Vergiss mein nicht!
zurücklehnt, taucht Rowan auf, hockt sich vor sie und sieht uns alle drei mit ernstem Gesichtsausdruck an. »Operation Lincoln High geht gleich los.«
Neben mir seufzt Trevor, als hätte er nicht wirklich erwartet, dass Rowan die Aktion durchziehen würde und als wäre ihm gerade erst klar geworden, dass er sich getäuscht hat. Ich verkneife mir ein Lachen und klopfe ihm auf die Schulter.
»Wir werden uns nach und nach unter sie mischen und sie unauffällig beobachten«, führt Rowan aus. »Also Addie, arbeite an deinen Flirtkünsten, die lassen zu wünschen übrig.«
»Hey«, protestiere ich, obwohl es stimmt.
»Laila«, fährt er unbeeindruckt fort, »du brauchst da nur rüberzugehen und jedes männliche Wesen, das nicht blind ist, wird nur Augen für dich haben.«
Laila lacht. »Der gefällt mir.« Sie nimmt sein Gesicht in die Hände und küsst ihn auf die Wange. »Er ist zum Niederknien.«
Als sie ihn wieder loslässt, verliert Rowan das Gleichgewicht und landet mit einem leicht idiotischen Grinsen im Gesicht und rotem Lippenstift auf der Wange auf dem Rücken. »Also, nach dem Anpfiff geht’s los.« Anstatt sich neben Laila zu setzen, was ich eigentlich erwartet hätte, wuselt er los.
»Wo wir gerade von bellenden Hunden, die nicht beißen, reden«, sagt Trevor.
»Tja, Laila bellt und beißt, er sollte sich also lieber vorsehen.«
Die Band beginnt zu spielen und ich drehe mich zu Laila und flüstere in ihr Ohr: »Es könnte sein, dass Rowan seine Lasst-uns-den-Block-der-Lincoln-High-unterwandern-Mission durchzieht, von der wir beide wissen, dass nichts dabei herauskommen wird ...«
Sie nickt.
»Aber ich will einen ernsthaften Versuch starten. Nachher schleiche ich mich in die Umkleidekabine, um ein paar Gespräche zu belauschen. Meinst du, du könntest mir Rückendeckung geben?«
»Na klar.«
»Danke.« Die Band intoniert einen Marsch und das Football-Team stürmt auf den Rasen.
Laila klatscht und flüstert: »Gleich kommt Duke.«
Begleitet vom Jubeln der Zuschauer rennt unsere Mannschaft durch den Tunnel der Cheerleader. Dann stürmt das Football-Team der Lincoln High aufs Spielfeld. Duke läuft ins Mittelfeld, zeigt auf die Tribüne, als wäre er eine Art Rockstar und verbeugt sich dann. Verbeugt sich!
»Oh Mann«, murmle ich.
»Kein Fan?«, fragt Trevor.
»So gar nicht.«
»Eigentlich ist er ein ganz netter Kerl.«
Mein Kopf schnellt herum und ich schaue Trevor an: »Du kennst ihn? Ich meine, außerhalb des Spielfeldes?«
»Ja, wir waren beide auf dieser All-American-Preisverleihung. Sie haben uns an denselben Tisch gesetzt. Wir haben uns ungefähr vier Stunden über all die Preise lustig gemacht. Insgeheim natürlich.«
Er deutet mit dem Kopf auf das Spielfeld. Die Teams sitzen jetzt auf ihren Bänken und bereiten sich auf den ersten Spielzug vor. »Er ist echt gut. Ich kann verstehen, warum er sich verbeugt.«
Egal wie gut man ist, solch eine Selbstherrlichkeit werde ich nie begreifen können. »Hast du dich jemals verbeugt?«
»Ich bin nie so gut gewesen.«
»Aber ihr seid auf derselben Preisverleihung gewesen. Du musst zu einem der besten gezählt haben. Vielleicht wärst du dieses Jahr sogar besser gewesen als er.«
Er zuckt mit den Schultern. »Meine Zeit damit zu verschwenden, über das ›Was wäre, wenn‹ nachzudenken, hilft mir auch nicht weiter.«
Laila flüstert: »Und das sagt er dem Mädchen, das den ganzen Kopf davon voll hat.«
23.
inkomPARAbel – unvergleichlich
M ein Dad sieht älter aus, als ich ihn in Erinnerung habe. Müde. Selbst sein Lächeln scheint gezwungen. »Hi, Süße. Ich hab dich vermisst.« Er umarmt mich.
»Alles in Ordnung?«
»Die Arbeit hält mich auf Trab.«
Mit schief gelegtem Kopf versuche ich zu entscheiden, ob »auf Trab halten« eine ausreichende Entschuldigung für den Stress ist, über den er mit einem Lächeln hinwegtäuschen will.
»Ich bin froh, dass du hier bist.« Er dreht mich zur Seite und greift nach meiner blauen Haarsträhne. »Das ist es also, was deiner Mom so viel Kummer macht?«
»Ja«, sagt Laila und kommt den Weg mit unseren Taschen hoch, die mein Dad ihr sofort abnimmt. »Sieht es nicht umwerfend aus, Mr C?«
»Umwerfend ist jetzt nicht exakt das Wort, das ich im Sinn hatte, aber weit entfernt von einem zukünftigen Mafiaboss.«
»Genau«, sage ich seufzend. »Sie hat mir deswegen Hausarrest aufgebrummt.«
»Ganz richtig«, sagt er mit einem Grinsen und lässt mich damit wissen, dass er das als
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