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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Summe überwiesen worden. Fast viertausend Dollar kamen am jedem letzten Freitag des
Monats von einer Einrichtung, die sich United Trust nannte, Überweisungen, die seit Juni 2003 auf ihren Auszügen auftauchten.
    »Ist sie nicht vor dreieinhalb Jahren hier eingezogen?«, fragte Roth.
    »Soweit ich weiß, ja.«
    »Das war also im Juni 2003. Und nichts hier reicht weiter zurück. Die ältesten Bankauszüge stammen aus dieser Zeit.«
    »Geh alles noch mal durch«, sagte Miller.
    »Dachte ich mir, dass du das sagen würdest.«
    Zwanzig nach zwei. Miller schaute hoch und schüttelte den Kopf. »Tatsächlich. Alles endet im Juni 2003. Davor war nichts. Als hätte sie vor dreieinhalb Jahren zu existieren begonnen.«
    »Und genau zu der Zeit ist diese spanische Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen … Cordillera, richtig?«
    »Richtig.«
    »Catherine Sheridan hat also die Sozialversicherungsnummer einer toten Frau übernommen, aber nicht ihren Namen, in dieses Haus ist sie quasi aus dem Nirgendwo gekommen und hat dort alle Dokumente zurückgelassen, die es vorher über sie gegeben hat.«
    »Verrückte verfluchte Scheiße«, sagte Miller. »Das ist …« Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was das für eine Scheiße ist …«
    Roth bog den Rücken durch, streckte die Arme über den Kopf.
    »Vielleicht Zeugenschutz …?«, fragte Miller, mehr Kommentar als Frage.
    Roth lachte bitter. »Der war dann ja wohl ein Schuss in den Ofen.«
     
    Der Regen hatte nachgelassen, und Natasha Joyce stand zögernd unter der Markise eines Ladens, bevor sie mit schnellen
Schritten über die Straße und die Treppen zur Carnegie-Bibliothek hinauflief. Ein Namensschild wies die Frau hinter dem Tresen als Mrs Julia Gibb aus.
    »Zeitungen und Zeitschriften«, sagte Natasha.
    Die Frau lächelte freundlich. Sie beugte sich vor zu Natasha. »Aktuell oder Archiv.«
    »Fünf Jahre?«, fragte Natasha.
    »Dann im Archiv … Zweiter Stock, am Treppenabsatz nach rechts, den Gang entlang und durch die Tür am Ende, erst kommt die Politik, dann die Geschichte, und dahinter beginnen die Medienarchive, okay?«
    »Vielen Dank«, sagte Natasha und ging auf die Treppe zu.
    Es war ein kleiner Artikel, kaum der Rede wert, aber sie fand ihn. Washington Post , 8. Oktober 2001, Seite 5: Toter bei Drogenrazzia . Natasha überflog den Text, ohne das geringste Interesse für die Statements von Polizei, Stadtverwaltung oder irgendwelchen anderen Arschlöchern.
    Und dann fand sie ihn.
    Sergeant Michael McCullough, verwundet bei der Lagerhausrazzia. Natasha nahm Kugelschreiber und Busfahrplan aus ihrer Handtasche und notierte sich den Namen des Mannes. Michael McCullough . War er der Mann gewesen, mit dem Darryl zusammengearbeitet hatte, der Mann, der ihn mit zu der Razzia genommen und ihn damit - zumindest indirekt - zum Abschuss freigegeben hatte? Warum zum Teufel hatten sie Darryl King zu einer Drogenrazzia mitgenommen?
    Natasha schob die Schublade wieder zu, nickte Julia Gibb dankbar zu, als sie die Bibliothek verließ, und steuerte das nächste Polizeirevier an.
     
    »McCullough«, murmelte der diensthabende Beamte im Vierten Washingtoner Polizeirevier. »M, kleines c, großes C und dann u-l-l-o-u-g-h, richtig?«

    »Richtig«, sagte Natasha. »McCullough.«
    »Und was wollen Sie wissen?«
    »Welches Revier, wenn das möglich ist. Er war vor etwa fünf Jahren bei einem Fall dabei, und ich brauche seine Hilfe in einer Sache.«
    »Und er ist inzwischen nicht mehr im Dienst, sagen Sie?«
    »Ja, das stimmt.«
    Sergeant Ronald Gerrity, ein Gesicht wie ein Sack Walnüsse, kleine dunkle Augen wie Löcher im Schnee, lächelte und sagte: »Wenn er existiert, haben wir ihn im System.«
    Natasha wartete, übte sich in Geduld, versuchte, den alten Sack mit Willenskraft zu bewegen, schneller zu tippen und zu lesen.
    »Da hätten wir ihn«, sagte er.
    Natashas Herz tat einen Sprung.
    »Ach, Mist, tut mir leid, das ist ein Mark McCullough. Ob die verwandt sind?«
    Natasha schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung … Ich weiß nur von einem Michael.«
    Der Sergeant las, scrollte, las, dann hielt er inne. »Bingo! Michael McCullough. Sergeant. Im März 2003 aus dem Siebten Revier ausgeschieden.«
    Natasha holte ihren Busfahrplan heraus. Notierte. »Vielen Dank«, sagte sie. »Ich danke Ihnen sehr für Ihre Mühe.«
    »Kein Thema, Ma’am … War das alles?«
    »Es sei denn, Sie haben eine Adresse oder so etwas«, sagte sie hoffnungsvoll.
    Gerrity lächelte, schüttelte den

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