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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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seinen Job verloren, oder so was. Sie waren beide verfluchte Säufer und wahrscheinlich ist er deshalb gefeuert worden. Aber ich erinnere mich, wie ich da saß, etwa eine Woche nachdem ich in die erste Klasse gekommen war. Wir waren gerade dabei, in der Küche dieses schäbigen Apartments in Chamblee, direkt außerhalb von Atlanta, Brownies zu backen.“
    Atmen. Ich hielt in meinem Monolog inne, und war mir nicht sicher, ob sie überhaupt zuhörte. „Egal. Sie hatten diese Bilder, von ihnen beiden zusammen. Glücklich und so. Ob du es glaubst oder nicht, Sie waren zusammen zur High School gegangen. Wurden ein Paar und heirateten. Egal, an diesem Tag kam er nach Hause und war sauer. Ich konnte es spüren und ich wurde sehr still. Aber ich wollte ihm zeigen, was wir taten. Also nahm ich einen Löffel, tauchte ihn in den Teig und trug ihn laut rufend ins Wohnzimmer. Ich weiß nicht mehr, was ich rief. ‚Dad, schau mal was wir gerade machen?’ Irgend so was. Und der verdammte Teig… es war zuviel auf dem Löffel und er tropfte auf den Teppich.“
    Wir hatten inzwischen fast die Hälfte der Längsseite des Parks geschafft und obwohl wir immer noch nicht sprinteten, waren wir schon ziemlich schnell. Ich warf einen Blick zu ihr rüber und ihr Gesicht war hellrot. Tja, ich hatte sie nicht darum gebeten mitzukommen.
    „Egal“, fuhr ich etwas langsamer fort und machte lange Atempausen zwischen den Sätzen. „Mein Vater… stand auf und begann zu schreien. Weil ich den Teppich verhunzt hatte und dass wir dafür würden bezahlen müssen. Und sie eilte zu meiner Verteidigung. Meine Erinnerungen sind dann ziemlich durcheinander, das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass er sie schlug, ihr einen Kinnhaken verpasste. Sie fiel hart zu Boden. Und ich hielt meine Mutter fest und schrie ihn an, sagte ihm, dass er meine Mutter in Frieden lassen soll.“
    Ich verzog das Gesicht, denn ich bemerkte wie eine Träne über meine Wange lief. Ich wischte sie schnell fort. „Die Sache ist die… Menschen lieben sich, aber es bleibt nicht immer so. Manchmal verletzen sie sich auch.“
    Sie schnaubte und sagte dann. „Ja, damit kenne ich mich aus.“
    Scheiße.
    Ich wurde noch schneller. Ich gab nun wirklich alles, rannte so schnell ich konnte und sie hielt immer noch mit mir Schritt. Ich rannte die linke Kurve, um das südliche Ende des Parks, so schnell es nur ging, Alex war neben mir und ein Schwarm Vögel flog auf, als wir durch ihn durch liefen.
    Das war meine normale Laufroute, aber ich rannte sie niemals in dieser Geschwindigkeit. Ich war total erschöpft, saugte Luft in meine Lunge und es begann wirklich weh zu tun. Nach der nächsten Biegung stolperte ich, fing mich wieder und lief weiter, jetzt in nördlicher Richtung an der Ostseite des Parks, die Fifth Avenue entlang. 
    Als der Wasserspeicher in Sicht kam, wusste ich, ich würde nicht mehr weiter rennen können. Ich verlangsamte meinen Schritt, stieß meinen Atem mit lautem Keuchen aus, meine Brust zitterte und die Beine fühlten sich an wie Gummi.
    Alex wurde langsamer und rannte auf der Stelle neben mir her weiter. 
    „Zu viel?“ fragte sie.
    Ich schüttelte meinen Kopf, war plötzlich sauer. Sie wusste, was ich für sie fühlte. Es war so, als ob sie mich foltern wollte. In Sicht zu bleiben, obwohl sie wusste, dass ich die Entscheidung getroffen hatte um sie zu beschützen.
    „Was willst du von mir Alex?“ schrie ich sie an.
    Sie hörte auf zu rennen, und passte ihre Geschwindigkeit der meinen an. Sie sah ernst aus, daher traf das, was sie sagte, mich aus heiterem Himmel. 
    „Ich möchte, dass du mir Nahkampftechniken beibringst. Selbstverteidigung.“
    „Was?“, fragte ich mit ungläubiger Stimme.
    „Ich meine es Ernst. Ich bin in eineinhalb Jahren an der Uni, zweimal sexuell bedrängt worden. Das nächste Mal, wenn mich jemand angreift, wird er es bereuen.“
    Ich schüttelte total verblüfft meinen Kopf. „Du meinst das wirklich ernst?“
    Sie nickte. „Ja. Und da es so aussieht, als ob ich bald wieder auf Partnersuche gehen werde, na ja… in der Vergangenheit habe ich keine so guten Erfahrungen dabei gemacht.“
    Ich zuckte zusammen und fühlte einen stechenden Schmerz. Meine Augen wandten sich von ihr ab. Der Gedanke, dass sie mit jemand anderen ausgehen würde, egal wem, am liebsten hätte ich laut aufgeheult.
    „Um Gottes Willen, Dylan, schau mich nicht so böse an.“
    Ich blieb auf der Stelle stehen und drehte mich zu ihr um. „Wie kannst du

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