Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
solltest du deine Mittagspause im Land der Lebenden verbringen.«
    »Hab’s kapiert.« Und ob ich das habe! Das heißt, ich soll mich mit ihm und seinen Freunden zum Mittagessen treffen! Wahnsinn! Keine einsamen Außenseiter-Streifzüge mehr durch die Bibliothek.
    Nach ein paar Minuten Schweigen schalte ich das Radio ein. Er lacht.
    Als wir beim Kino ankommen, sind seine Freunde bereits da und warten draußen vor einem großen Springbrunnen. Wir kaufen unsere Tickets und gesellen uns dann zu ihnen. Er stellt uns vor und ich passe auf, damit ich ein paar der Namen, die ich schon kenne, den entsprechenden Gesichtern zuordnen kann. Sie winken alle und begrüßen mich, bevor sie weiterreden. Es scheint darum zu gehen, wie viel Geld Rowan eingesackt hat, als er letzte Woche in den Brunnen gesprungen ist.
    »Fünf Kröten«, sagt Rowan, als wäre diese Summe den Aufwand total wert gewesen. Ich erinnere mich, dass es Rowan war, der versucht hatte, mich nach dem Football-Spiel auf die Party mitzuschleppen. Ohne Schminke und die grellrosa Perücke weist seine Haut einen cremigen Braunton auf. Seine Haare sind schwarz und reichen ihm bis zur Schulter. Süß, wenn man auf den Typ steht.
    Ein Mädchen schlängelt sich durch die Gruppe, bleibt vor Trevor stehen und nimmt ihn in die Arme. »Hey Stephanie«, sagt er und erwidert ihre Umarmung. Der Blick, den sie mir zuwirft, sagt: Finger weg, er gehört mir . Aber aus ihrem Mund kommt: »Nett dich kennenzulernen, Addison. Wir sind im selben Mathekurs.«
    »Ja, ich erinnere mich.« Sie ist groß und hat fast lächerlich lange Beine, dunkle Haare und schokoladenbraune Augen. Sie sieht Trevor ähnlich, außer dass seine Wimpern länger sind. Sie hat ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, aus dem sich keine einzige Strähne gelockert hat, und ihre Klamotten sehen aus, als hätte sie sich direkt aus einer Modezeitschrift bedient. Ich gehe einen kleinen Schritt zur Seite, um ihr zu zeigen, dass Trevor und ich bloß befreundet sind. Auch wenn ich ein bisschen überrascht bin, dass Trevor sie noch nicht erwähnt hat, bin ich nicht hier, um jemandem den Partner wegzuschnappen.
    Rowan nutzt die entstandene Lücke, um sich zwischen Trevor und mich zu drängen. »Wichtige Frage«, sagt er und sieht mich an. »Kreischst du bei Horrorfilmen?«
    »Meine Taktik ist eher Augen zuhalten«, sage ich.
    »Super. Ich sitze neben Addison!«, verkündet er und legt seinen Arm um meine Schulter. Ich mag es nicht, wenn man mir zu nahe kommt – das gilt ganz besonders für Fremde –, also befreie ich mich sofort aus seinem Griff und überspiele das Ganze mit einem Lachen. Ihn scheint das überhaupt nicht zu stören.
    »Ich habe gerade erst mein Hörvermögen zurückerlangt.« Er reibt sich die Ohren und wirft Stephanie einen Blick zu. »Nach dem letzten Film.«
    Sie verdreht die Augen. »Ach bitte. So laut kreische ich nun auch wieder nicht.«
    Mehrere Leute um den Brunnen herum sind da anderer Meinung, was sie auch lauthals verkünden. Stephanies finsterer Blick bringt die Gruppe zum Schweigen.
    »Siehst du«, sagt Rowan. »Ich bin nicht der Einzige.« Als würde er spüren, dass Stephanie kurz davor ist überzukochen, wechselt er das Thema. »Hey, Trevor.«
    »Ja?«
    »Ich bin auf noch jemanden gestoßen.«
    Trevor seufzt. »Gib’s auf, Rowan. Es ist vorbei. Kommt schon, gehen wir rein.«
    Auf dem Weg ins Kino sagt Rowan, der immer noch zwischen Trevor und mir geht: »Lass mich kurz ausreden. Sein Name ist Neal Summers. Anfang der Saison hat er sich sein Knie total ruiniert.«
    »Rowan, wir sprechen hier von Football. Leute verletzen sich. Viele Leute. Es gibt keine Verbindung.«
    Ich verstehe nicht, wovon die Rede ist, und anscheinend ist Trevor nicht in der Stimmung, es mir erklären zu wollen – nicht einmal, nachdem ich ihm einen schrägen Ja-ich-bin-neugierig-Blick zugeworfen habe. Ich konzentriere mich also nur darauf, Rowan einigermaßen auf Abstand zu halten. Trotz meiner Bemühungen schafft er es immer noch, mehrere Male meine Schulter zu berühren.
    Die Jungs bleiben an der Eingangstür stehen, und als ich mich fragend zu ihnen umdrehe, fällt mir der Grund dafür wieder ein. Zu spät. Mit einem dumpfen Geräusch trifft mein Gesicht auf Glas. »Autsch.« Ich trete einen Schritt zurück und reibe mir die Wange. Dieser Ort ist wirklich verwirrend. Warum öffnen sich einige Türen automatisch und andere nicht?
    »Addie, das hier ist der Türgriff. Türgriff, das ist Addie«, sagt

Weitere Kostenlose Bücher