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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abgebogen und näherte sich jetzt der Treppe, die zu Robeys Wohnung hinaufführte. Oliver hielt sich dicht an der Vorderfront des Nachbarhauses. Er musste sich nicht anstrengen, unscheinbar auszusehen. Unscheinbarkeit lag in seiner Natur.
    Oliver konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen. Von Robey kannte er nur das Gesicht auf den bearbeiteten Fotos; die ungefähre Größe und Statur hatte Miller ihm beschrieben. Oliver wartete, bis der Mann die Treppe erreicht hatte, bevor er ihm nachging.
     
    »Sechsunddreißig«, sagte Roth »Sechsunddreißig separate Folgen…«Er schwieg, schaute hinüber zu Miller. »Du siehst sie, oder?«
    Miller nickte. Eine heraufdämmernde Ahnung hatte alle Farbe aus seinem Gesicht gesogen.
    »Was?«, fragte Littman. »Was sieht er?«
    Miller drehte die Seite herum und deutete auf eine Folge von drei Zahlenreihen:
    »Und was bedeutet das?«, fragte Littman.
    »Margaret Mosley, 6. März, 2006, Ann Rayner, 19. Juli, und Barabar Lee am 2. August die drei Frauen, die vor Catherine Sheridan ermordet wurden.«
    Feshbach runzelte die Stirn, beugte sich vor. »Wie? Ihr wollt damit sagen, dass wir hier sechsunddreißig Morde haben … dass diese Frau über sechsunddreißig Morde Bescheid wusste? Scheiße, das kann nicht euer Ernst sein!«
    Miller wollte etwas erwidern, aber das Klingeln des Telefons links auf dem Tisch hielt ihn davon ab. Roth nahm ab und erhob sich, noch während er sich bedankte und wieder auflegte, von seinem Stuhl. »Jemand ist in Robeys Wohnung«, sagte er.
    »Robey?«, fragte Miller.
    Roth schüttelte den Kopf »Weiß ich nicht. Oliver hat ausrichten lassen, dass er der Sache auf den Grund geht.«
    Miller stand auf, riss das Jackett von der Stuhllehne, in der Tür drehte er sich noch mal zu den drei sitzenden Detectives um. »Ihr sorgt dafür, dass die Daten in sämtlichen Washingtoner Datenbanken abgeglichen werden. Vielleicht finden wir Personen oder Mordfälle, die zu den Initialen und Daten passen. Seht auch in unseren Zeitungsarchiven nach, alles, was euch einfällt, okay?«
    Und dann lief er hinter Roth her, und sie rannten den Korridor entlang zur Treppe. Roth rief mit dem Handy den Fuhrpark an, damit sie ein Fahrzeug für sie bereitstellten. Ohne Sirene hätten sie im Feierabendverkehr keine Chance.
     
    Carl Oliver stand auf der untersten Stufe der Treppe, die zu John Robeys Wohnung hinaufführte. Er zog seine Waffe aus dem Halfter, lud einmal durch, sicherte die Pistole und steckte sie zurück ins Halfter. Einen Moment lang hielt er den Atem an, legte die Hand auf das Geländer, dann stieg er die Treppe hinauf.

    Miller packte das Lenkrad und fuhr den Wagen hinauf auf die New York Avenue.
    »Nicht die Fifth«, sagte Roth. »Fahr zurück.« Er deutete über die Schulter nach hinten durchs Rückfenster. »Nimm die Fourth Street, dann rechts ab in die M und an der Morgan Street in die New Jersey …«
    Miller folgte Roths Rat, und eine Minute später standen sie vor der Wendeschleife der New York Avenue im Stau.
    »Funk Oliver an«, sagte er zu Roth. »Er soll die Augen offen halten, aber er darf auf keinen Fall ohne uns da raufgehen.«
    »Meinst du, es ist Robey?«, fragte Roth, während er zum Funkmikrofon griff.
    Miller schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete er. »Ich glaube nicht, dass er …«
    »Wer dann?«
    Miller drückte auf die Hupe, als links ein Wagen ausscherte und ihm den Weg abschnitt. »Arschloch!«, zischte er, dann schaute er Roth an. »Wer es ist? Gott, woher soll ich wissen, wer das ist«, sagte er. »Ich weiß ja nicht mal, ob ich es wissen will.«
    Roth drückte auf den Knopf und wartete, bis sich im Zweiten jemand meldete.
     
    Am oberen Treppenabsatz blieb Oliver stehen. Das war genau die Art von Bredouille, auf die er gut verzichten konnte. Manche Kollegen wurden bei so was ganz zapplig, wollten unbedingt wissen, was los war. Er nicht. Er gab den methodischen Vorgehensweisen den Vorzug, Vernehmungen und Verhören. Heldentum vor dem Feind war nicht sein Ding.
    Er hielt sich dicht an der Wand, als er sich um die Ecke schob. Der Gang zu Robeys Wohnungstür war frei. Er trat zurück an die oberste Treppenstufe und zögerte, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Einen Augenblick überlegte
er, ob er warten sollte. Es zog ihn nicht in diese Wohnung. Aber er wollte auch nicht den Eindruck von Feigheit erwecken. Zwischen Hammer und Amboss. Er überlegte, die Waffe zu ziehen und schussbereit an der Seite zu halten. Und wenn etwas passierte,

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