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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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dachte und das, was ihr passieren könnte.
    Buddy sagte: » Ich dachte, Weaver sei die Mutter.«
    » Nein«, sagte Jeffrey. » Sara hat die Obduktion vorgenommen. Jenny war nicht die Mutter.« Er ließ aus, was Sara sonst noch festgestellt hatte.
    » Ich hab noch immer keine Instruktionen von Dottie Weaver«, teilte Buddy ihm mit. » Der Bürgermeister schwitzt schon wie eine Hure in der Kirche.«
    » Sie wird wahrscheinlich bis nach dem Begräbnis warten«, sagte Jeffrey und fragte sich, wann das Begräbnis überhaupt stattfinden sollte. Auch wenn er bezweifelte, dass Sara eingeladen werden würde– sie hatte bisher noch nichts Entsprechendes erwähnt.
    » Trotzdem müssen Sie mir Ihre Stellungnahme morgen oder so abgeben«, sagte Buddy. » Wir müssen etwas zu Papier bringen, solange der Vorfall noch frisch in Ihrem Gedächtnis ist.«
    » Ich glaube nicht, dass mir das je frisch im Gedächtnis sein wird, Buddy«, sagte Jeffrey.
    » Und was geht hier sonst noch vor?«, fragte Buddy. » Verschweigen Sie mir bitte nichts.«
    Jeffrey vergrub die Hände noch tiefer in den Taschen. » Mark hat diese Tätowierung auf der Hand.«
    » Die Herzen?«, fragte Buddy.
    » Ja«, bestätigte Jeffrey. » Ein Symbol für irgendwas.«
    » Kinderporno«, antwortete Buddy und versetzte damit Jeffrey einen Schock.
    » Woher wissen Sie das denn?«
    » Ich hab noch einen Mandanten mit der gleichen Tätowierung«, sagte Buddy. » Ein Kerl vor zwei Wochen drüben in Augusta. Hab den Fall übernommen, weil ich einem Freund noch einen Gefallen geschuldet habe.«
    » Und worum ging’s bei dem Fall?«
    Buddy sah sich um, offenbar unsicher, ob er die Frage beantworten sollte oder nicht.
    Jeffrey erinnerte den Anwalt: » Ich bin mehr als entgegenkommend gewesen, Buddy.«
    » Da ist was dran«, stimmte Buddy zu. » Den Typen haben sie wegen Coke rangekriegt. Nicht viel, aber genug, um ihm vorzuwerfen, dass er dealt. Er hatte interessante Informationen für uns und ist ohne Anklage davongekommen.«
    » Davon hab ich gehört«, sagte Jeffrey. » Er ist Verteiler, stimmt’s? Für die Pornos?«
    Buddy nickte.
    » Und er hat als Kronzeuge ausgesagt, um seinen Arsch vorm Knast zu retten.«
    » Bingo«, sagte Buddy. » Wie haben Sie das denn erfahren?«
    » Wie gewöhnlich«, sagte Jeffrey. Mehr wollte er nicht verraten.
    » Was soll denn das heißen?«, fragte Buddy.
    Jeffrey versuchte, ihn abzulenken. » Wo ist eigentlich Ihr Bein?«, fragte er und deutete auf die Leere unter Buddys rechtem Knie.
    » Scheiße«, stöhnte Buddy. » Meine Freundin hat es mir weggenommen. Und will es nicht zurückgeben.«
    » Was haben Sie ihr denn angetan?«
    » Typisch Cop«, konstatierte Buddy, auf seine Krücke gestützt. » Immer dem Opfer die Schuld zuweisen.«
    Jeffrey lachte. » Soll ich mal mit ihr reden?«
    Buddy zog die Augenbrauen zusammen. » Das werd ich schon allein regeln«, sagte er. » Werden Sie mir jetzt die Frage beantworten, wie Sie es erfahren haben?«
    » Nein«, entgegnete Jeffrey. Nochmals blickte er in den Verhörraum. Mark lag mit halbem Oberkörper auf dem Tisch, und Lena saß neben ihm. Sie hielt seine Hand.
    Jeffrey öffnete die Tür. » Lena«, sagte er und bedeutete ihr, auf den Korridor zu kommen.
    Lena wollte protestieren und noch bleiben, aber sie besann sich eines Besseren. Sie stand auf, sah Mark weder an, noch berührte sie ihn zum Abschied und verließ den Raum.
    » Was hat er gesagt?«, fragte Jeffrey.
    » Nichts«, antwortete Lena. » Er will unbedingt ins Krankenhaus, um seine Mutter zu besuchen.«
    » Geh nach Hause«, sagte Jeffrey. Ohne ihre Reaktion abzuwarten, betrat er den Verhörraum. Buddy folgte ihm.
    » Mark«, begann Jeffrey, nachdem er sich auf den Stuhl gesetzt hatte, der gerade von Lena geräumt worden war. » Wir wissen Bescheid über deine Tätowierung.«
    Mark hielt den Kopf gesenkt. Er schluchzte so sehr, dass der Tisch bebte.
    » Wir wissen, was sie bedeutet.«
    Buddy stützte sich Mark gegenüber auf den Tisch. » Junge, es ist in deinem ureigenen Interesse, uns zu erzählen, was hier vorgeht.«
    Jeffrey sagte: » Mark, hast du irgendeine Ahnung, wer deine Schwester entführt haben könnte?« Als keine Antwort kam, versuchte er es anders: » Mark, wir glauben, dass ein paar ganz üble Menschen sie in ihre Gewalt gebracht haben. Leute, die ihr wehtun werden. Deswegen brauchen wir deine Hilfe.«
    Er antwortete immer noch nicht.
    » Mark«, versuchte Jeffrey es nochmal. » Mark, als sie zu Dr. Linton kam,

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