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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Und er befürchtete, dass etwas passiert sein könnte.«
    » Und, war es das?«
    » Ja. Zumindest vermute ich es«, antwortete Fine stirnrunzelnd. » Aber sie wollte nicht mit mir sprechen. Und sie wollten auch nicht mit mir reden.«
    » Sie heißt wer?«, fragte Jeffrey.
    Fine deutete auf die Tür. » Mark und Lacey. Ich habe dann mit Grace gesprochen, aber sie konnte zu dem Zeitpunkt nicht das Geringste ausrichten. Ich vermute, es handelte sich nur um die für Teenager so typische Auflehnung.« Traurig schüttelte er den Kopf. » Viele Jugendliche kehren in dieser Altersstufe der Kirche den Rücken, aber wenn sie älter werden, kommen sie zurück. Grace machte sich jedoch große Sorgen, und daher habe ich mit Mark gesprochen.«
    » Und was hat er gesagt?«, fragte Jeffrey.
    Fine lief rot an. » Sagen wir mal so, er hat ein paar Wörter benutzt, die seine Mutter lieber nicht hören sollte, und belassen es dabei.«
    Jeffrey nickte und hakte nicht weiter nach. Er hatte den Jungen oft genug reden hören, um zu wissen, zu welcher Ausdrucksweise er fähig war. Er fragte nur: » Wie geht es Grace?«
    » Sie ist sehr krank. Ich glaube nicht, dass sie das kommende Wochenende erleben wird.«
    Jeffrey dachte daran, wie sehr Mark nach seiner Mutter verlangt hatte. » So schlecht steht es?«, fragte er.
    » Ja«, antwortete Fine. » Zu diesem Zeitpunkt kann man nichts mehr für sie tun, außer zu versuchen, ihr die letzten Stunden einigermaßen erträglich zu machen.« Er warf wieder einen Blick durch das kleine Fenster. » Ich weiß nicht, was diese Familie ohne die Mutter tun soll. Es wird sie zerreißen.«
    » Sie waren Weihnachten nicht mit auf der Jugendfreizeit, ist das richtig?«
    Fine nickte. » Ich bin hiergeblieben. Ich habe sowieso nicht viel mit den Freizeiten zu tun. Die sind eher Sache unseres Jugendpfarrers Brad Stephens.«
    » Mit ihm habe ich bereits gesprochen.«
    » Ein prächtiger junger Mann«, sagte Fine. » Ich hatte gehofft, er würde einigen der Jungs als gutes Beispiel dienen.«
    » Sie haben Mark in der Beratung gehabt, stimmt das?«
    » Einige wenige Male«, antwortete Fine. » Er blieb aber verschlossen. Ich kann mir mal meine Notizen ansehen und Ihnen sagen, ob irgendwas zur Sprache kam, das Ihnen helfen könnte.«
    » Tun Sie das«, trug Jeffrey dem Pastor auf. » Wo sind Sie morgen früh?«
    » Ich nehme an, im Krankenhaus«, sagte Fine und sah auf die Uhr. » Ja, ich würde eigentlich am liebsten heute Abend nochmal hingehen, wenn Sie denn keine Fragen mehr an mich haben.«
    » Sie können gehen«, sagte Jeffrey. » Ich werde gegen zehn Uhr morgen früh im Krankenhaus sein. Bringen Sie Ihre Notizen mit.«
    » Tut mir leid, dass ich Ihnen keine größere Hilfe sein konnte«, entschuldigte sich Fine. Bevor er ging, schüttelte er erst Jeffrey und dann Buddy die Hand.
    Buddy sah dem Pastor nach und wandte sich an Jeffrey. » Mir gefällt ganz und gar nicht, was sich zwischen meinem Mandanten und Ihrem Detective abspielt.«
    Jeffrey erwog kurz, den Unwissenden zu spielen, entschied sich aber dagegen. » Ich werde für diese Nacht eine Selbstmordwache abstellen.«
    Buddy ließ sich nicht einwickeln. » Sie haben sich nicht zu meinen Bedenken geäußert.«
    Jeffrey blickte wieder ins Verhörzimmer. Lena war es gelungen, Mark zum Hinsetzen zu bewegen, und sie strich ihm beruhigend über den Rücken. Er weinte.
    Jeffrey sagte: » Das hier hat irgendwie mit der Erschießung von Weaver zu tun.«
    » Ach, du Scheiße«, fluchte Buddy und stampfte mit seiner Krücke auf. » Vielen Dank, dass Sie mir das jetzt schon sagen, Chief.«
    » Ich war nicht sicher«, log Jeffrey. » Er ist der Junge, den Jenny Weaver erschießen wollte.«
    » Das schien ein einfacher Fall von Bedrohung zu sein.«
    » Ist es ja auch«, sagte Jeffrey. » Ich meine, war es.«
    » Wollen Sie vielleicht mal Klartext mit mir sprechen?«
    Jeffrey warf wieder einen Blick in den Verhörraum. Lenas Hand lag noch immer tröstend auf Marks Rücken.
    » Ganz ehrlich, Buddy, ich hab keine Ahnung, was hier abläuft.«
    » Dann fangen Sie mal ganz von vorn an.«
    Jeffrey schob die Hände in die Taschen. » Das Baby, das wir auf der Rollschuhbahn gefunden haben«, sagte er, und Buddy nickte. » Wir halten Mark für den Vater.«
    Buddy hörte nicht auf zu nicken. » Leuchtet ein.«
    » Wir denken, dass seine Schwester die Mutter sein könnte.«
    » Die man entführt hat?«
    Jeffrey nickte. Ihm drehte sich der Magen um, als er an Lacey Patterson

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