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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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offensichtlich, dass du immer noch an ihm hängst. Vielleicht solltest du einfach mit ihm schlafen und dann ist alles wieder in Ordnung.“
    „Genug! Das Einzige was ich tun werde, ist versuchen, das Jahr, in dem wir zusammen für Forrester arbeiten müssen, zu überleben. Er hat mir sehr wehgetan, Kelly. Mehr als ich es mir je habe vorstellen können.“
    „Ich weiß“, sagte sie leise. „Aber vielleicht ist da doch mehr als du denkst. Ich meine… Ich sag’ ja nur, dass es denkbar ist.“
    „Nein. Das ist absolut undenkbar. Ich und Dylan? Nie wieder.“
    Sie seufzte und lehnte sich auf ihrem Bett zurück. 
    „Wie läuft es eigentlich mit Joel?“, fragte ich und versuchte damit das Thema zu wechseln.
    Sie zuckte mit den Achseln. „Er ist immer noch ein Arschloch.“
    „Du bist verletzt“, antwortete ich.
    „War ich zu anhänglich? Ich verstehe es einfach nicht.“
    „Nein“, sagte ich. „Letztes Jahr gab es Zeiten, da hätte man Euch nicht mal mit einer Rettungsschere trennen können. Da muss noch etwas anderes sein.“
    „Oh Gott. Meinst du er hat mich betrogen als wir noch zusammen waren?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich hätte mein letztes Hemd verwettet, dass das niemals passieren würde. Vielleicht hat er einfach… ich weiß auch nicht, Angst?“
    Kelly runzelte die Stirn. „Wovor sollte er Angst haben?“
    Ich lachte und es war ein trauriges, bitteres Lachen. „Vielleicht hat er Angst davor, dass du sein Herz brichst. Das passiert manchmal.“
    Sie schaute mir in die Augen. „Kann schon sein“, sagte sie.

Unser Job war es, hinauszufahren und das Feuer auf uns zu ziehen (Dylan)

    Okay, ich hätte das, was ich über Ihren Erdbeerduft gesagt hatte, nicht sagen dürfen.
    Zwei Tage später kam sie in Forresters Büro und stank nur so nach Erdbeeren. Sie schaute mich herausfordernd an, setzte sich und begann mit der Arbeit.
    Ich wusste nicht, ob ich wütend werden oder anfangen sollte zu weinen, also tat ich das Nächstbeste. Ich lachte. Lange und laut, solange bis mir Tränen übers Gesicht liefen.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie.
    Das führte dazu, dass ich von neuem anfing und sie schaute mich schräg an. Dann endlich beruhigte ich mich und begann zu arbeiten. Und ich begann mich etwas optimistischer zu fühlen. Vielleicht konnte das doch funktionieren. 
    Wir entwickelten eine Art Routine. Gelegentlich hielten wir inne und diskutierten ein spezielles Objekt: einen Zeitungsartikel, Privatkonten, was auch immer, und legten genau fest, wie wir es katalogisieren und indizieren sollten. Manchmal, wenn sie sich über ein düsteres Dokument beugte, blickte ich beiläufig… oder auch nicht so beiläufig… zu ihr rüber und schaute sie länger an. 
    Ich wusste, dass das dumm war. Ich wusste es. Aber ich konnte einfach nicht anders. Denn sie war so schön wie immer. Sie trug verwaschene Jeans und wadenhohe Stiefel, die die Form ihrer Beine betonten, ein graues T-Shirt mit einem Band-Logo (ich kannte die Band nicht, aber das würde eine Googlesuche später ändern) und einen dünnen weißen Pulli. Das T-Shirt umspielte ihren Oberkörper, betonte ihre Brüste und Taille auf eine Art und Weise, die meine Aufmerksamkeit erregte und dort fokussierte. Ihr Haar war offen und fiel ihr über die Schultern und über den Rücken. Ich ertappte mich dabei, meine Hand auszustrecken und durch ihr Haar streifen zu wollen. Ich erinnerte mich wie ich mich zu ihr rüber beugte und ihren Nacken küsste, fühlte wie ihr Haar über mich fiel und ich ihren Geruch einatmete. 
    „Was machst du da?“
    Ich schüttelte verlegen den Kopf. „Tut mir leid“, sagte ich. 
    „Du hast mich angeschaut.“
    Ich schaute in ihre Augen und dann wieder weg. „Tja dann, erschieß mich.“
    Ich drehte mich wieder zurück zum Computer und tippte die Informationen zum letzten Dokument ein, das unbezahlbare Tagebuch eines Bankkaufmanns, der den Beginn der Aufstände miterlebt hatte. 
    Ich konnte ihre Atemzüge hören während ich tippte. Der Monitor reflektierte ihre Silhouette. Jetzt starrte sie mich an. Verdammt. Zurück zur Tagesordnung.
    „Weißt du was ich nicht höre?“, fragte sie. 
    „Was?“
    „Ich höre kein Tippen aus seinem Büro.“
    Ich kicherte. „Vielleicht schreibt er nur nachts?“
    „Oder nur jedes zweite Jahrzehnt?“
    „Klugscheißerin.“
    Sie kicherte.
    „Vielleicht wird er uns beide überraschen“, sagte ich. 
    „Alles ist möglich“, sagte sie. „Aber ich denke er ist ein

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