Vergib uns unsere Sünden - Thriller
Fingerabdrücke aus Ihrem System holen und nachsehen, ob sie auch durchleuchtet worden ist?«
»Sicher«, sagte Alexander. Sie verließen das Büro und gingen den Korridor entlang zur Verwaltungsabteilung. Roth und Miller sahen Alexander dabei zu, wie er ein Programm schloss, ein anderes öffnete, Catherine Sheridans Namen eingab und darauf wartete, dass ihre Akte erschien. Mit einem Mausklick auf ihre Fingerabdrücke startete er eine Suche in der Datenbank. Es dauerte nur wenige Sekunden.
»Sie ist gecheckt worden«, sagte Alexander, »aber in der Zeit vor der elektronischen Datenspeicherung.«
»Und das bedeutet?«, fragte Roth.
»Es bedeutet, dass es vor 1986 war.«
»Mehr verrät uns das System nicht?«
»So ist es«, antwortete Alexander.
»Können Sie noch jemanden überprüfen?«
»Name?«
»Darryl King.«
Alexander runzelte die Stirn.
»Nur zu«, sagte Miller. »Wir haben ihn in der Datenbank des Police Departments. Wurde im August 2001 wegen Kokainbesitzes festgenommen.«
Alexander brauchte ein paar Minuten, um Darryl King ausfindig zu machen, geboren am 14. Juli 1974, festgenommen am 9. August 2001. Wieder leuchtete Sergeant Michael McCulloughs Name in Überlebensgröße auf.
Tom Alexander zog Kings Fingerabdruck heraus und schickte ihn durchs System.
»August 1995«, sagte er mit leiser Stimme.
»Sagen Sie das noch mal«, sagte Miller.
»Ihr Freund wurde im August 1995 überprüft«, sagte Alexander.
Roth schüttelte den Kopf. »Was soll das denn heißen? Die sind alle wegen Regierungsjobs überprüft worden, jeder Einzelne von denen?«
»Scheint so zu sein«, sagte Miller.
»Das wird ja immer verrückter«, sagte Roth. »Scheiße, das ergibt ja noch weniger Sinn als der verschwundene Sergeant …«
Plötzlich veränderte sich Millers Ausdruck. »Probieren Sie den mal aus«, forderte er Alexander auf. »Probieren Sie McCullough aus. Vielleicht finden wir ein Detail, das uns bei der Suche nach ihm hilft. Gehen Sie zurück zur King-Akte, seiner Festnahme 2001. Ich möchte, dass Sie McCulloughs Namen durchs System laufen lassen und mir sagen, wann er für das Police Department überprüft wurde.«
Alexander hatte McCulloughs Namen bereits eingegeben, sah den Bildschirm aufleuchten und rechts unten einen kleinen Kasten erscheinen.
»Was ist das?«, fragte Miller, aber dann konnte er die Wörter in dem Kasten lesen. NAME NICHT GEFUNDEN. SCHREIBWEISE ÜBERPRÜFEN.
Alexander gab den Namen ein zweites Mal ein.
Der Bildschirm leuchtete auf. Der Kasten erschien.
»Was soll das jetzt wieder heißen?«, fragte Miller. »War das auch vor 86 oder was?«
Alexander schüttelte den Kopf. »Das heißt, dass der Mann nicht überprüft wurde. Auch die vor 1986 tauchen auf, wir erfahren nur nicht das Datum. Das hier bedeutet, dass dieser Mann nie in die Datenbank eingespeist worden ist.«
Miller beugte sich dichter vor den Bildschirm. »Könnte es Fehler im System geben?«
Alexander lächelte. »Mein Gott, bei allem, was mit Computern zu tun hat, gibt es Fehler. Was weiß ich? Ich bin da drin, die Hemmings ist da drin und Sie sicher auch, aber kein System ist unfehlbar, Detective.«
»Können Sie mir die anderen ausdrucken?«, fragte Miller.
»Klar, kann ich machen«, sagte Alexander.
»Und wie kommen wir an das Datum von Sheridans Überprüfung?«
»Weiß ich nicht«, sagte Alexander. »Irgendwo muss es wohl auch eine Karteikarte aus Papier geben, aber ich hab da noch nie nachschauen müssen.«
Die Ausdrucke kamen aus dem Drucker. Roth zog sie heraus, und die drei Männer verließen die Verwaltung.
»Danke für Ihre Hilfe«, sagte Miller zu Alexander.
Roth war schon ein Stück den Korridor hinaufgegangen, und als er außer Hörweite war, senkte Miller den Blick zu Boden, ein kurzer Augenblick der Verlegenheit, bevor er Tom Alexander anschaute.
»Wo ist Marilyn Hemmings?«, fragte er.
»Im Moment dürfte sie bis zu den Hüften in einem Graben stehen, um eine Wasserleiche zu bergen, bevor sie in ihre Einzelteile zerfällt. Soll ich sie anrufen?«
»Das ist eine Ihrer schlechten Angewohnheiten, Tom Alexander«, sagte Miller und eilte hinter Roth her den Korridor entlang.
»Ich sage ihr, dass Sie nach ihr gefragt haben«, rief Alexander ihm nach, aber Miller - mit den Gedanken schon bei Bill Young und Michael McCullough - antwortete nicht.
Catherine Sheridan ist tot.
So tot wie Natasha Joyce und Margaret Mosley, Ann Rayner und Barbara Lee.
Ich bin ein gebrochener Mann.
In einem Diner
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