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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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werden muss, und sie tun das, wofür allen anderen das Rückgrat und die Eier fehlen, und dann fragen sie sich natürlich schon, wie diese liberalen Arschlöcher dazu kommen, im Kongress das Maul für Menschenrechte und die Souveränität fremder Staaten aufzureißen.« Thorne
beugte sich nach vorn, mit leuchtenden Augen, als triebe ihn etwas, Miller sein Wissen vor Augen zu führen. »Was die CIA angeht, darf sich keiner irgendein Recht herausnehmen, das ihm nicht von der CIA zugebilligt wurde …«
    »Sie können mir nicht weismachen, dass John Hinckley junior von der CIA beauftragt war, Reagan zu erschießen …«
    »Ich behaupte gar nichts, aber immerhin haben wir verhindert, dass er mit seinem Anschlag Erfolg hatte. Lee Harvey Oswald musste den Kopf hinhalten für den Mord an John F. Kennedy, so wie Sirhan Sirhan für den Mord an Robert Kennedy 1968 im Ambassador Hotel. Und was meinen Sie wohl, wer dem FBI bei der Aufdeckung der Watergate-Affäre souffliert hat, als wir Nixon aus dem Amt haben wollten und Woodward und Bernstein über die Quelle informiert haben? Das waren auch wir. Weil das unser Job ist.«
    Thorne beugte sich noch weiter nach vorn. »Soll ich Ihnen verraten, warum ich Ihnen das alles erzähle, Detective Miller? Weil Sie sowieso nichts daran ändern können.«
    Miller stand die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben.
    »Kein Grund, Bauklötze zu staunen, Detective. Wollen Sie wissen, wie man mit John Hinckley nach dem Attentatsversuch auf Reagan weiter verfahren ist? Man hat ihn in die Klapsmühle gesteckt, bis obenhin mit Psychopharmaka vollgestopft, sein Hirn in Hirsebrei verwandelt … und ihn wahrscheinlich mit Elektroschocks ins Koma geschossen. An einem Tag musste er das eine denken, am nächsten das genaue Gegenteil. Und immer so weiter. Man verwirrte und verunsicherte ihn, raubte ihm jegliche Orientierung, bis er seinen eigenen Namen nicht mehr wusste und ob er überhaupt noch existierte. Man schickte ihn so tief ins Delirium, dass er nicht mehr hätte verraten können, wer ihm den Auftrag gab, auf Reagan zu schießen, selbst wenn er sich daran erinnerte. Mittlerweile darf er sagen, was er will, weil er aussieht
und sich anhört wie ein Verrückter - und wer schenkt jemandem Glauben, der versucht hat, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ermorden?«
    Miller spürte einen heiligen Zorn in sich aufsteigen, einen Zorn, der sich seit Tagen in ihm gesammelt hatte, und jetzt saß er endlich jemandem gegenüber, der mehr über all die Geschehnisse wusste als er selbst und sich obendrein über ihn lustig machte.
    »Das … das ist doch ein verdammter Traum, oder«, sagte Miller. »Ich bin nicht verrückt. Ich bin Detective des Washington Police Department, und es gibt eine Menge Leute, die sich sehr dafür interessieren würden, was ich über …«
    »Über was, Detective? Über irgendeine eingebildete Verschwörung, deren Ursprünge bis zum Krieg in Nicaragua zurückreichen, einem Krieg, von dem die überwältigende Mehrheit der Amerikaner nichts wissen will? Oder über John Robey, den angesehenen College-Dozenten und Buchautor, einmal fast für den Pulitzer-Preis nominiert, der in Wahrheit ein von der CIA gedrillter Elite-Killer war, verantwortlich für Dutzende Morde in Nicaragua und einer Reihe weiterer Länder - all das im Auftrag regierungsamtlicher Führungspersonen? Das wollen Sie erzählen, Detective? Mit dieser Geschichte wollen Sie den Leuten da draußen kommen? Oder vielleicht doch lieber mit der Geschichte vom Schnurmörder und wie ein anderer ehemaliger Glücksritter der Regierung damit beauftragt wurde, hier in Washington ein paar Problemfälle abzuarbeiten, und der dann seine Kreativität auslebte und beschloss, das Ablagesystem zu benutzen, das sich da unten bewährt hatte?« Thorne lächelte wie jemand, der sich an einen amüsanten Augenblick aus alten Zeiten erinnert.
    »Ablagesystem?«, fragte Miller zurück. »Was ist damit gemeint?«

    »Leichen … Dutzende von Leichen. In Planen gewickelt und auf ein Gestell aus Holzböden gestapelt. Und vorher mit Lavendelwasser übergossen, kanisterweise. Richtig übel … ein entsetzlicher Gestank, verwesende Kadaver und Lavendel. Welchem kranken Hirn diese Idee entstammte, will ich gar nicht wissen. Und dann haben sie ihnen kleine Anhänger um den Hals gebunden, eine Art Gepäckanhänger, auf denen stand, auf welche Art die Kadaver zu entsorgen waren. Manche sollten gefunden werden, andere für immer verschwinden, und es gab

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