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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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Frauenheld?«
    »Nein.«
    »Mit einem verheirateten Mann?«
    »Nein, Ticky! Ich kenne keinen einzigen unpassenden Typ!«
    »Und was dabei die ultimative Ironie ist – elf Jahre lang warst du mit einem total unpassenden Kerl zusammen.« Selbstgefällig lächelte sie und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, zu beglückt über ihre Logik, um zu merken, dass sie mir wehtat.
    »Mag sein«, seufzte ich widerwillig.
    »Du darfst die treulose Sorte von deiner Liste streichen.«
    »Großartig.«
    »Begreifst du nicht, wie fabelhaft das ist?«, ereiferte sie sich. » Einen unpassenden Mann hast du schon abgehakt. Und jeder Irre oder Versager, den du erledigst, führt dich näher zum Richtigen .«
    »Das willst du mir nicht wirklich weismachen, Ticky.«
    »Im Eeernst!«, beharrte sie. »Was du allerdings berücksichtigen musst – alle, auch die Guten, sind ein bisschen gestört. Aber das bist du ja auch. Und wenn du nicht weißt, welche durchgeknallte Sorte zu deiner passt – wie willst du’s merken, wenn die Liebe deines Lebens auftaucht?«
    »Nette Theorie, Ticky.« Ich schaute auf meine Uhr, um das Gespräch zu beenden. »Jetzt sollte ich mich mal wieder mit meinem Job befassen.«
    »Oh, ist es etwa schon halb eins?« Sie sprang auf, packte mein Handgelenk und checkte die Zeit. »In der Nähe der Bond Street gibt’s einen Stella-McCartney-Sale. Ich muss sofort verschwinden. Bis später, Roars. Kopf hoch. Alles halb so schlimm. Du könntest ja auch fast vierzig sein.«
    Auf dem Weg nach draußen stieß sie mit Martha Braithwaite zusammen, unserer wunderbaren Kulturredakteurin. Marthas Alter war unbekannt und ein Thema blühender Bürotratscherei, lag aber zweifellos nördlich der vierzig.
    »Sorry, Marth, nichts für ungut«, flötete Ticky und rannte an ihr vorbei.
    Düster runzelte Martha die Stirn und spähte ins Büro. »Ich wollte nur sehen, wie ihr mit den April-Texten vorankommt.«
    »Bestens, Martha«, log ich. Ich hatte mich noch gar nicht darum gekümmert, was ihrem durchdringenden Blick natürlich nicht entging. »Ich arbeite gerade daran.«
    Argwöhnisch verengten sich ihre Augen. Sie war schon immer anspruchsvoll gewesen und seit ihrer Beförderung zur Kulturredakteurin noch penibler geworden. Amanda stand nur über ihr, weil sie hervorragende gesellschaftliche Kontakte, eine untadelige Herkunft und ein privates Einkommen hatte, das es ihr erlaubte, die eher bescheidenen Gehälter bei Country House zu tolerieren. Martha stammte aus der Mittelschicht und hatte trotz ihrer hart erarbeiteten Qualifikation keine Chance gegen die glamouröse blonde Gesellschaftslöwin. Die hatte ihr mühelos den Chefposten weggeschnappt, obwohl sie eher auf schönen Landsitzen wohnte, statt Artikel darüber zu schreiben.
    Drei Jahre später wollte Martha immer noch ihre überlegenen journalistischen Fähigkeiten beweisen, indem sie sich auf die Fehler der Belegschaft stürzte. Vielleicht hoffte sie, Old Mr. Betterton würde verspätet ihr Gespür fürs Detail erkennen und ihr die rechtmäßige Position zubilligen. Doch je länger dieser Erkenntnisprozess dauerte, desto unsicherer fühlte sie sich und desto hartnäckiger schikanierte sie uns. Oder versuchte es zumindest. Ticky und Noonoo waren dagegen genauso immun wie Amanda. Sie ignorierten Martha genauso wie Lysander und Flickers. Und so ließ sie den Großteil ihres Frusts an mir aus.
    Ich hatte mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als mir der Lapsus unseres PR -Managers Jeremy durchgerutscht war. Nach einem ausgedehnten, alkoholisierten Lunch hatte er in den Korrekturfahnen für die Weihnachtsausgabe zwei Bildunterschriften vertauscht. Und so war ein Weihnachtskuchen als Seine Königliche Hoheit, der Prince of Wales und unser künftiger Monarch als Bio-Kuchen mit weicher Birne bezeichnet worden. Der daraus resultierende Presseaufruhr und die zahlreichen stornierten Abonnements hatten wahrscheinlich zu Marthas höchstem Glück seit Amandas Beförderung geführt. Während Jeremy und ich uns die Blamage teilten, genoss Martha ihren Triumph.
    Seither überprüfte ich alles dreimal. Und beugte mich jetzt unter ihrem wachsamen Auge pflichtschuldig über einen der Texte.

4
    Anscheinend waren die beiden noch verbliebenen ZG s meiner Tante außerstande, nach dem ersten schwachen Morgengrauen weiterzuschlafen. Obwohl ich die einzige Person in diesem Haushalt war, die sich ihren Lebensunterhalt erarbeiten musste, stand ich viel später auf als die anderen. Aber meistens weckten mich

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