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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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allermeisten von denen, die auch nur den Hauch einer Ahnung hatten, wurden formlos versetzt …«
    »Versetzt? Oder ermordet ? Sie reden doch von den vielen Leuten, die ermordet wurden, oder nicht?«
    »Den vielen Leuten? Wen meinen Sie damit?«
    »Die Leute, deren Daten Catherine Sheridan in den Büchern markiert hatte, die sie in die Bibliothek zurückbrachte.«
    Thornes Stirn legte sich in Falten. »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden, Detective … Was für Bücher?«

    »Sie und John Robey … Am Morgen ihres Todes hat sie ein paar Bücher zur Bibliothek zurückgebracht. Die liegen jetzt bei uns auf dem Revier, und darin ist alles voller Markierungen und Anstreichungen … Initialen und Kalenderdaten, verstehen Sie? Wir haben begonnen, das alles auszuwerten, um herauszufinden, wer all diese Leute waren.«
    »John Robey«, sagte Thorne leise, wie zu sich selbst. »Hat er tatsächlich nach all den Jahren …«
    »Es sind Namen, oder etwa nicht, die Initialen und Daten in dem Buch? Wir haben bereits damit begonnen, sie durchzugehen und mit der Liste der verschwundenen und vermissten Personen abzugleichen …«
    Thorne hob die Hand. »Hören Sie auf, Detective. Es besteht kein Grund, mich mit den Details Ihrer Ermittlungsarbeit zu verwirren. Menschen sind zu Tode gekommen. Diese Tatsache ist mir bekannt. Seit über zwanzig Jahren kommen Menschen wegen dieser Geschichte zu Tode …«
    » Welcher Geschichte? Wovon reden Sie überhaupt?«
    Thorne schwieg einen Augenblick und lächelte versonnen, als ließe er Nachsicht walten. Er ging zur Verandatür, blieb dort einen Moment stehen, Miller den Rücken zugewandt, dann drehte er sich um.
    »Haben Sie Eine Frage der Ehre gesehen? Mit Tom Cruise und Jack Nicholson? Sie wissen, welchen Film ich meine?«
    »Ja, den habe ich gesehen. Mehrmals.«
    »Und was war Ihrer Meinung nach die Kernaussage der Geschichte, Detective Miller?«
    »Pardon, was hat das jetzt mit …«
    Thorne fiel ihm ins Wort. »Bitte, tun Sie mir den Gefallen, Detective.«
    »Ich weiß nicht … Dass Macht einen Menschen verdirbt, dass Personen in hohen Machtpositionen vergessen, wie …«
    Thorne schüttelte den Kopf. »Nein, Detective, ganz im Gegenteil.
Der Film erzählt von der Unmöglichkeit, etwas gegen den Lauf der Geschichte zu tun. Glauben Sie wirklich, es hätte auch nur den geringsten Einfluss, einen einzelnen Mann aus dem Spiel zu nehmen? Für jeden Eliminierten stehen drei neue bereit.«
    »Entschuldigung … Ich kann nicht ganz folgen, Richter Thorne … Ich bin nicht einmal sicher, dass wir von derselben Sache reden.«
    »Und ob wir von derselben Sache reden, Detective - von Nicaragua.«
    Jetzt machte Miller richtig große Augen.
    »Sehen Sie?«, konstatierte Richter Thorne. »Wir reden von derselben Sache. Wir reden von Nicaragua und einem illegalen, mit Drogen- und Waffenhandel finanzierten Krieg. Wir reden von vierzig Tonnen Kokain, Monat für Monat von der CIA ins Land geflogen, wir reden von CIA-Agenten … Leuten, denen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit schließlich dämmerte, was da wirklich passierte, und die allmählich begriffen, dass Kokain und Waffen und alles, was damit zusammenhing, schlicht und einfach zu viel Rendite brachte, als dass man damit nach dem Ende dieses gespenstischen Krieges einfach hätte aufhören können …«
    Miller sprang auf. Er musste hier raus. Auf das, was ihm hier zu Ohren kam, war er nicht gefasst gewesen. Alles, wovon Robey gesprochen hatte, fand jetzt seine Bestätigung aus dem Munde eines Washingtoner Richters.
    »Setzen Sie sich hin, Detective Miller«, sagte Thorne.
    »Nein«, erwiderte Miller. »Ich gehe. Ich will nicht …«
    »Was Sie wollen oder nicht, das ist völlig nebensächlich«, unterbrach Thorne ihn scharf. »Setzen Sie sich hin, oder ich rufe den Sicherheitsdienst, und die fahren Sie in irgendeinen Slum an der Stadtgrenze und legen Sie um.«
    Miller traute seinen Ohren nicht. »Sie sind Richter …«
    »Natürlich bin ich Richter«, erwiderte Thorne. »Und Sie
sind Detective des Police Department unserer Stadt, und die schlichte Wahrheit ist, dass Sie geradewegs in eine Geschichte hineingestolpert sind, ohne das Bild zu begreifen, das sich Ihnen bietet. Und dieser John Robey?« Thorne lachte laut auf. »Bildet der sich etwa ein, er könnte etwas, das wir in über dreißig Jahren aufgebaut haben, einfach so zum Einsturz bringen? John Robey ist ein einzelner Mann, Detective Miller, und wenn er glaubt, er hätte auch nur die geringste

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