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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kopf. »Die haben wir hier nicht … Keine Ahnung, wo Sie die finden. Sie scheiden aus, werden zu normalen Bürgern. Dann kümmern wir uns nicht mehr darum.«
    »Ist okay … danke. Sie haben mir geholfen.«
    »Umso besser«, sagte Gerrity. Er wandte sich wieder seinem Computer zu, tippte langsam, methodisch.

    Natasha Joyce verließ das Vierte und ging zurück zur Busstation. Sie hatte einen Namen, ein Revier, das Datum des Ausscheidens aus dem Dienst. Vielleicht nichts, vielleicht aber doch etwas. Hätte sie Zeit, wäre Chloe bei ihr und nicht in der Schule, könnte sie in der Stadt bleiben, um noch mehr über diesen ausgeschiedenen Polizeisergeant zu erfahren, aber es war spät und sie musste sich beeilen, ihre Tochter abzuholen.
    Es kam Bewegung in die Sache. Es tat sich was. Das Gespräch mit Frances Gray war schwierig und irritierend gewesen, aber immerhin war etwas herausgekommen. Und vielleicht führte eins zum anderen. Sie wollte ja nur herausfinden, was passiert war. Darryl hatte etwas tun, etwas ändern wollen. Das gab ihr ein besseres Gefühl, die Hoffnung, dass wenigstens eine seiner Entscheidungen nicht vollkommen verantwortungslos gewesen war. Darryl King war ein anständiger Mann gewesen. Daran musste sie glauben. Sie musste es glauben. Wenn sie ihrer Tochter in die Augen schauen und ihr die Wahrheit sagen wollte, musste sie daran glauben.
    Mehr wollte sie nicht. Die Wahrheit. Die Wahrheit über Darryl King und das, was im Oktober 2001 geschehen war. Wenn sie Bescheid wusste, konnte sie wieder ruhig schlafen. Sie konnte die Vergangenheit loslassen, den Blick vielleicht wieder nach vorn richten, und das wäre - immerhin - Welten entfernt von dem, was sie zu tun gewöhnt war.

    Sie haben einen Weg gefunden.
    Als hätte ich es nicht geahnt.
    Und zwar schneller, als ich dachte.
    Die vorläufige Mehrheit der Demokraten im US-Senat ist in Gefahr. Die Demokraten halten in der Kammer eine Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen. Ein demokratischer Senator
hat einen Schlaganfall erlitten. Sollte er es nicht schaffen, sollte er aus irgendeinem Grund seinen Platz nicht einnehmen können, wenn der Senat am 4. Januar wieder zusammentritt, muss der republikanische Repräsentant einen Nachrücker ernennen. Dreimal dürft ihr raten, worauf seine Wahl fällt. Richtig, Freunde und Nachbarn - auf einen Mann seiner Couleur. Demokraten zu Republikanern 50:50. Ein Patt? Mitnichten … Vizepräsident Cheneys Stimme bricht das Patt, und er steckt bekanntlich mit George jr. unter einer Decke, republikanischer geht es nicht. So einfach ist das. Man schiebe heimlich, still und leise einen demokratischen Senator beiseite, lasse von seinem republikanischen Altersgenossen einen republikanischen Nachrücker wählen, gebe dem Vizepräsidenten die Stimme, und die Sache ist erledigt. Die Republikaner haben wieder die Mehrheit. Sie müssen die nächsten zwei Jahre nicht mit einer lahmen Ente als Präsident regieren.
    Der Arzt des demokratischen Senators wird folgendermaßen zitiert: »Der Schlaganfall war nicht direkt lebensbedrohlich. Durch einen erfolgreichen chirurgischen Eingriff konnte das Gerinnsel entfernt und der Herd stabilisiert werden. Der Patient erholt sich ohne Komplikationen auf der Intensivstation, und wir rechnen mit einer vollständigen und zufriedenstellenden Rekonvaleszenz.« Seine Frau sei »voller Zuversicht und Optimismus«.
    Ihr stellt euch dieselbe Frage wie ich? Könnten die, würden die so etwas tun? Bei einem Mann einen Schlaganfall induzieren, um die Kontrolle über den mächtigsten Regierungskörper der Welt zurückzugewinnen?
    Ich will es mal so ausdrücken: Ich platze nicht vor Zuversicht und Optimismus.
     
    Heute ist Dienstag der 14. November. Catherine ist seit drei Tagen tot. Ihr Haus ist versiegelt. Ich habe mir heute Morgen
frei genommen und bin hingefahren. Ich habe zweihundert Meter weiter vorn geparkt und zwei Detectives vorfahren sehen. Einer der beiden heißt Robert Miller. Er wirkt ernst, engagiert, der Typ Mann, der sein Leben dem Fragen und Warten auf Antworten verschrieben hat. Der andere ist etwas älter, typischer Familienvater. Trägt einen Ehering, und dieses Ton in Ton, die zum Hemd passende Krawatte ist deutlicher Hinweis darauf, dass sich in Geschmacksfragen jemand seiner annimmt. Es gefällt mir, wie die beiden aussehen - Miller und sein Partner. Millers Namen kenne ich aus einem Zeitungsartikel. Dort stand, dass er die Ermittlungen im Fall des Schnurmörders leitet. Sie haben der Sache einen

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