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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sie seien vor ein paar Jahren in die Projects gekommen und hätten nach einem Mann namens Darryl King gefragt. Ich müsste Sie nur Natasha Joyce gegenüberstellen, aber leider, wie’s der Teufel will, ist sie auch ermordet worden.«
    »Er erwürgt seine Opfer, richtig?«, fragte Robey.
    »Ja.«
    »Keine Waffe«, sagte Robey.
    »Nein, keine Waffe.«
    »Je näher man dran ist, desto professioneller muss man sein.«
    Miller schaute fragend.
    »Beim Töten. Mit dem Gewehr fängt man an. Die nächste Stufe ist die Faustfeuerwaffe, dann kommt das Messer, schließlich die Strangulation. Je besser man ist, desto näher kann man rangehen.«
    Miller runzelte die Stirn. »Und woher haben Sie diese Weisheiten …?«
    Robey lachte. »Aus Luc-Besson-Filmen, nur daher.« Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie hier sind, Detective Miller. Ich vermute, Sie sind der Meinung, etwas in der Hand …«
    »Ich habe ein Foto von Ihnen und Catherine Sheridan. Ich habe drei Fotos von Ihnen mit dieser Frau, und bei einem hat jemand ›Weihnachten 1982‹ auf die Rückseite geschrieben. Können Sie sich einen Reim darauf machen?«
    Robey schwieg eine Weile, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich kann mir keinen Reim darauf machen.«

    »Wo waren Sie Weihnachten 1982?«
    »Gott, wie lang ist das her? Vierundzwanzig Jahre?«
    »Richtig«, sagte Miller. »Vierundzwanzig Jahre … Wo waren Sie damals?«
    »Lassen Sie mich nachdenken … 82, 82 … um die Weihnachtszeit 82 war ich noch in New York. Ich hatte im Sommer 81 eine zeitlich begrenzte Arbeit in New York angenommen, aus der dann eine längerfristige Anstellung wurde, weshalb ich insgesamt bis zum Sommer 83 dort blieb.«
    »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Das, was ich heute noch mache, nur war ich um einiges jünger.« Robey lachte. »Es erscheint mir wie ein anderes Leben.«
    »Sie haben gelehrt?«
    »Ja, ich habe gelehrt, Vorlesungen gehalten. Assistent des Dozenten war die Bezeichnung, aber der Dozent war häufig krank, deshalb habe ich die meisten Vorlesungen gehalten.« Robey lächelte sehnsüchtig. »Es war eine gute Zeit in meinem Leben. Ich mochte New York; ich hätte dort nicht leben wollen, aber die Stadt gefiel mir. Ich habe gute Leute dort kennengelernt, Leute, die mir geholfen haben, zu mir selbst zu finden.«
    »Und im Sommer 83 haben Sie die Stadt wieder verlassen?«
    »Richtig … Sagen Sie, was ist das hier? Ist das eine Art Verhör?«
    »Kein Verhör, Professor.«
    »Ich muss also in New York gewesen sein, als das Foto aufgenommen wurde. Wahrscheinlich bin ich gar nicht dahintergekommen, dass es gemacht wurde. Die Frau könnte eine Studentin, eine Kollegin oder Gott weiß wer gewesen sein. Wie gesagt, man kann aus hundert verschiedenen Gründen auf einem Foto sein, ohne sich daran zu erinnern, vielleicht ohne es gemerkt zu haben.«

    Miller nickte. »Sie haben recht, Professor, natürlich gibt es diese Möglichkeit. Es will mir nur nicht in den Kopf, dass so etwas dreimal mit derselben Person passiert.«
    Robey antwortete nicht.
    »Und die Tatsache, dass ich diese Fotos mit zu dieser Frau genommen habe, Natasha Joyce, und dass sie nicht eine Sekunde gezögert hat, Sie als den Mann zu identifizieren, der zusammen mit Catherine Sheridan zu ihr in die Sozialsiedlung gekommen ist. Sie hat einen Blick auf Ihr Gesicht geworfen und gesagt: ›Das ist er. Das ist der Mann‹, und sie hatte nicht den leisesten Zweifel, dass Sie es waren.«
    »Dafür habe ich keine Erklärung«, stellte Robey nüchtern fest.
    »Ich auch nicht, Professor. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum sie sich so sicher war. Ohne jedes Vielleicht. Und sie war nicht dumm. Im Gegenteil, sie war eine sehr aufgeweckte junge Frau.«
    »Wie es scheint, passieren solche Verbrechen immer häufiger«, sagte Robey. »Und leider glaube ich, dass wir selber die Verantwortung dafür tragen.«
    Miller runzelte die Stirn.
    »Die Franzosen haben dafür einen Ausdruck. Monstre sacré . Wörtlich übersetzt heißt das ›geheiligtes Monster‹. Es bezeichnet etwas, das sein Schöpfer lieber nicht erschaffen hätte.«
    »Ihr Buch«, sagte Miller.
    Robey machte eine wegwerfende Handbewegung, als wäre sein Buch der Erwähnung nicht wert. »Wir haben uns selbst unempfindlich gemacht, Detective. Unsere Sensibilitäten gegenüber solchen Dingen betäubt. Es wird normal, beinahe täglich mit solchen Entsetzlichkeiten rechnen zu müssen. Und eines der dazu nötigen Elemente wird zweifellos von

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