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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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schon angesehen«, sagte das Mädchen.
    James kam sich
blöd vor, weil er nicht schon früher gemerkt hatte, daß diese beiden Kinder für
Levine arbeiteten. Er kannte sie, sie waren in der Klasse, die Levine unterrichtete.
Ein schmächtiger schwarzer Junge und ein etwas abgerissenes weißes Mädchen. Nur
Kinder: vielleicht elf oder zwölf Jahre alt. Er hätte es merken müssen.
    Ist aber nicht
mehr wichtig, dachte er. Jetzt bekam er die Informationen sowieso. James griff
in die Tüte auf dem Armaturenbrett und aß die letzten beiden Pommes, obwohl sie
schon kalt waren.
    »Okay«, hörte er
Malcolm sagen. »Es ist diese Insel da. Das ist die Insel, auf die Levine gefahren
ist.«
    »Glauben Sie?«
fragte das Mädchen skeptisch. »Das ist … Isla Sorna.«
    James
schrieb Isla Sorna .
    »Das ist unsere
Insel«, sagte Malcolm. »Warum? Drei voneinander unabhängige Gründe. Erstens,
sie ist in Privatbesitz, das heißt, sie wurde von der costaricanischen
Regierung nicht gründlich durchsucht. Zweitens, wer ist dieser private Besitzer?
Die Deutschen, die in den 20ern die Schürfrechte für diese Insel erworben hatten.«
    »Deshalb all die
deutschen Bücher!«
    »Genau.
Drittens, nach Arbys Liste – und nach einer anderen unabhängigen Quelle – ist
klar, daß es in Anlage B vulkanische Gase gibt. Und auf welcher Insel gibt es
vulkanische Gase? Nehmt euch die Lupe und seht selber nach. Ihr werdet sehen,
daß es die nur auf einer Insel gibt.«
    »Sie meinen
diese da?« fragte das Mädchen.
    »Genau. Das ist
vulkanischer Rauch.«
    »Woher wissen
Sie das?«
    »Spektralanalyse.
Siehst du diesen Zacken da? Das ist elementarer Schwefel in der Wolkendecke.
Und außer Vulkanen gibt es keine Quellen für Schwefel.«
    »Was ist dieser
andere Zacken?« fragte das Mädchen.
    »Methan«,
antwortete Malcolm. »Offensichtlich gibt es dort eine ziemlich große Methangasquelle.«
    »Ist das auch
vulkanisch?«
    »Möglich. Methan
wird bei vulkanischer Aktivität freigesetzt, aber meistens nur während größerer
Eruptionen. Die andere Möglichkeit ist, daß es organischen Ursprungs ist.«
    »Organisch? Und
was bedeutet das?«
    »Große
Pflanzenfresser, und –«
    Dann kam etwas,
das James nicht verstehen konnte, und der Junge sagte: »Soll ich mit der
Wiederherstellung jetzt weitermachen oder nicht?« Er klang verärgert.
    »Nein«, sagte
Thorne. »Laß es, Arby. Wir wissen, was wir wissen müssen. Gehen wir, Kinder!«
    Als James zu der
Wohnung hochsah, gingen eben die Lichter aus.
    Ein paar Minuten
später erschienen Thorne und die Kinder an der Haustür. Sie stiegen in einen
Jeep und fuhren davon, Malcolm ging zu seinem Auto, stieg unter Mühen ein und
fuhr in die entgegengesetzte Richtung.
    James überlegte
kurz, ob er Malcolm folgen sollte, aber er hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Er
drehte den Zündschlüssel, hob das Telefon ab und wählte.
     
     
     

Feldsysteme
     
     
    Als sie eine halbe Stunde später wieder
in Thornes Büro waren, sah Kelly sich verblüfft um. Die meisten Arbeiter waren
gegangen, und der Schuppen war aufgeräumt. Die beiden Caravans und der Explorer
standen nebeneinander, alle frisch dunkelgrün lackiert und bereit zum Losfahren.
    »Sie sind
fertig!«
    »Ich hab’s euch
doch gesagt«, erwiderte Thorne. Dann wandte er sich an seinen Vorarbeiter,
Eddie Carr, einen kräftigen jungen Mann Mitte 20. »Eddie, wie weit sind wir?«
    »Alles klar,
Doc«, sagte Eddie. »Der Lack ist an ein paar Stellen noch feucht, sollte bis
morgen früh aber trocken sein.«
    »So lange können
wir nicht warten. Wir brechen sofort auf.«
    »Was?«
    Arby und Kelly
wechselten Blicke. Das war auch für sie neu.
    »Eddie«, sagte
Thorne, »du mußt eins von den Fahrzeugen fahren. Wir müssen bis Mitternacht am
Flughafen sein.«
    »Aber ich habe
gedacht, wir machen eine Probefahrt …«
    »Dafür ist keine
Zeit. Wir fliegen direkt zum Einsatzort.«
    Es klingelte an
der Vordertür. »Das ist wahrscheinlich Malcolm.« Thorne betätigte den Türöffner.
    »Sie machen
keine Probefahrt?«fragte Eddie mit besorgter Miene. »Aber ich glaube, Sie
sollten sie wirklich testen, Doc. Wir haben ein paar ziemlich komplizierte Modifikationen
vorgenommen, und –«
    »Dazu ist keine
Zeit«, sagte Malcolm, der eben hereinkam. »Wir müssen sofort los.« Er wandte
sich an Thorne. »Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Eddie!« sagte
Thorne. »Sind die Ausfuhrpapiere schon da?«
    »Natürlich, seit
zwei Wochen schon.«
    »Na, dann hol
sie, ruf Jenkins an und sag

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