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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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wie ich sage: »Nein, kein Problem.« Ich klappe mein Notizbuch zu und verstaue es in meiner Tasche. »Ich übernehme das. Aber du musst ihn ablenken, Rowan.« Ich werde mich auf keinen Fall wegen so einer bescheuerten Strafaufgabe von der Norm-Schule werfen lassen.
    »Mach ich. Darin bin ich Experte.«
    »Ich helfe Addison«, sagt Trevor. »Stephanie, du unterstützt Rowan.«
    »Ja, okay.« Sie blinzelt mehrere Male, dann schaut sie wieder auf. Gerade, als ich mich beginne zu fragen, ob jemand sie verletzt haben könnte, zieht sie ihr unteres Augenlid nach unten und greift sich ins Auge.
    Ich schnappe nach Luft, aber keiner von den anderen reagiert.
    »Meine Kontaktlinse nervt.« Sie entfernt eine runde, durchsichtige Scheibe aus ihrem Auge, und weil niemand das in irgendeiner Weise beunruhigend findet, bemühe ich mich, meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten.
    Was offenbar nicht richtig klappt, denn sie fragt: »Ist was? Hast du noch nie Kontaktlinsen gesehen?«
    Nein. Tatsächlich nicht. Am Rande meines Gedächtnisses taucht irgendwo der Inhalt einer Stunde auf, in der wir suboptimale Sehkraft durchgenommen haben. Ich muss ganz schnell an ein Programm für mein Erinnerungsvermögen kommen, offenbar habe ich alle unsere Lektionen vergessen.
    »Hast du sie wieder drin?«, fragt Rowan und Stephanie nickt. »Okay, jetzt aber schnell.« Er duckt sich beim Aussteigen, als ob er ein Geheimagent wäre. Stephanie folgt ihm.
    »Er braucht eine Titelmelodie«, sage ich und hoffe, dass Trevor mir keine Fragen stellt, warum ich so komisch auf Stephanies Kontaktlinsen reagiert habe.
    »Die kann er sich bei Mr Buford ausleihen.«
    Ich lache und drehe mich zur Tür und dabei trete ich auf irgendwelches Papier. »Dein Auto ist echt ein Schweinestall.«
    »Du ekelst dich.«
    »Nein, das tue ich nicht«, sage ich ein bisschen zu schnell.
    Er lacht. »Dein Gesichtsausdruck behauptet aber das Gegenteil.«
    » Ekel ist das falsche Wort. Es ist ja nicht so, dass hier angeknabberte Sachen rumliegen oder dreckige Socken.« Ich bücke mich, um eins von den vielen zerknüllten Blättern aufzuheben. »Es ist bloß ...« Ich falte es auseinander.
    »Negativ!«, sagt er.
    »Negativ? Hast du eben ernsthaft ›negativ‹ gesagt?« Das Blatt Papier ist ziemlich fest zusammengeknüllt und ich kann es nicht so schnell auffalten, wie ich gerne gewollt hätte.
    In seinen Augen funkelt ein Lächeln, aber er packt mich am Handgelenk. »Addison, lass den Müll fallen.«
    Ich lache. »Wenn wir es nicht so eilig hätten, würde ich darum kämpfen, um zu sehen, was Mr Hat-die-Ruhe-weg dazu veranlasst hat, den Ausdruck negativ im Befehlston zu benutzen.« Ich werfe das Papierknäuel zu den anderen und er lockert seinen Griff.
    Ein paar Momente später kauern Trevor und ich hinter der Heckklappe eines SUVs und warten darauf, dass der Schulleiter in seine Parklücke biegt. »Sind es Listen von Leuten, die du umbringen willst?« Dass er mir keinen Blick auf das Blatt erlaubt hat, macht mich umso neugieriger. Ich bin wirklich gut darin, Geheimnisse für mich zu behalten, aber sobald ich weiß, dass jemand etwas vor mir verbirgt, treibt mich das in den Wahnsinn.
    Er lächelt, eins der nettesten Lächeln, die ich je gesehen habe. »Ja. Seitenweise.«
    »Okay, Liebesbriefe?«
    »Definitiv nicht.« Er stellt sich hin, streckt kurz seine Beine und hockt sich dann wieder hin.
    Ich grabe meine Zähne in die Innenseite meiner Backe und denke angestrengt nach. Was könnte ein lässiger und ruhiger Typ wie Trevor vor mir verbergen wollen? »Du schreibst. Du bist ein Dichter.«
    Er zieht seine Augenbrauen hoch und sieht mich mit einem Ziehst-du-das-ernsthaft-in-Erwägung-Blick an.
    »Vielleicht hat dein Job in der Bibliothek dich dazu inspiriert, deine Memoiren zu schreiben.«
    »Du bauschst die Sache ganz schön auf.«
    »Negativ«, sage ich und klaue damit seinen Ausdruck. »Du machst das. Immer, wenn man etwas unter der Decke hält, wird daraus eine große Sache.«
    Er feixt. »Wirst du so lange raten, bis ich’s dir sage?«
    Ich nicke. »Ja.«
    »Wenn ich dir’s verrate, lässt du dann das Thema fallen?«
    »Ja.«
    »Okay. Hier ist das riesengroße Geheimnis: Ich zeichne ein wenig und versage dabei oft.«
    Ich hatte gedacht, wenn ich herausfände, was sich hinter den zerknüllten Blättern wirklich verbirgt, würde ich sie nicht mehr sehen wollen, aber das Gegenteil ist der Fall. »Du zeichnest? Was zeichnest du?«
    Er wirft mir einen

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