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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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auf den Parkplatz eines Fast-Food-Restaurants, das sich Fat Jacks nennt, und sofort kann ich durch die große Glasscheibe erkennen, dass die meisten Tische mit Zwölftklässlern aus unserer Schule besetzt sind.
    »Du hast nichts davon gesagt, dass wir hier andere treffen würden«, sage ich. Anscheinend ist das ganze Football-Team dadrin versammelt, inklusive Cheerleadern.
    »Los geht’s«, sagt Laila leise. Wie ein Raubtier lässt sie ihren Blick durchs Fenster über das Frischfleisch schweifen und sucht sich ihr Opfer. Ich lache. Als wir auf die Tür zugehen, bemerke ich Bobby, der an einem Ecktisch sitzt. Ich bleibe sofort stehen und drücke Dukes Hand.
    »Was hast du?«
    »Bobby ist hier.«
    »Das ist okay, er weiß es schon. Er hat damit kein Problem.«
    Aber ich hab Probleme mit ihm, möchte ich gerne sagen, doch Laila hält bereits die Tür auf.
    »Duke«, ruft der Typ am Grill rüber, als wir reinkommen.
    »Hey, Ernie! Kommst du Freitagabend zum Spiel?«
    »Würde ich um nichts in der Welt verpassen.«
    Zu mir sagt Duke: »Geht schon mal einen Platz suchen, ich bestelle für uns.«
    »Klasse.« Laila marschiert sofort los und ich folge ihr.
    »Hey, Ray«, sagt sie und setzt sich an den freien Tisch neben ihn.
    Ray sieht auf und scheint angenehm überrascht zu sein, Laila zu sehen. »Hey, ihr zwei Hübschen.« Er hebt seine Hand. Die Ketchup-Flasche löst sich von unserem Tisch und fliegt mit solcher Wucht in seine offene Handfläche, dass ich zusammenzucke. »Willkommen.« Er öffnet die Flasche und schüttet sich Ketchup auf seine Pommes. Als er fertig ist, schaut er mich an. »Hellseherin, oder?«
    Duke muss ihm mein Talent verraten haben. »So ähnlich.«
    »Wahnsinn«, sagt Ray. »Sag mir meine Zukunft voraus.«
    Ich würde ihm lieber sagen, dass er nicht so ein beeindrucktes Gesicht machen soll. Mein Talent mag zwar selten sein, aber es hilft nur mir.
    »Ich kann dir deine Zukunft vorhersagen.« Duke setzt sich und stellt einen Korb mit Pommes auf den Tisch. »Sie liegt in der Endzone und du schnappst dir den Ball.«
    Ray nickt. »Jawoll!«
    Ich werfe Duke ein dankbares Lächeln zu und er streichelt mit einer Hand über meinen Rücken. Dann hält er die andere hoch und sagt: »Ketchup.« Die Flasche kommt zu uns zurückgeflogen. Nachdem er sich Ketchup auf seine Pommes gekippt hat, sagt er: »Lächeln, ich werde dich gleich in Verlegenheit bringen.«
    »Bitte nicht.« Ich hab noch nicht einmal zu Ende gesprochen, als Duke bereits aufsteht und sagt: »Alle mal herhören, das ist Addie, meine neue Freundin, und das ist ihre Freundin Laila. Stellt euch bei Gelegenheit mal vor.« Schon wieder dieses Gefühl des Stolzes, als er von mir als seiner Freundin spricht. Seit wann ist mir die Meinung anderer Leute so wichtig?
    Ich winke halbherzig in die Runde. Laila sagt: »Hey.«
    Duke setzt sich wieder und küsst mich auf die Wange, aber der Typ hinter der Theke ruft unsere Nummer auf und er springt gleich wieder hoch. Ich habe das Gefühl, in einem anderen Universum gelandet zu sein, als Bobby rüberkommt, sich den Stuhl neben Laila nimmt und sich mir gegenübersetzt.
    »Hi, ich heiße Bobby«, sagt er sarkastisch. »Willkommen in unserer Clique. Zumindest für die nächsten paar Wochen.«
    Lailas Hände, die auf dem Tisch liegen, ballen sich zu Fäusten. Aber ehe sie zum Schlag ausholen kann – und ich habe keine Zweifel daran, dass sie kurz davor ist –, kommt Duke mit unseren Hamburgern und Getränken wieder und setzt sich.
    »Bobby«, sagt er und sie begrüßen sich mit diesem Coole-Typen-Faustschlag-Ding.
    »Hey. Addie und ich haben gerade ein bisschen geplaudert.«
    »Wie gut«, sagt Duke. »Ich hoffe, zwischen euch ist alles okay?«
    Bobby grinst hämisch und sagt: »Na klar.«
    Vor lauter Unsicherheit und Wut hämmert mein Herz wie verrückt. Ich nehme mir meinen Hamburger und versuche, es zu ignorieren – in letzter Zeit ist es sowieso viel zu eigensinnig.
    Zwischen Ray und Bobby entwickelt sich die gesamte Mittagspause zu einem Zweikampf, wer die coolste Duke-Story kennt. Anscheinend ist er ein Ass darin, Häuser mit Klopapier zu dekorieren, und hat keine Probleme, mitternachts fremde Swimmingpools zu benutzen.
    »Telekineten sind brillant bei solchen Klopapieraktionen«, sagt Ray. Er tut so, als ob er eine Rolle durch die Luft wirft. »Wir kriegen einen wunderschönen Bogen hin ...«
    »Und werfen sie dann sogar noch ein bisschen höher«, beendet Duke den Satz für ihn.
    »Pff«, macht Bobby.

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