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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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ihr euch denn an?«
    Ich lasse mich wieder auf mein Bett fallen. »Äh, an dem Punkt sind wir noch nicht ganz angelangt.«
    »Verstehe.«
    Meine Mom klopft an meine Zimmertür und sie gleitet auf. »Das gilt auch für deine Stimme. Leg sofort auf«, sagt sie und geht wieder.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Tja, Hausarrest.«
    Er lacht und lacht und lacht.
    »Ich lege jetzt auf.«
    »So viel zum gängigen Ergebnis.«
    »Ja. Echt saukomisch. Tschüss.« Ich lege auf und starre ein paar Minuten lang auf mein Handy, bevor ich die Anrufliste aufrufe. Ich suche mir die letzte Nummer heraus und speichere sie mit seinem Namen in meinen Kontakten. Ich fühle mich leicht beschwipst. Manche Mädchen würden morden, um an Dukes Handynummer zu kommen, und ich habe sie, ohne darum gebeten zu haben. Und dazu hat er meine erst mal herausfinden müssen. Ich fühle mich mehr als geschmeichelt. Aber dann rufe ich mir ins Gedächtnis, dass Duke und ich nicht zusammenpassen. Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hasse es. Er ist König der Schule. Ich will nicht Königin sein.
    Am nächsten Morgen bleibe ich länger als sonst in meinem Auto sitzen und warte auf Laila. Sie weiß noch nichts von meinem Hausarrest, nachdem ich Handyverbot bekommen habe. Laut der Uhr auf meinem Armaturenbrett habe ich noch fünf Minuten, um zur ersten Stunde zu kommen. Habe ich wirklich geglaubt, sie könnte pünktlich sein? Ich steige aus.
    »Na, wann läutest du Phase zwei ein?«, fragt Duke, als er mich im Flur einholt.
    »Phase zwei?«
    »Heimlich aus dem Gefängnis ausbrechen und den bösen Buben treffen.«
    »Weißt du, eigentlich bin ich ein braves Mädchen. Im Grunde genommen mache ich das, was man mir sagt.« Ich bin nicht wirklich glücklich darüber, aber so ist es.
    »Nur, weil du mit einem Lügendetektor zusammenleben musstest. Dein Dad ist jetzt weg. Es wird Zeit, deine Technik ein bisschen zu verfeinern.«
    Mein Dad ist jetzt weg. An diesen Gedanken habe ich mich noch nicht gewöhnt. »Wow. Du meinst das wirklich ernst mit der Rolle des bösen Buben, oder?«
    »Ja, sie muss doch authentisch rüberkommen, nicht?«
    Ich bleibe mitten im Flur stehen. Zeit, dem Ganzen hier ein Ende zu setzen. Er geht noch zwei Schritte weiter, bevor er merkt, dass ich zurückgeblieben bin, und dreht sich um. »Was?«
    »Duke, ich kann das nicht.«
    Er beißt sich auf die Lippe. »Wirklich?«
    Mein Herz gerät ein bisschen ins Stocken, scheint sich zu widersetzen. Verräter!
    »Das ist doch kein Heiratsantrag, Addie. Bloß eine Verabredung. Wir müssen es nicht mal so nennen.«
    Offensichtlich habe ich viel zu lange gezögert, denn er greift nach meiner Hand und zieht mich in Richtung Klassenraum. Ich seufze und werde schneller. »Duke, ich habe Hausarrest.« Wir umrunden die Schließfächer und plötzlich bleibe ich abrupt stehen. Er hält meine Hand noch immer fest, zieht sie nach vorn, bevor auch er stehen bleibt.
    »Was ist das?«, frage ich. Vor uns, dort, wo sonst die Bibliothek ist, blicke ich auf blauen Himmel. Rote Buchstaben schweben in der Luft und bilden die Worte: »Gib ihm eine Chance!«
    »Na, was sagst du, Addie?«, fragt er, dreht sich um und steht mir nun direkt gegenüber, die Buchstaben hinter ihm. »Gibst du mir eine Chance?«
    »Sag ihm, dass er damit aufhören soll.« Ich sehe mich nach dem Illusionisten um, der diese Vision erzeugt, aber das könnte jeder sein. Wir haben ja keine Namenschilder, auf denen unsere Talente notiert sind. Dort, wo die Tür zum Gebäude sein sollte, drängen sich nun die Schüler, die nach einem Weg hinein suchen. Mein Gesicht wird jeden Moment heißer. »Duke, ganz im Ernst, hör auf damit. Wer immer dafür verantwortlich ist, bring ihn dazu, es zu lassen.«
    Er umfasst jetzt meine Hand mit beiden Händen und lächelt mich mit seinem typischen Charme an. »Sag, dass du mit mir ausgehst.«
    Ich schaue auf die schwebenden Buchstaben. Es klingelt und ich zucke zusammen. »Na gut.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Wirklich. Jetzt sorg dafür, dass das Gebäude wieder an seinen Platz kommt.«
    Er nickt jemandem hinter mir zu und gibt ihm ein Handzeichen. Die Buchstaben verblassen allmählich und die roten Ziegelsteine der Bücherei erscheinen. Mein Gesicht braucht etwas länger, bis es wieder seine normale Farbe angenommen hat.
    Er drückt meine Hand, dann lässt er los. »Freitag um zehn. Ich hol dich an der Straßenecke ab.«
    »Hast du Freitag nicht ein Spiel?«
    »Ja, ist aber ein Heimspiel. Bis zehn bin ich fertig. Und ich

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