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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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wusch und polierte er es sorgfältig. Manchmal war es mir so vorgekommen, als ob dieses wöchentliche hingebungsvolle Ritual seine Version eines Gottesdienstes war. Und jetzt fuhr er zu mir, statt dieser Routine zu frönen. Das hatte etwas zu bedeuten. Offenbar bemühte er sich ernsthaft um mich. Er hielt vor dem Haus, ließ den Motor laufen und öffnete das Seitenfenster.
    »Was macht du denn hier draußen?«, rief er.
    »Ich habe auf dich gewartet«, erwiderte ich, stieg die Treppe hinunter, sank auf den Beifahrersitz und stellte meine Handtasche in den Fußraum.
    »Wie hast du geschlafen?« Hoffnungsvoll schaute er mich an. Er schien brennend an meinem Wohlwollen interessiert. Beinahe hätte ich über unseren erstaunlichen Rollentausch gelacht.
    »Gut, danke. Können wir losfahren?«
    »Natürlich.« Als wir den Elgin Square verließen, schaltete er das Radio ein. Anscheinend merkte er, dass ich nicht in der Stimmung war zu reden. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht umgänglicher war und Konversation machte. Doch dann sang er enthusiastisch bei Magic FM mit, also war er nicht beleidigt. Ich sah ihn an, und er schenkte mir wieder dieses nachsichtige Lächeln. Seltsam – so viele Jahre lang hatte ich alles getan, um ihn keinesfalls zu verärgern. Ich hatte ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen, weil ich mir sicher gewesen war, das würde unsere Beziehung festigen. Jetzt saß ich geistesabwesend und schweigsam neben ihm, und es schien ihn nicht zu stören, sondern ihn sogar in dem Wunsch zu bestärken, mich zu verwöhnen. Vielleicht hätte ich mich immer so benehmen sollen.
    In der Kardiologie ergriff er fürsorglich meinen Ellbogen und führte mich zum Warteraum. »Ich suche eine Schwester. Bleib erst mal hier.«
    »Nein«, protestierte ich und entzog ihm meinen Arm. Die Klinikluft, durch kranke Lungen gepumpt, erschien mir stickiger als am Vortag. »Ich hasse diesen Raum. Ich weiß, wo Tante Lyd liegt. Ich gehe sofort zu ihr.«
    Erstaunt über meine Entschlossenheit, hob er die Brauen. Aber er nickte widerspruchslos und tätschelte beruhigend meine Schulter. »Okay. Zeig mir den Weg.«
    Ich zog ihn zur Wand des Korridors, um zwei Pfleger mit einer fahrbaren Trage vorbeizulassen. Als er mich voller Sorge musterte, fühlte ich mich schuldig, weil ich ihn loswerden wollte. »Bitte, Martin, ich muss meine Tante allein sehen.«
    In übertriebener Kapitulation hob er beide Hände. »Selbstverständlich, Rory, geh nur.« Dann gab er mir einen kleinen Schubs, als wäre ich ein eigensinniges, unartiges Kind.
    Auf dem Weg zu Tante Lyds Station wuchs meine Nervosität. Martin hatte sich mit der telefonischen Auskunft des Arztes begnügt, es gehe der Patientin besser, und keine weiteren Fragen gestellt, wie ich es getan hätte. Das konnte ich ihm nicht verübeln. Er wollte mir Kummer ersparen, hatte aber alles noch schlimmer gemacht. Ich wusste nicht, was mich erwartete. Besser konnte bedeuten, dass meine Tante immer noch nicht zu sich gekommen war oder dass sie angezogen auf dem Bett saß und darauf wartete, heimgebracht zu werden. Das Klinikpersonal marschierte zielstrebig durch die Korridore, lachte und schwatzte, während die Verwandten und Freunde der Kranken angstvoll schwiegen.
    Wie würde Tante Lyd auf meinen Anblick reagieren? Bei unserem letzten Gespräch war sie mir sehr böse gewesen. Vielleicht hätte ich Percy und Eleanor – oder sogar Jim – erlauben sollen, sie zuerst zu besuchen.
    Vor ihrem Zimmer holte ich tief Atem und rang nach Fassung. Dann hörte ich Gelächter. Bevor ich die Tür öffnen konnte, schwang sie auf. Ein Pfleger kam heraus und schwenkte einen Zettel. »Sie hat mir gerade ein Autogramm gegeben«, verkündete er und eilte freudestrahlend an mir vorbei. Ich hielt die offene Tür fest und spähte hinein. Von einer kleinen Schwesterngruppe umringt, saß meine Tante im Bett. Einige Kissen stützten ihren Oberkörper, und sie trug das karierte Flanellnachthemd, das Jim gekauft hatte. In ein paar Vasen und mehreren Behelfsgefäßen prangten üppige Blumensträuße. Offenbar war der Vasenvorrat der Station bereits erschöpft. Tante Lyd sah blass aus und hatte zwei rosigen Flecken auf den Wangen, als hätte jemand mit einer Fingerspitze ein bisschen Farbe darauf gemalt. Höflich lächelte sie die Frauen an – leicht verlegen, aber pflichtbewusst. Diese Miene hatte ich manchmal beobachtet, wenn sie auf der Straße erkannt und angesprochen worden war. Im Gegensatz zu Percy und

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