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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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oder so?«
    » Ich hab keinen Schimmer«, sagte Jeffrey. » Er hat eine Tätowierung wie die, die ich dir geschickt habe.«
    » Wonach soll ich denn suchen?«
    » Er hing bei ’ner Kindertagesstätte rum, als ich zufällig auf ihn gestoßen bin.«
    » Kann ihn deswegen wohl kaum einbuchten.« Nick sprach nur aus, was sie beide wussten.
    » Er hat einen Computer bei sich zu Hause. Nimmt wahrscheinlich auf diese Weise mit anderen Pädophilen Kontakt auf«, sagte Jeffrey. » Nannte sich einen › Kleine-Mädchen-Lover‹.«
    » Mann«, seufzte Nick, » wie ich diesen Ausdruck hasse.«
    » Wir könnten auch hier auf dem Revier eine Suche starten, aber ehrlich gestanden, keiner von uns weiß so recht, wie er da vorgehen müsste.«
    » Die Jungs vom FBI haben schließlich eine Spezialeinheit. Da wir einen Namen haben, bekommt der Fall gleich Priorität. Vielleicht können sie den Typen so weichklopfen, dass er plaudert?«
    » Sehr gut möglich«, sagte Jeffrey. » Er hat zumindest bei unserer kleinen Unterhaltung nicht gerade viel Rückgrat bewiesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein paar Freunde verpfeift, um seine Haut zu retten.«
    » Unterhaltung, hm?« Nick lachte. » War dem Mann klar, dass du Polizist bist?«
    Jeffrey schmunzelte. Nick mochte alles Mögliche sein, blöd war er jedenfalls nicht. » Sagen wir, er und ich haben geplaudert, und belassen es dabei.«
    Nick lachte nochmals. » Wie eilig hast du es denn mit der Sache?«
    » Höchst eilig«, sagte Jeffrey, weil er nicht die Verantwortung tragen wollte, wenn sich herausstellen sollte, dass Prynne weniger unschuldig war, als er tat.
    » Ich leite das weiter an die Alabama-Jungs, und zwar pronto«, versprach Nick. Dann sagte er: » Wir haben gerade was in Augusta aufgetan, das dich interessieren dürfte.«
    » Und was?«
    » Die Cops in Augusta haben ’nen Koksdealer in seinem Hotelzimmer hochgenommen und sind dabei auf einen Stapel Magazine gestoßen, die auch nicht ganz legal sind.«
    » Pornographie«, vermutete Jeffrey.
    » Kinderpornos«, bestätigte Nick. » Zum Teil extrem perverser Dreck.«
    » In Augusta?«, fragte Jeffrey, erstaunt, weil er nichts davon wusste. Augusta lag ziemlich dicht bei Grant, und eigentlich tauschte man ständig Informationen aus, damit alle auf dem Laufenden blieben.
    » Wir halten es noch zurück«, sagte Nick. » Wollen versuchen, die Hintermänner zu schnappen.«
    » So einer darf also jetzt Kronzeuge werden?«
    » War schneller aufs Kreuz gelegt als ’ne Zwei-Dollar-Nutte«, wusste Nick zu berichten. » Und bevor du fragst: Er weiß weder etwas von einem schwarzen Thunderbird noch von einem vermissten kleinen Mädchen.«
    » Sicher?«
    » So sicher wie das Amen in der Kirche.«
    » Danke fürs Nachprüfen.«
    » Nichts für ungut, Chief, aber wir sollten hoffen, dass sie nicht bei einem dieser Kerle ist. Die tauschen Kinder, wie wir früher Baseballkarten getauscht haben.«
    » Ich weiß«, sagte Jeffrey, aber eigentlich wollte er es gar nicht wissen. Der Gedanke, dass Lacey Patterson vielleicht in den Klauen eines Mannes wie Prynne war, machte ihn ganz krank.
    » Jedenfalls«, seufzte Nick, » soll heute Abend oder morgen eine Lieferung ankommen. Augusta ist anscheinend der Knotenpunkt für den Südosten.«
    » Ich kann gar nicht glauben, dass sie diesen Scheiß noch immer drucken, obwohl man das Zeug im Internet umsonst bekommt.«
    » Man kann aber durchs Internet die Spuren verfolgen, wenn man weiß, wie’s geht«, erinnerte ihn Nick. » Soll ich mal kurz durchrufen, wann die Sache abläuft?«
    » Du hast ja meine Handynummer, oder?«
    » Hab ich«, sagte Nick. » Hast du das Gefühl, dass dieser Prynne-Freak aktiv mitmischt?«
    » Nein«, sagte Jeffrey, denn nach seinem Eindruck war Arthur Prynne einer von den Pädophilen, die sich damit zufriedengeben, Bilder anzuschauen, und die ihre Fantasien nicht ausleben müssen. » Ich weiß aber nicht, wie lange das so bleibt.«
    Nick fragte: » Wartet er darauf, dass es an seiner Tür klopft?«
    » Schon sein ganzes Leben lang«, sagte Jeffrey und sah Lena im Türrahmen stehen. » Ich muss Schluss machen, Nick. Ruf mich an, wenn du wegen des Zugriffs Näheres weißt, ja?«
    » Wird gemacht, Chief.«
    Sie legten auf, und Jeffrey winkte Lena herein. Er wunderte sich über ihr Aussehen. Sie hatte die blutunterlaufenen Augen von jemandem, der lange Zeit geweint hat. Ihre Nase war rot, und unter den Augen hatte sie dunkle Ringe.
    » Möchtest du darüber sprechen?«,

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