr. Er war sich nicht sicher, ob es die grellen Scheinwerfer oder die schreckliche Erschöpfung war, die ihm die Tränen in die Augen trieb.

Dank
    D ies ist mein fünfundzwanzigster Roman. Trotzdem muss ich immer noch Gespräche führen und viele Fragen stellen, damit alles stimmt und zusammenpasst. Wie immer möchten manche meiner Gesprächspartner lieber anonym bleiben. Stets beeindruckt mich die Bereitschaft, ihre Erfahrung mit mir zu teilen, und ich bin dankbar für die Einblicke in ihre Welt.

    Carolyn Ryan hat mich großzügig ihre Kontakte nutzen lassen. Ich danke ihr und Paul auch dafür, dass sie mich auf den Spaziergängen ohne Koffeingenuss, aber mit Hund begleitet haben. Professor Sue Black und Dave Barclay stellten mir ihre forensischen Fachkenntnisse zur Verfügung, und Dr. Gwen Adshead sprach so einleuchtend über die Psychologie des Abnormalen, wie es mir bisher noch nie erklärt wurde.
    Ich schreibe ja nur die Bücher. Aber eine große Schar engagierter Menschen kümmert sich darum, dass sie in die Hände des Lesers gelangen. Dank geht wie immer an alle bei Gregory & Co, an mein Unterstützungsteam bei Little, Brown, an die unvergleichliche Anne O’Brien und an Caroline Brown, die es sogar schaffen würde, Pünktlichkeit im Zugverkehr einzuführen, wenn sie sich das vornähme.
    Und schließlich bedanke ich mich bei meinen Freunden

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