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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Chance, die Sache zu zerschlagen, täuscht er sich gewaltig.«
    Thorne verließ das Fenster und ging zurück zu dem Sessel, der Millers gegenüberstand. Er setzte sich und machte es sich bequem. »Wollen Sie verstehen, was hier passiert ist?«
    Miller sah auf. »Was verstehen? Dass die US-Regierung noch immer beim Kokainschmuggel aus Nicaragua mitmischt?«
    »Nicht die Regierung, mein Lieber, die CIA.«
    »Die CIA?«
    »Erinnern Sie sich noch an Madeleine Albright? Die Außenministerin?«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie sagte einmal, die CIA benehme sich wie ein traumatisiertes Kind.« Thorne lachte. »Ich bin nicht sicher, ob ich genau weiß, wie sich ein traumatisiertes Kind benimmt, aber die Richtung wird deutlich, oder?«
    Millers Herz raste. Ihm war schwindelig.
    »Sie befinden sich in einer höchst delikaten Lage, Detective Miller. Sie sind mehr oder weniger der Letzte in einer langen Reihe von Leuten, die absichtlich oder unabsichtlich zur Gefahr wurden für dieses enorm profitable Geschäft, das die CIA seit vielen, vielen Jahren betreibt.«
    Miller geriet in Atemnot. Er sah wieder zu Thorne hinüber.
    »Robey hat es schon einmal versucht, vor fünf Jahren … mit Hilfe eines CIA-Agenten namens Darryl King. Der war
nach drei Wochen fertig. Heroin. Crack. Was genau, weiß ich nicht.«
    »Darryl King gehörte zur CIA?«
    »Ebenso wie Catherine Sheridan und Ann Rayner … Ann habe ich sogar persönlich gekannt. Nette Person, hat zeitweise für Bill Walford gearbeitet.«
    Miller dachte zurück an das Gespräch in Lassiters Büro und an die Tatsache, dass allein diese Verbindung der Rayner zu Richter Walford ausgereicht hatte, den Fall komplett aus den Akten rauszuhalten.
    »Gehörten die denn alle zur CIA … die Ermordeten?«, fragte Miller.
    »CIA und Konsorten, Kollegen, V-Leute … alles, was im weitesten Sinn zur Familie gehört …«
    »Aber die können doch nicht einfach so Leute umbringen …«
    »Was heißt‚ die können nicht einfach so? Sie tun es einfach so, Detective Miller. Sie haben verdammt viele Leute umgebracht …«
    »Für Geld?«
    »Ja, für Geld. Für Geld - und für Macht. Für politischen Einfluss. Was zum Teufel glauben Sie, womit die CIA ihre verdeckten Operationen finanziert? Haben Sie auch nur die leiseste Vorstellung davon, was manche dieser Unternehmungen kosten?« Thorne machte eine wegwerfende Handbewegung. »Woher sollten Sie. Das Kokain aus Nicaragua finanziert Waffen und politische Gefälligkeiten; es finanziert den Sturz ausländischer Aggressoren oder die Ermordung ihrer politischen Helfershelfer. Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass wir für solche Dinge mal eben den Finanzminister um dreihundert Millionen Dollar anpumpen können, oder?«
    »Ich … Ich weiß nicht.«
    »Und schließlich sind da auch noch Interessen der nationalen
Sicherheit zu berücksichtigen«, fiel ihm Thorne gleich wieder ins Wort. »Nachdem der Krieg beendet war und wir uns mit eingekniffenem Schwanz aus Nicaragua verdrücken mussten, wurde Geld benötigt, um gewissen Leuten Schutz zu gewährleisten. Im Außen- und Verteidigungsministerium, im Nationalen Sicherheitsrat, den Geheimdiensten, sogar in der CIA selbst. Überall saßen Leute, die Schutz brauchten, Leute, die heftig unter Beschuss geraten wären für das, was in Nicaragua geschehen war, wenn die Wahrheit ans Licht gekommen wäre. Immerhin war man weiter auf diese Leute angewiesen, 1983 in Grenada, 1986 in Libyen, in El Salvador, in Panama, im Irak und im Sudan - man ist heute noch auf sie angewiesen. Und wir hatten uns unter Eid dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die von diesen Leuten zum Wohle des Landes getroffenen Entscheidungen niemals irgendeiner ernstlichen Kritik ausgesetzt sein würden. Die Wahrheit darüber hätte die Regierung Reagan in die Knie gezwungen. Auch das Attentat auf ihn diente einzig und allein dem Zweck, die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken.«
    Miller klappte der Unterkiefer herunter.
    »Aber jetzt begreifen Sie es doch, oder, Detective? Die Schüsse auf ihn waren ein abgekartetes Spiel. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass Reagan nicht gerade eine Leuchte vor dem Herrn war, deshalb wüsste ich auch nicht, was man von ihm hätte erwarten sollen.«
    »Welch ein Irrsinn … wer kommt denn auf so eine Idee? Zum Schein einen Anschlag auf den Präsidenten ausführen?«
    »Die CIA«, antwortete Thorne. »Dafür sind sie da. Sie sind die Grenzwächter, die unsere Nation verteidigen, und sie tun, was getan

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