Vergiss nicht zu atmen
hatte sie Recht. Ich meine… ich war über ihn hinweg. Dachte ich. Okay, das ist nicht wahr. Aber… ich hatte nicht gedacht, dass mein Verhalten so anders war.
„Halloooo?“, sagte sie und schüttelte den Kopf dabei.
„Ähm… ich war nicht wirklich die ganze Woche durcheinander, oder?“
„Oh, um Gottes Willen, Alex, zieh dich an! Wir gehen aus, und zwar jetzt gleich. Warte einfach ab was passiert… wahrscheinlich kommt ein absolut heißer Typ vorbei und schleppt dich ab und dann ist es zu spät für den Soldatenjungen. Er wird niemals herausfinden, wer ihm zuvorgekommen ist.“
Sie drehte sich um und ging zurück zu ihrem Spiegel, dann begann sie sich zu schminken.
Ich begann mich nach etwas zum Anziehen umzuschauen. Ich wollte etwas attraktives, aber nicht zu attraktiv. Ich hatte nicht vergessen, was letzten Frühling passiert war. Da. Jeans mit einem Medaillongürtel. Enges langärmliges Shirt mit einer Weste. Vielleicht nicht unbedingt das beste Baroutfit, aber Kelly zeigte schon genug nackte Haut für uns beide. Und so sehr sie auch darüber redete, ich wollte nicht von einem Typen abgeschleppt werden. Um ehrlich zu sein, bekam ich von dem Gedanken eine Gänsehaut und das beunruhigte mich. Ich duckte mich unter meinen Schreibtisch und holte meine kniehohen schwarzen Wildlederstiefel heraus, die mit den fünf Zentimeterabsätzen.
Eine Stunde später standen wir in der 1020-Bar und versuchten einen Sitzplatz zu finden. Der Türsteher schaute zweimal auf meinen Personalausweis als wir hineinliefen, ließ Kelly und mich aber trotzdem durch. Vielleicht hoffte er ihr Top würde bersten.
Okay, ja. Ich war gemein.
Eine Menschenmenge umgab die Bar auf unserer Linken. Natürlich waren alle Sitzplätze belegt, aber wir bahnten uns langsam einen Weg an die Bar. Kelly war in Superform und hielt Smalltalk mit jedem Typen, der unseren Weg kreuzte. Ich fühlte mich etwas zurückhaltender und hasste es ehrlich gesagt, wenn mich die Menge so einengte. Diese Bar war noch niemals mein favorisierter Ort zum Weggehen gewesen, vor allem wegen der Menschenmassen an den Wochenenden. Aber irgendwie landeten wir mindesten einmal pro Woche hier.
Am Ende quetschen wir uns Seite an Seite auf zwei Barstühle am Ende der Bar, in der Nähe der Billardtische. Eine Gruppe aus etwa 20 Männern drängte sich an der Bar zu unserer Linken und sang, während sie einen Drink nach dem anderen tranken. Die Band baute ihr Equipment auf der kleinen Bühne in der Nähe der Billardtische auf und die Lautstärke im Raum hatte in den dreißig Minuten, die wir hier waren, immer weiter zugenommen.
In diesem Augenblick sah ich Randy Brewer und hatte plötzlich einen Knoten im Magen. Ich spürte sprichwörtlich, wie mein Herz zu rasen begann und mein Puls die Arterien in meinem Hals zum Pochen brachte. Ich griff nach Kellys Handgelenk und packte fest zu.
„Was ist los?“, schrie sie in mein Ohr. „Ist es Dylan?“
Ich schüttelte den Kopf, unfähig ein Wort rauszubringen, noch nicht mal um ihr mitzuteilen, dass Dylan nicht trank.
Randy sah mich, lehnte sich gegen die Bar und grinste mich anzüglich an. Langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er zwinkerte mir zu.
„Dieser Scheißkerl“, sagte Kelly.
Ich drehte ihm den Rücken zu, wandte mich in Richtung Kelly und platzte heraus: „Lass uns woanders hingehen.“
Der Typ mit dem sie sich gerade unterhielt lehnte sich vor und meinte: „Was ist los Baby? Ich langweile dich doch nicht, oder?“
Kelly schenkte ihm ein süßes Lächeln, ich denke nicht dass er das Unheil auf sich zukommen sah.
„Ja, das tust du“, sagte sie. „Du solltest dir ein interessanteres Gesprächsthema suchen und nachher wiederkommen, okay?“
„Schlampe“, sagte er, dann stieß er einen lauten Rülpser aus und verschwand.
Kelly sah mich an, diesmal mit einem ehrlichen Lächeln und dann brachen wir beide in Gelächter aus.
„Du hast echt einen guter Riecher, Kels.“
„Oh mein Gott“, sagte sie, immer noch lachend. „Langweile ich dich Baby? Wow.“ Sie kicherte.
„Hey, hast du was von Joel gehört?“
Ihre Stimme war immer noch fröhlich aber sie sagte: „Meine Güte, Alex, du hast echt ein Talent, einem die Stimmung zu verderben.“
„Oops, tut mich leid.“
„Ja, ich habe heute Morgen von ihm gehört. Er wollte heute Abend ausgehen. Was zur Hölle? Ich mache mit dir Schluss, weil Verliebtsein zuviel für mich ist, also lass uns einfach ein
Weitere Kostenlose Bücher