Vergiss es Baby - Roman
glucksendes Gekicher ausbrach.
»Val! Well, no … I can’t believe it. I’ll be damned! You can’t be serious! I mean … this is ridiculous, oooooh no … No!«
Charlize wollte sich gar nicht mehr einkriegen. Valentins Nasenflügel bebten. Marlene spürte seine Hand, die sie wegziehen wollte. Doch dann gab er es auf, und die Schöne plapperte munter weiter.
»Val, look at her! A woman her age who doesn’t care for any styling at all. She does not even know how to make up herself.«
Lautes Gejohle und Gekreische drang von der Tribüne in die Lounge. Dem Jubel nach zu urteilen, hatte Manchester ausgeglichen. Valentin schien unbeeindruckt. Charlize verlangte seine ganze Aufmerksamkeit.
»You’d better stop it, Charlize. I’m not taking any more of your lip about her.«
So langsam reichte es Marlene. Die beiden sprachen über sie, während sie danebenstand und kaum etwas mitbekam. Diese Charlize hatte noch nicht einmal ansatzweise Manieren. Von der typisch englischen Zurückhaltung war bei ihr jedenfalls nichts zu spüren. Besitzergreifend hatte sie den Arm um Valentins Taille gelegt, der sich das anstandslos gefallen ließ.
»May be she is quite amusing. May be she makes you laugh. But Val, Honey, it is soooo obvious. She isn’t in the same league. She is so … so …«, sie suchte nach Worten, »… ordinary!«
Na warte, du wirst gleich sehen, wie ordinär ich bin, wenn du nicht die Finger von meinem Mann lässt. Er gehört mir, Schätzchen! Wenn du nicht sofort verschwindest, vergesse ich mich. I just feel to ramm my Ellenbogen into your sweet, beautiful
face. This will be better als eine very good Ohrfeige, my darling. Hope you will remember the Schlag noch very very long time.
Stattdessen war es Valentin, der aussah, als sei ihm ins Gesicht geschlagen worden. Eine Ader an seinem Hals pochte bedenklich, während sein Gesicht rot anlief.
»You are right, Charlize. Marlene is completely out of the ordinary. Thanks God.«
Das reichte. Sie hatte genug gehört, mehr als sie ertragen konnte. Schnell wandte sie sich ab und stapfte in Richtung des Buffets, bevor ihre Augen feucht wurden.
Was sie jetzt brauchte, war salziges, vor fett strotzendes Junkfood und dazu ein anständiges Bier. Das gab es in diesen vornehmen Hallen natürlich nicht. Notfalls tat es auch Mousse au Chocolat und ein Glas Schampus.
Die tröstliche Wirkung der Schokolade verfehlte ihre Wirkung nicht. Obwohl sie immer noch mit den Tränen kämpfte, gelang es ihr, den einen oder anderen Löffel in ihrem Mund zu platzieren, ohne sich dabei zu bekleckern. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie Valentin, dessen wilde Gesten darauf hindeuteten, dass er sich mit Charlize nach wie vor in einer hitzigen Diskussion befand.
»She isn’t in the same league.« Dieser Satz hatte sich in ihre Gehirnwindungen eingebrannt, kaum dass sie ihn gehört hatte. Charlize hatte recht! Sie spielte nicht in derselben Liga. Und es wurde allmählich Zeit, dieser Tatsache ins Gesicht zu sehen. Mochte Valentin sich in ihrer Nähe niemals langweilen, sie war nichts weiter als eine willkommene Ablenkung. Ein Spielzeug, das er schon bald gegen einen Ball eintauschen würde, kaum
dass die Tinte unter seinem Vertrag getrocknet war und er sich auf dem Rasen wiederfand.
Sie ließ einen erstickten Schrei der Verzweiflung über ihre eigene Dummheit fahren. Anschließend machte sie sich wieder über das Buffet her.
Kapitel vierundzwanzig
Die Sportagentin Marlene Dittrich kehrte bereits am nächsten Tag nach München zurück. Valentin hatte noch versucht, sie zum Bleiben zu überreden, aber dafür gab es ihrer Meinung nach keinen Grund. Bis zum Ende hatte sie durchgehalten, obwohl sie nichts lieber getan hätte, als einfach in den erstbesten Flieger zu steigen und heimzufliegen. Aber Durchhaltevermögen und Standfestigkeit waren nun mal das A und O in ihrem Job, wenn die Dinge nicht so liefen, wie geplant. Damit hatte sie Professionalität bewiesen. Jawohl! Sie war sogar so professionell, ohne Vertrag zurückzukommen. Sie konnte wirklich stolz auf sich sein.
Die Verhandlungen mit Manchester waren enttäuschend gewesen, was eventuell daran liegen konnte, das sie gar nicht stattgefunden hatten. Alles in allem hatte die Sportagentin Marlene Dittrich eine Erfolgsbilanz aufzuweisen, die sich sehen lassen konnte.
Als sie am frühen Abend die Wohnungstür aufschloss, hatte sie immerhin noch die Hoffnung auf Gesellschaft, die sie davon abhalten würde, in Selbstmitleid zu
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