Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
habe immer gute Laune, nachdem wir gewonnen haben.«
    »Und falls ihr verliert?«
    »Ich verliere nicht.« Er lächelt. »Okay, ich verschwinde jetzt bis Freitag von der Bildfläche, damit du nicht deine Meinung ändern kannst.«
    Ich reibe meine Arme und schaue ihm hinterher, als er sich zurückzieht. So viel zu meinem Durchhaltevermögen.

12.
    abNORMal – entartet, wie Zombies und gewisse gruselige Jungs
    T revor hält mir die Beifahrertür auf und ich steige ein. Als er sich auf seine Seite gesetzt hat und losfährt, sage ich: »Tut mir leid, mein Dad ist manchmal überängstlich.« Mein Dad hat Trevor gerade wie den Hauptverdächtigen in einem Ermittlungsverfahren behandelt und mir ist klar, dass er dabei sein Talent eingesetzt hat.
    »Schon okay. Er kennt mich ja nicht.«
    »Ja, ich hab versucht, ihm zu erklären, dass wir uns mit einer ganzen Gruppe von Leuten treffen, die er nicht kennt, aber das schien für ihn keinen Unterschied zu machen.«
    Er lächelt. »Kapier ich nicht.«
    »Nein, das kann man auch nicht kapieren.«
    »Sein Blick ist ziemlich durchdringend.«
    »Er kann ziemlich gut beurteilen, ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht.«
    »Ach ja?«
    Zum ersten Mal, seit ich hier bin, wünschte ich, ich könnte jemandem von den Paranormalen mit ihren intellektuell weit fortgeschrittenen Fähigkeiten erzählen. »Pervers gut.«
    »Da bin ich ja froh, dass ich den Test bestanden habe.«
    Er hatte ihn nicht nur bestanden, sondern meinen Dad sogar zum Lächeln gebracht. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und mich mit diesem Ich-bin-schwer-beeindruckt-Blick angesehen.
    »Ich auch.« Ich checke noch einmal kurz mein Handy.
    Er deutet darauf. »Erwartest du einen Anruf?«
    »Nein. Doch. Irgendwie schon.« Ich habe seit Tagen nichts mehr von Laila gehört. Normalerweise mache ich mir keinen großen Kopf darüber. Wir telefonieren nicht jeden Tag, aber als wir das letzte Mal gesprochen haben, hat sie traurig geklungen, und als ich es vorhin versucht habe, ist niemand drangegangen.
    »Irgendwie schon?«
    »Meine beste Freundin zu Hause.«
    »Wo ist dein Zuhause?«
    Ich erstarre. Ich fühle mich mit der Lüge immer noch nicht wohl in meiner Haut. Wie blöd, dass ich von meiner Vorgeschichte abgewichen bin, die im Sektor festgelegt wurde. Die hätte wenigstens halbwegs der Wahrheit entsprochen. Am liebsten würde ich jetzt sagen: Tja, weißt du, im Südosten von Texas existiert, hinter großen Mauern, eine Stadt. Falls du je auf sie stoßen würdest, was sehr unwahrscheinlich ist, würde sie für dich einfach nur wie eine Gebirgskette aussehen. Aber dort ist mein Zuhause, wie das von Tausenden von anderen Menschen mit besonderen Gaben.
    »Kalifornien. Äh, im Süden.« Ich mache den Reißverschluss des kleinen Innenfachs meiner Handtasche auf, ziehe eine Metalldose heraus und schiebe mir einen Minzbonbon in den Mund. Den bitteren Geschmack der Lüge kann er nicht vertreiben.
    »Wie cool.«
    »Und du? Hast du dein ganzes Leben in Dallas verbracht?«
    »Jupp.« Er streckt seine Hand nach dem Radio aus, aber zögert dann. »Zu welcher Fraktion Mädchen gehörst du: mit oder ohne Musik?«
    »Kommt auf die Situation an.«
    »In dieser Situation?«
    »Musik. Überdeckt peinliche Gesprächspausen.«
    »Heißt das, ich bin in Sachen Konversation bereits durchgefallen?« Er lässt seine Hand sinken, das Radio bleibt aus.
    »Na ja, du scheinst der Schweigen-macht-mir-überhaupt-nichts-aus-Typ zu sein. Ich bin mehr der Oh-Mist-warum-fällt-mir-nichts-ein-worüber-man-sich-unterhalten-kann-Typ.«
    Er lacht. »Mach dir keine Gedanken. Die Leute, mit denen wir uns heute Abend treffen, haben keine Probleme damit, unbehagliche peinliche Gesprächspausen zu füllen.«
    »Mit wem treffen wir uns denn heute Abend?« Ich ändere meine Sitzposition und mein Fuß stößt auf ein Blatt Papier, das auf dem Boden liegt.
    »Oh, entschuldige. Er greift danach und wirft es hinter seinen Sitz, wo schon jede Menge andere Blätter liegen. Mein Blick bleibt an dem Chaos hängen. Trevor ist also nicht unbedingt der ordentlichste Typ der Welt. Nicht jeder braucht es penibel aufgeräumt, um funktionieren zu können, höre ich Laila in meinem Kopf sagen. Ich zwinge mich, meine Aufmerksamkeit wieder auf Trevor zu lenken, als er sagt: »Wir treffen uns mit den Typen vom Football-Spiel und mit ein paar Mädchen, die du wahrscheinlich schon in der Schule kennengelernt hast.«
    »Ich habe noch niemanden in der Schule kennengelernt.«
    »Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher