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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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Als ich in seiner Mappe blätterte, fand ich sogar Bilder von den Installateuren. Die hatte er wahrscheinlich wegen ihres tollen Aussehens geknipst – und wohl kaum, weil sie so großartige Handwerker waren.
    Trotz der Anweisungen in Marthas Dossier musste ich zugeben, dass mir Lance’ Ideen besser gefielen: Seine Schwarz-Weiß-Fotos würden den Anfang des Artikels illustrieren. Gemeinsam würden wir dann das Resultat der Restaurierung in Farbe so romantisch wie möglich dokumentieren, um wohlhabende Bräute anzulocken.
    »Die Kapelle, die Kapelle, die Kapelle«, trällerte Lance und führte mich aus dem Säulengang auf einen Kiesweg, der sich zwischen alten Eiben hindurchwand. »Einige dieser Bäume sind über tausend Jahre alt. Der Familienlegende zufolge haust in jedem die Seele eines Ritters, der in der Schlacht gefallen ist.«
    »In welcher Schlacht denn?« Ganz im Bann der mittelalterlichen Geschichte, musterte ich atemlos die aufragenden Eiben.
    »Wie soll ich das wissen?« Lance zuckte die Achseln. »Aber stellen Sie sich diese Bäume mal mit Lichterketten vor. Oder über Fackeln ragend, die den Weg säumen.«
    Klar, das wäre romantisch und mysteriös. Allerdings fand ich, Lichterketten würden die Seelen der hartgesottenen Krieger in den alten Bäumen entwürdigen.
    Auf einer Lichtung im Eibenwäldchen stand eine Kapelle. Lance bat mich, auf der obersten Stufe vor dem Eingang zu warten. Dann lief er hinein und schaltete die Beleuchtung an. Fröstelnd zog ich meinen Mantel enger um die Schultern. Sogar am helllichten Tag wirkte dieser Ort ein bisschen gespenstisch.
    »Und hier, das pièce de résistance, das Sahnestück!«, verkündete er, und ich betrat die Kapelle. Puristisch weiß getüncht, bildeten die Wände einen eindrucksvollen Kontrast zu den dunkelgrünen Eibenästen, die das Stabwerk der Fenster streiften. Hier hatte Lance auf Kerzen verzichtet. Winzige Lämpchen umrahmten den Altar, der restliche Raum lag im Halbdunkel.
    Statt Blumen schmückten Zweige voller Flechten die Kapelle und warfen ihre Schatten auf die Mauern. Obwohl sie geweiht war, wirkte sie heidnisch – und uralt. Es hätte mich nicht überrascht, wenn die längst verstorbenen Soldaten aus den Eiben gestiegen und hereingekommen wären, um niederzuknien und ihren Sachsengöttern Opfer darzubringen.
    »Und jetzt …« Lance unterbrach meine Faszination, indem er wie auf einem Catwalk durch den Mittelgang schlenderte. Vor dem Altar blieb er stehen und wirbelte auf dem Absatz zu mir herum. »Also, wir brauchen jemanden, der ein bisschen bräutlich aussieht. Für ein paar Schnappschüsse. Und ich glaube, da wären Sie genau die Richtige.«
    »W-was?«, stotterte ich erschrocken.
    Dazu hatte ich mich nicht verpflichtet, als ich meinen Vertrag bei Country House unterschrieben hatte. Ich war als ernsthafte Journalistin und Repräsentantin eines traditionsreichen Magazins hier, nicht als herausgeputzte Barbie für Lance’ Amüsement.
    »Ja, ich weiß, ich weiß.« Lässig winkte er ab. »Martha hat gesagt, das würden Sie seltsam finden. Aber es ist wirklich nicht schlimm – wir machen keine Porträts oder Ganzkörperaufnahmen, nur ein Foto, auf dem es ein bisschen menschelt. Wir haben Sacheverell und Bibi in der Halle und im Säulengang. In der Kapelle muss jemand sein, der jung und nach Braut aussieht. Und Sie sind geradezu perfekt, Darling, mit diesem zauberhaften roten Haar.«
    Zu meinem Entsetzen spürte ich Tränen in den Augen. Wie sollte ich nach Braut aussehen? Davon war ich weit entfernt. Und es erschien mir unfassbar grausam, dass Martha mich zwang, diese Rolle zu spielen – kurz nach meiner Trennung von dem Mann, den ich hatte heiraten wollen. Nun, vielleicht hatte sie es nicht in böser Absicht getan – und einfach nicht darüber nachgedacht.
    Zum Glück verbarg das Halbdunkel in der Kapelle mein zitterndes Kinn. »Da – da bin ich mir nicht sicher«, stammelte ich. »Ich lasse mich nur ungern fotografieren.«
    »Ach, Aurora!«, seufzte Lance, tänzelte durch den Mittelgang davon und wieder zu mir zurück, die Arme flehend ausgestreckt.
    »Rory«, verbesserte ich ihn.
    »Okay – Rory. Nur ein paar Fotos, zum Beispiel von Ihrer Hand, die eine Männerhand festhält – natürlich meine. Hier draußen herrscht ein beklagenswerter Mangel an männlichen Models. Oder Ihr Hinterkopf vor dem Altar, so was in dieser Art. Hier wird doch nicht America’s Next Topmodel gesucht. Kein Schleier, keine Verrenkungen, keine strahlenden

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