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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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weiß ich - wegen der Sachen, die vorher passiert sind. Weil Sie zu verstehen scheinen, was ich durchmachen musste, als man mich wegen der Geschichte mit Thomas Brandon und der Nutte ans Kreuz nageln wollte.«
    Hemmings schwieg eine Weile. Dann streifte sie sich die Handschuhe ab und warf sie in einen Mülleimer. Sie ging quer durchs Labor zu Miller und setzte sich neben ihn, nahm seine Hand und hielt sie fest. Als Miller sich seitlich zu ihr umwandte, sah sie ihm in die Augen. Es machte ihn nervös, war ihm unangenehm, sogar ein bisschen peinlich. Er wusste, was sie ihn jetzt fragen würde.

    »War sie wirklich nur eine Nutte?«
    Miller senkte den Kopf und schloss die Augen.
    »Antworten Sie mir, Robert Miller … War sie nur eine Nutte, oder war da noch mehr zwischen euch?«
    »Sie war nur eine Nutte«, sagte Miller.
    »Haben Sie mit ihr …«
    »Was? Ob ich mit ihr im Bett war? Sie gebumst habe?«
    »Nicht böse sein … Ich habe Ihnen das nicht eingebrockt. Lassen Sie Ihren …«
    »Entschuldigen Sie«, unterbrach Miller sie. »Es tut mir leid. Die ganze Sache macht mich nur so wütend. Natürlich können Sie nichts dafür. Mein Gott, das Ganze treibt mich noch in den Wahnsinn.« Miller befreite seine Hand aus ihrer und stand auf. Er ging ein paar Schritte, drehte sich dann zu ihr um.
    »Ich weiß nicht, warum ich Sie da reingezogen habe«, sagte er.
    Hemmings zeigte ihm ein bitteres Lächeln. »Ich bin erwachsen«, sagte sie. »Ich habe durchaus gelernt, nein zu sagen …«
    »Und warum haben Sie’s dann nicht getan? Warum haben Sie nicht einfach nein gesagt und sich aus dieser Scheißgeschichte rausgehalten? Das ist kein Spiel. Das ist gefährlich. Die Sache hat eine Menge Leute das Leben gekostet, und wie es aussieht, haben der oder die, die dahinterstecken, nicht die Absicht, mit dem Morden aufzuhören.«
    Hemmings zuckte die Achseln. »Was wollen Sie hören? Dass ich es für Sie getan habe? Dass mich nicht der Fall interessiert, sondern Sie? Dass ich gehofft habe, durch diese Geschichte mehr mit Ihnen zu tun zu haben? Falls Sie das denken, muss ich Sie enttäuschen, Robert Miller. Es geht hier nicht nur um Sie, ist Ihnen das klar?«
    »Das behaupte ich doch gar nicht …«
    »Lassen Sie mich ausreden, okay? Wenigstens das.«

    Miller nickte.
    »Es geht hier nicht nur um Sie. Hier geht es um etwas, das ich nur sehr schwer verstehe. Ich weiß viel zu wenig darüber, was passiert ist. Aber wie können Sie glauben, ich würde keinen Anteil daran nehmen? Ich hätte keinerlei Mitgefühl für jemanden, der in Schwierigkeiten geraten ist? Ich bin ein Mensch wie jeder andere. Und Sie sind zu mir gekommen und haben mich gebeten, Ihnen zu helfen, und ich habe Sie als jemanden gesehen, der durch die Mühlen der internen Untersuchung und der Sensationspresse gegangen ist. Als jemanden, der seine Sache gut machen wollte und am Ende wegen irgendeiner dummen Geschichte mit einer Hure und ihrem Zuhälter von allen zur Sau gemacht wird, und da habe ich mir gedacht, das ist jemand, der meine Hilfe nötig hat. Sie sind mir vorgekommen wie jemand, dem es wirklich auf etwas ankommt, der die Dinge zum Besseren wenden möchte, jemand, der ein bisschen moralische Unterstützung verdient hat. Das war alles. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn Sie wie ein Magnet den Ärger um sich herum anziehen wollen, dann tun Sie das von mir aus. Vielleicht ist an Leuten wie Ihnen etwas dran, das Leute wie mich dazu bringt, ihnen zu helfen. Vielleicht glaube ich aber auch nur, dass Sie so erledigt sind, dass Sie draufgehen, wenn Ihnen niemand hilft.«
    »Das könnte durchaus noch so kommen«, sagte Miller, und obwohl es nicht als Scherz gemeint war, grinste Marilyn Hemmings und sagte: »Ich mache Ihnen die Autopsie, okay? Ich bin hier die Beste und sorge dafür, das alles nach dem Lehrbuch abläuft.«
    »Danke, gut zu wissen.«
    »Was haben Sie jetzt vor?«, fragte sie. »Die Sache so lange weitertreiben, bis jemand Wind davon kriegt und Sie am Ende den Job los sind?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    Hemmings stand auf und sah ihn an. Obwohl sie an die
zehn Zentimeter kleiner war als er, gab ihre Ausstrahlung ihm das Gefühl, von oben herab betrachtet zu werden.
    »Morgen nehme ich eine offizielle Obduktion vor«, sagte sie. »Ich kann Ihnen nicht garantieren, hinterher mehr über den Mann sagen zu können. Seine DNS haben wir nicht im Computer, und Fingerabdrücke gibt es keine. Vielleicht irgendetwas im Auto …«
    »Da war nichts im Auto.

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