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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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Sorgen zu machen brauchen. Sie war keine Außenseiterin! Das hier war ihre Welt! Und sie, Marlene Dittrich, war ein Teil davon!
    Begeistert schnappte sie sich ein Glas von dem Schampus, der gerade gereicht wurde.
    Gerade überlegte sie, wie sie ihre Tour de Fress starten sollte, als sich eine Gestalt im bordeauxfarbenen Anzug mit perfekt gestärktem weißem Hemd näherte. Schade. Nun musste sie ihre Entscheidung, ob unbeteiligte Langeweile oder distanzierte Wertschätzung besser geeignet war, ihre Gier zu tarnen, vertagen. Als die grünen Augen der Erscheinung sich auf sie richteten und sich deren Mund zu einem charmanten Lächeln verzog, schlugen kleine Kobolde in ihrem Magen Purzelbäume.
Sie hatte ihn so vermisst, ihren Mann! Auch wenn sie keine zwei Tage voneinander getrennt gewesen waren. Valentin hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, und sie spürte die Berührung seiner Lippen bis in die Zehenspitzen. Schnell stellte sie ihr Glas ab, von dem sie kaum getrunken hatte.
    »Das ist überwältigend!«, sagte Marlene und lehnte sich an ihn. »Diese Dimensionen!«
    »Beeindruckend, nicht wahr?«
    »Dekadent.« Gierig ließ sie ihren Blick über die auf winzigen Eispinguinen angerichteten Hummer gleiten, während sie seine Hand nahm.
    »Ich bin ehrlich hin und weg.«
    »Man nennt es auch Theatre of dreams.«
    »Das finde ich gar nicht mal übertrieben.«
    Aber wieso Theater? Wohl eher Luxusrestaurant der Sterneküche. Oder Luxusspeisesaal eines Luxusdampfers auf Luxuskreuzfahrt in der Karibik.
    »Du verstehst etwas vom Business, Marlene, das muss ich dir lassen.« Sie wusste nicht, ob Valentin die Kontaktanbahnung zu Manchester United meinte oder aber den Einlass in die Lounge. Letzteres hatte er glatt ohne sie geschafft.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier stehen würde. Im legendären Old Trafford.«
    Ach so. Das Stadion. Na klar. Das war sicher auch beeindruckend. Sollte hier nicht heute ein Fußballspiel stattfinden? Ein ganz wichtiges sogar? Manchester stand kurz vor einem Sieg der englischen Meisterschaft. Nur Arsenal London konnte ihnen den Titel noch streitig machen, falls sie heute gewannen. Dazu würde es, ging es nach den Fans, die da draußen Stimmung
machten, allerdings nicht kommen. Gerade liefen die Mannschaften ein, doch die Geschehnisse auf dem Rasen schienen in der Lounge niemand so richtig zu interessieren. Niemand, au ßer Valentin natürlich, der sie auf die Tribüne zerrte.
    Wow! Jetzt verstand sie, was er meinte. Das Stadion entfaltete sich terrassenartig links und rechts von ihnen und gab den Blick frei auf einen von gleißendem Flutlicht angestrahlten, makellos gepflegten Rasen. Sie waren so dicht am Ort des Geschehens, das Marlene die Schweißtropfen auf den Gesichtern der Spieler würde sehen zu können.
    Kaum hatten sie sich hingesetzt, stieß Valentin sie an. »Da vorne«, flüsterte er aufgeregt. »Zwei Reihen vor uns. Das ist Mick Jagger!«
    Richtig. Er saß gleich hinter einer Brigade perfekt aussehender Ladys, die ihre Köpfe zusammensteckten, tuschelten und sich ab und zu umdrehten. Sicher die Spielerfrauen. Wer wusste denn, wer sich hier so alles rumtrieb? Posh Spice, David Beckham und Prinz Charles, die einzigen britischen Promis, deren Gesichter sie kannte, jedenfalls nicht. Sie spekulierte, ob sich die Royals wohl entschuldigten, indem sie dem Club die Adresse ihres Caterers mitteilten. Das gediegene Tafelsilber in der Lounge hatte ausgesehen, als stamme es direkt aus dem Buckingham Palace.
    Marlene wäre auch mit weniger Pomp zufrieden gewesen. Sie hätte es aber sehr zu schätzen gewusst, wenn sich einer der Manager des Clubs oder sonst jemand ihr vorstellen würde. Hatte man sie nicht zu persönlichen Gesprächen hergebeten? Sie hatte schließlich einen Job zu erledigen! Auch wenn er nur darin bestand, ein Vertragsangebot huldvoll entgegenzunehmen,
um es in ihre Handtasche gleiten zu lassen. Hier draußen allerdings würde sie kaum dazu kommen, sich auf diese wichtige Aufgabe vorzubereiten. Besser, sie ging wieder rein, und hielt sich bei Austern und Kaviar zur Verfügung.
    Der Schiedsrichter pfiff an. Sie nickte Valentin kurz zu und zog ab. Während hinter ihr der Orkan aus Pfiffen, Getrampel, Tröten, Trommeln und Sprechchören anschwoll, ging es drinnen ruhig und gesittet zu. Sie hielt die Augen offen, streute mal hier, mal dort ein paar englische Brocken in den unumgänglichen Smalltalk ein und hielt sich ansonsten ans Essen.
    Ein Tor fiel. Für Arsenal, was

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