Vergiss mein nicht!
sprechen, »aber wir werden mit Stil verlieren.« Wir steigen ins Auto und er boxt von hinten auf Trevors Kopfstütze. »Das hätte das Motto deines letzten Spiels sein müssen, Trev.«
»Was für ein beklopptes Motto«, sagt Stephanie. »Das Motto hätte heißen müssen: Die Rache ist unser. Betrüger gewinnen nicht. «
»Aber sie haben gewonnen«, sagt Rowan.
»Ich meine am Ende. Karma.«
»Betrüger?«, frage ich.
»Bring ihn ja nicht auf das Thema.« Trevor wirft einen Blick über die Schulter und fädelt sich dann in den Verkehr ein.
»Genau, Betrüger«, sagt Rowan. Tja, und schon sind wir beim Thema. »Trevor musste die letzte Saison aussetzen, weil ihn ein paar Typen nach dem Abpfiff kassiert haben. Das war ein fettes Foul.«
»Haben sie eine Strafe gekriegt?«, frage ich.
»Ja, die gelbe Flagge – fünf Yard Strafe. Nur fünf Yards!«
»Eigentlich waren es fünfzehn Yard«, sagt Trevor.
»Egal. Das ist das Letzte! Wir werden uns rächen.« Er streckt seine Faust dramatisch in die Luft. »Wir spielen nicht diesen, aber nächsten Freitag gegen ihre Schule.«
»Welche Schule?« Ich möchte die Frage schon fast wieder zurücknehmen, weil ich mich vor der Antwort fürchte.
Stephanie dreht sich auf ihrem Sitz um und schaut mich an. »Lincoln High.«
Meine Wangen werden taub und ich suche Trevors Blick im Rückspiegel.
»Die sind echt gut. Hast du von denen schon mal gehört?«, fragt er.
Ich schüttele den Kopf. »Nein.«
»So gut sind sie überhaupt nicht«, sagt Stephanie und tätschelt Trevors Schulter. »Die sind längst nicht so gut wie du.«
»Wie du mal gewesen bist«, korrigiert Rowan. » Gewesen bist.«
»Und wieder sein wirst«, sagt Stephanie.
Trevor senkt seinen Blick für den Bruchteil einer Sekunde und lächelt Stephanie dann müde zu.
Rowan schnuppert an den Müsliriegeln. »Ist es irgendwie schräg, dass ich diese mit Schokolade beträufelten Pappkartondinger essen will?«
Trevor lacht ein bisschen zu laut über den lahmen Witz. »Nein. Überhaupt nicht.« Ich spüre, wie dankbar er für den Themenwechsel ist.
Als wir wieder beim Kino sind und das andere Team mit einer halben Schokoladentorte aufkreuzt, die mir allein schon vom Hinsehen den Mund wässrig macht, weiß ich, dass wir erledigt sind.
15.
PAR(A)die, die – eine schlechte Imitation
A ls Duke weg ist, kommen die Zweifel. Ich schwanke zwischen dem Hochgefühl, dass er mich geküsst hat, und meinem Misstrauen, das ich nicht loswerde. Als ich am Montagmorgen zur Schule fahre, zieht sich mein Magen zu einem Knoten zusammen. Wir haben uns seit Freitag nicht mehr gesehen, ich habe immer noch Hausarrest, auch wenn meine Mom inzwischen etwas aufgetaut ist. Und die blaue Haarsträhne ist immer noch genauso blau wie je zuvor. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergehen soll. Soll ich jetzt all meine Zeit mit ihm verbringen? Sind wir jetzt zusammen?
Ich biege in eine Parklücke – ein Football donnert gegen meine Windschutzscheibe und lässt mich zusammenschrecken. Bevor ich dazu komme, den Motor auszumachen, wird meine Autotür aufgerissen. Ich schnalle mich ab und greife nach meinem Rucksack. Endlich schaue ich ihn an. Er greift nach meiner Hand, zieht mich aus dem Sitz und umarmt mich. »Hey.«
»Hi.« Ich lächle. »Kannst du das mit deinen Football-Angriffen mal lassen? Ich bin schon ganz schreckhaft.«
»Das ist mein Markenzeichen geworden.« Er schmiegt sein Gesicht zärtlich in meinen Nacken und ich schließe meine Augen und entspanne mich. »Außerdem hab ich dich damit geangelt, jetzt kann ich ja wohl kaum mehr aufhören.«
»Mich geangelt?« Ich mag den Ausdruck nicht.
»Ja. Pass auf! Schon vergessen?« Er lässt mich los, gibt mir einen schnellen Kuss und hebt dann seinen Football auf, der neben dem Reifen auf dem Boden liegt.
Ich schließe die Autotür und setze meinen Rucksack richtig auf. »Ja, ich erinnere mich. Du hast das mit Absicht gemacht?«
Er nickt stolz. »Na klar habe ich das mit Absicht gemacht. Ich wollte dich kennenlernen. Aber ich hatte eigentlich nicht wirklich vor, dich am Kopf zu treffen. Ich hatte ganz ehrlich gedacht, dass du dich ducken würdest.«
Ich lächle. »Tja, ich hab nie behauptet, dass meine Reaktionsfähigkeit die beste ist.«
Er nimmt meine Hand, als wir losgehen. »Warum haben wir eigentlich kein einziges Fach zusammen?«
»Wahrscheinlich, weil du in der Zwölften bist und ich in der Elften«, sage ich.
Zwei Mädchen lehnen an der ersten Reihe der Spinde. »Hey
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