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Vergraben

Vergraben

Titel: Vergraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Cross
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schloss das Auto mit einer übertriebenen Handbewegung per Fernbedienung ab – eine Überkompensation, damit ein Beobachter seine Nervosität nicht bemerkte.
    In der Einfahrt parkte ein alter, dunkelgrüner MG neben einem weißen Peugeot 205 mit rostigen Felgen. Die Haustür war von Efeu umrankt. Nathan stand auf der steinernen Schwelle. Er kicherte beinahe vor Aufregung.
    Er klingelte.
    Nach einer langen Minute hörte er undeutliches Schlurfen in der Diele. Panik stieg in ihm auf, und er dachte darüber nach, sich hinter dem Peugeot zu verstecken. Aber er wusste nicht, was er sagen sollte, falls man ihn entdeckte. Also blieb er, wo er war.
    Nicht Holly öffnete die Tür, sondern ihr Vater, ein gepflegter Mann mit schmalen Schultern, der gebügelte, indigoblaue Jeans und ein pastellfarbenes Hemd trug.
    »Ja bitte?«, fragte er.
    »Mr. Fox?«
    »Ja?«
    »Ich bin Nathan, ein Freund von Holly.«
    Hollys Vater schielte nach den Blumen. Nathan war nahe dran, sie ihm zu überreichen.
    »Holly ist leider nicht da.«
    Er hatte einen abgehackten, altmodischen Tonfall, der Nathan an Kriegsfilme erinnerte, aber nicht unfreundlich klang.
    »Ach so.«
    »Kommen Sie von weit her?«
    »Nein, nur aus der Stadt.«
    »Gut, passen Sie auf. Sie müsste gleich zurückkommen, sie ist nur kurz für ihre Mutter etwas erledigen gegangen. Sie können gerne hereinkommen und auf sie warten.«
    »Ich möchte Ihnen keine Umstände machen.«
    »Das ist gar kein Problem. Wir freuen uns über Besuch. Wir haben auch Scones da, wenn Sie welche mögen.«
    »Das klingt verlockend«, sagte Nathan, der Scones nicht ausstehen konnte.
    »Dann kommen Sie herein.« Hollys Vater ging einen Schritt zur Seite und Nathan trat über die Schwelle.
    »Ich bin Graham, Hollys Dad.«
    Nathan schüttelte ihm die Hand. Sie war schlank und trocken und kräftig.
    »Nathan«, sagte Nathan.
    »Wir dachten, Sie sind vielleicht von der Presse, wissen Sie. Die stehen immer mal wieder vor der Tür.«
    Das Haus roch nach einem Potpourri aus altem Leder und einem leichten Hauch alter Zigarren. Nathan folgte Graham in die Küche. Der lange, helle Raum mündete in einen komplett verglasten Wintergarten, von dem aus man den Rasen und eine kleine Obstwiese sehen konnte. Alles draußen war nass und schwarzbraun, die Farbe des englischen Frühlings. Scheinbar tot, aber bereit zu sprießen.
    In der Küche stand eine Frau. Sie war ein wenig jünger als Graham: dunkle Haare, praktischer Schnitt. Stoffhose und Pumps. Um die Hüften etwas breiter. Sie machte etwas mit einer Pflanze unter fließendem Leitungswasser. Als Nathan hereinkam, drehte sie das Wasser ab und trocknete sich die Hände an einem York-Minster-Geschirrtuch ab.
    »June, Liebling«, sagte Graham. »Das ist Nathan.«
    Sie legte das Geschirrtuch weg und betrachtete die Blumen. »Die sind aber schön. Soll ich sie ins Wasser stellen?«, fragte sie.
    Nathan war erleichtert, dass sie sie ihm abnahm.
    June lächelte. Das war überraschend und seltsam bewegend.
    »Nur, bis Holly zurückkommt«, sagte sie und schien zu zwinkern.
    Mit einer Reihe schwindelerregend schneller und gewandter Bewegungen hatte sie die oberste Schublade aufgemacht, eine Gartenschere herausgenommen und begonnen, die nassen, grünen Stängel zu beschneiden.
    Graham ging mit dem Wasserkocher in der Hand vorbei. June trat zur Seite, um ihm Platz zu machen, als er ihn mit Wasser füllte.
    Nathan konnte nicht fassen, was er diesen Leuten angetan hatte.

    Er folgte June in den Wintergarten. Sie setzten sich an einen Couchtisch, auf dem der Sunday Telegraph der vorigen Woche ausgebreitet war. Während Nathan sich setzte, zog er sich die Hosenbeine hoch, als würde June ihn gleich interviewen.
    Das leise Klappern hinter ihnen kam von Graham, der mit einer Teekanne auf einem Tablett folgte. Er deckte den Couchtisch mit Tassen, Untertassen, Löffeln, einer Zuckerdose und einem Milchkännchen.
    Auch Graham zog sich die Hosenbeine hoch, als er sich setzte. Dann beugte er sich vor, nahm den Deckel von der Teekanne und rührte den Tee um.
    »Der braucht noch fünf Minuten.«
    June bot Nathan einen Teller mit Shortbread Fingers an. Nathan nahm einen. Er war zwar nicht hungrig, aber froh über die Ablenkung. Als Tellerersatz hielt er seine gekrümmte Hand darunter, bis June ihm eine Untertasse reichte.
    »Es kann nicht lange dauern. Sie ist mit Hetty beim Tierarzt«, sagte June.
    »Hetty?«
    »Die Katze unserer Tochter.«
    Er wusste, welche Tochter sie meinten.
    Nicht

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