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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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verdammten Ehering anbehalten«, herrschte Jeffrey ihn an und legte die Bibel auf den Tisch zurück. » Den hab ich auf mindestens zehn Bildern mit zehn verschiedenen Kindern entdeckt.« Er ging um den Tisch herum und stöhnte, weil ihm das Knie wehtat. » Du verfluchter Idiot.«
    » So können Sie mit mir nicht reden«, fauchte Fine.
    Jeffrey packte ihn am Arm und riss ihn vom Boden hoch. » Sie sollten froh sein, dass ich noch mit Ihnen rede und Sie nicht windelweich schlage.«
    » Das ist Körperverletzung«, sagte Fine und klopfte den Staub von seiner Hose. » Ich will einen Anwalt.«
    Jeffrey sagte: » Buddy Conford würde den Teufel tun, auch nur ein Wort mit Ihnen zu reden.«
    » Ich hab jemand anders«, sagte Dave und steckte sein Hemd in die Hose. » Jemanden aus Atlanta.«
    Nick mischte sich ein. » Jemand, der ständig Perverse wie ihn verteidigt. Bekommt wahrscheinlich sein Honorar in Fotos.«
    Fine grinste, und zum ersten Mal sah man, was sichhinter der Fassade verbarg. » Oder in kleinen Mädchen.«
    Jeffrey spürte, wie sich seine Schultern anspannten, und das instinktive Bedürfnis, dem Mann an die Gurgel zu gehen, wurde nur gebremst, weil er vermutete, dass Fine mehr wusste, als er sagte.
    » Sie wandern in den Knast«, drohte Jeffrey dem Pastor. » Und Sie wissen ja wohl, was man im Knast mit Leuten wie Ihnen macht.«
    » Genau«, sagte Fine. » Ich sehe ja fern. Und ich weiß, dass Sie nur Scheiße reden.«
    » Scheiße?«, sagte Nick. » Sie meinen das blutige Zeug, das Sie jeden Morgen in Ihrer Unterhose finden werden?«
    Fine besaß die Impertinenz, selbstgefällig zu grinsen. » Ich glaube nicht, dass ich ins Gefängnis gehe.«
    Nick fragte: » Und wie kommen Sie darauf?«
    » Ich hab einen Handel anzubieten«, sagte Fine, noch immer grinsend.
    » Was für einen Handel?«, meinte Jeffrey und gab sich Mühe, nicht übereifrig zu klingen. Wenn Fine meinte, Oberhand zu gewinnen, würde er ihnen niemals erzählen, was er wusste. » Ohne meinen Anwalt habe ich nichts zu sagen.«
    » Darüber können Sie im vorläufigen Gewahrsam nachdenken«, sagte Jeffrey und griff nach seinen Handschellen.
    » Großer Gott«, flüsterte Nick. » Vorläufiger Gewahrsam.«
    » Was heißt das?«, fragte Fine, leichte Panik in der Stimme.
    Jeffrey schloss die Handschellen fest um Fines Handgelenke. » Knast eben.«
    » Ist ’ne komische Sache mit dem Knast«, begann Nick. » Viele von den Kerlen da drin hatten es als Heranwachsende mit jemandem wie Ihnen zu tun.«
    Fine drehte sich um. » Was meinen Sie damit?«
    Jeffrey schmunzelte und drehte Fine in Richtung Tür. » Das bedeutet, während Sie darauf warten, dass Ihr toller Anwalt aus Atlanta hergefahren kommt, haben Sie jede Menge Zeit, Ihren Knastbrüdern klarzumachen, dass alles nur reine Kinderliebe war.«
    » Moment mal.« Fine blieb wie angewurzelt stehen, obwohl Jeffrey versuchte, ihn vorwärtszuschieben. » Ich kriege meine eigene Zelle.«
    » Nein, die kriegst du nicht, du krankes Dreckstück«, sagte Jeffrey und stieß ihn so heftig, dass Nick ihn auffangen musste.
    » So lautet aber das Gesetz«, beharrte Fine. » Sie können mich nicht zu anderen Häftlingen stecken.«
    » Ich kann machen, was ich will«, sagte Jeffrey.
    » Moment mal«, wiederholte Fine mit schriller Stimme und in Panik. » Das dürfen Sie nicht tun.«
    » Und wer soll mir das verbieten?«, fragte Jeffrey, packte den Pastor am Kragen und drängte ihn hinaus.
    » Nein«, sagte Fine. Er griff nach der Türklinke, verfehlte sie aber. Seine Fingernägel kratzten über das Holz, als er verzweifelt nach einem Halt suchte.
    » Haben Sie mir was zu erzählen, Dave?«, fragte Jeffrey und stieß ihn vor sich her durch den Korridor.
    » Helfen Sie mir«, flehte Fine einen Polizisten an, der gerade von der Toilette kam. Der Cop sah an Fine und auch an Jeffrey vorbei, als habe er nichts gesehen.
    » Bewegung!«, kommandierte Jeffrey, der den Mann immer noch am Kragen festhielt.
    » Helft mir doch!«, flehte Fine und ließ sich auf die Knie sinken. Aber Jeffrey schleifte ihn weiter durch den Korridor.
    » Hilfe«, schrie Fine.
    » Sollen wir dir helfen, wie du Jenny geholfen hast?«, fragte Nick, der neben ihm ging. » Dir helfen, so wie du Lacey hilfst?«
    » Ich weiß doch nicht, wo sie ist«, jammerte Fine. Er verlagerte sein Gewicht nach hinten, um mehr Widerstand zu leisten.
    Jeffrey sah, dass Marla um die Ecke linste. Sie warf einen kurzen Blick auf Fine und drehte sich wieder weg.
    » Helfen

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