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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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eingemischt hätte -, ich rede überhaupt nur mit Ihnen, weil ich auf den Gedanken gekommen bin, dass diese Leute etwas mit Darryls Schicksal zu tun gehabt haben könnten, verstehen Sie?«
    Miller sah Roth an. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Das waren alte Geschichten, fünf Jahre alte Informationen; wie es aussah, war die Seifenblase in dieser Sekunde zerplatzt.
    »Der Mann, der mit ihr hier war?«, fragte Miller. »Was war das für einer?«
    Natasha deutete auf Roth. »Einer wie der da.«
    »Wie ich?«, fragte Roth und war einen Moment verlegen.
    »Ja, einer wie Sie. Hemd, Anzug, Schlips, Mantel, dunkles Haar, etwas grau an den Schläfen, aber nervös. Wahnsinnig nervös ist er mir vorgekommen. Ach, was weiß ich, vielleicht auch nicht nervös, vielleicht eher wachsam, als würde er nach etwas Ausschau halten, ja?«
    »Und wie sah er aus, sein Gesicht, meine ich? Irgendwelche Besonderheiten im Aussehen?«
    Natasha zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Kann mich nicht erinnern. Ist alles’ne Ewigkeit her. Und ich hab auch nicht groß drauf geachtet. Die Frau hat geredet. Er hat nichts gesagt. Ich weiß nicht mal, ob ich ihn wiedererkennen würde.« Sie schwieg.
    »Sonst noch etwas?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Natasha. »Er hat mir zwanzig Dollar geschenkt … Ich soll was Hübsches für Chloe kaufen, hat er gesagt. Ich habe ihr’ne Puppe gekauft. Sie liebt diese Puppe, hat sie immer noch. Der einzige Grund, weshalb sie sich an diese Leute erinnert.«

    »Und die wollten nur mit Darryl reden, weiter nichts?«
    Natasha nickte.
    »Gibt es noch etwas, was Sie uns über diesen Mann erzählen könnten? Besondere Kennzeichen? Auffälligkeiten an seinem Auftreten? Tätowierungen, Narben, Muttermale vielleicht?«
    Natasha schüttelte den Kopf. »Nein, weiter war da nichts.«
    »Ja, ja, sicher«, sagte Miller. »Fällt Ihnen sonst noch etwas ein, Miss Joyce?«
    »Ich weiß nicht, in was für Geschichten Darryl verwickelt war. Scheiße, ich weiß es wirklich nicht … Gut möglich, dass die Frau zu uns rausgekommen ist, um für sich und den Freak, den sie dabeihatte, etwas Candy zu besorgen. Ich habe sie zwei- oder dreimal gesehen.«
    »Wissen Sie noch, wann genau das gewesen ist?«
    »Ungefähr zwei Wochen bevor Darryl gestorben ist.«
    »Und das war wann?«
    »Am siebten Oktober 2001.«
    Roth machte sich eine Notiz in seinem Taschenkalender.
    »Haben Sie sonst noch eine Idee, was Darryl King mit dieser Frau zu tun gehabt haben könnte?«
    »Wenn es so wäre, würd ich’s Ihnen sagen.«
    Miller schwieg einen Moment. »Was denken Sie, Miss Joyce?«, fragte er dann, und es schwang etwas Mitfühlendes, Verständnisvolles in seinem Ton mit.
    »Über was? Was denke ich über was?«
    »Über diese Frau? Glauben Sie, dass es dieselbe Frau war?«
    Natasha schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht … Ich bin nicht sicher. Sie sehen sich ähnlich, Gott, ich meine, sie könnten ja auch Schwestern gewesen sein, oder?« Plötzlich lachte sie nervös. »Ich weiß es nicht … Wirklich, ich weiß es nicht.«

    »Chloe ist sich umso sicherer, oder?«
    »Lassen Sie das Mädchen da raus. Scheiße, was wollen Sie von uns? Vor fünf Jahren ist eine Frau gekommen, um mit meinem verstorbenen Freund zu reden. Ich kann Ihnen nicht sagen, woher sie sich kannten oder was die Leute wollten. Vielleicht ist es dieselbe Frau gewesen …«
    »War es dieselbe Frau, Miss Joyce?«, sagte Miller und zog aus der Innentasche seines Jacketts das digital bearbeitete Passfoto von Catherine Sheridan hervor, ein Farbfoto und wesentlich schärfer als das in der Zeitung, und als er es hochhielt, bemerkte er die jähe Veränderung in Natashas Gesicht, ihre Augen wurden größer, und sie hielt den Atem an, verwundert oder erschrocken, vielleicht verängstigt.
    »Ich glaube … ja, vielleicht … Ich kann es nicht sicher …«
    Miller hielt unbeirrt das Foto hoch.
    Natashas Augen füllten sich mit Tränen.
    »Miss Joyce?«, forderte er sie auf.
    »J-ja«, stammelte sie. »Ich glaube, sie ist es … Das ist die Frau, die damals hier war …«
    Miller ließ das Foto wieder in der Innentasche verschwinden. Er sah Roth an.
    »Ich will da nicht reingezogen werden«, sagte Natasha. »Mit dieser Frau habe ich nichts zu tun.«
    »Das kann ich gut verstehen, Miss Joyce, aber sie ist hergekommen, um Darryl und …«
    »Mann, das ist fünf Jahre her, oder? Darryl ist tot. Und jetzt ist diese Frau auch tot. Um Himmels willen, ich habe ein Kind.« Sie

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