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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Reicht das nicht, du Nutte?“
    Sally entriss Reese den Arm und sprang auf. Schon hielt Simba sie zurück, bevor sie über die Sandsäcke klettern konnte.
    „Du hast mich oft genug Nutte genannt! Halt endlich dein dreckiges Maul!“ Sally sackte zurück auf den Boden.
    „Bitte, Sally“, sagte Simba. „Auch wenn ich durchaus Verständnis dafür habe, dass es schwer ist, die persönlichen Angriffe zu ertragen, versuchen Sie doch, an die Geiseln zu denken. Ihr Bruder könnte ausrasten und etwas Unüberlegtes tun. Wir müssen versuchen, ihn zu beruhigen und dazu brauchen wir Ihre Mithilfe.“ Lauter und in Richtung Hütte fügte er an: „Mr. Ogan, unsere Psychologin spricht mit Ihrer Schwester und anschließend setzen Sie die Unterhaltung fort. Ist das in Ordnung?“
    „Damit ihr in der Zwischenzeit den Raum mit Betäubungsgas fluten könnt?“
    Reeses Blick zuckte in Richtung der Hauswand, an der sich der Polizist zu schaffen machen musste, doch sie konnte ihn von ihrer Position aus nicht sehen. Simba hingegen blieb ungerührt.
    „Solche Mittel können wir nicht einsetzen, solange uns der Gesundheitszustand der Geiseln nicht bekannt ist. Sie haben keinen Grund zur Beunruhigung, Mr. Ogan. Wir wollen diese Situation schadlos für jeden beenden, das habe ich Ihnen bereits mehrfach gesagt. Nehmen Sie Vernunft an und kommen Sie mit erhobenen Händen heraus.“
    „Einen Dreck werde ich. Nicht, bevor geklärt ist, was ich zu klären habe.“
    „Dann beruhigen Sie sich dennoch und geben Sie Ihrer Schwester Zeit, dies ebenfalls zu tun.“
    Mrs. Dawson rutschte näher heran. „Sein Zustand kann jeden Augenblick kippen.“
    Reese wechselte einen Blick mit der Psychologin und wandte sich wieder Sally zu. Ihre Gedanken rasten.
    „Sally, sind Sie einverstanden, dass ich Ihnen etwas zur Beruhigung und für den Kreislauf spritze?“ Sie unterdrückte ein erleichtertes Aufatmen, als die Angesprochene nickte.
    Reese musste da rein. Mit schnellen Handgriffen zog sie zwei Spritzen auf und verabreichte die Medikamente, ehe Sally sich anders entschloss. Die Wirkung würde binnen einer Minute einsetzen und einerseits den Kreislauf stabilisieren, andererseits eine angstdämpfende und beruhigende Wirkung erzielen.
    „Fünf Minuten. Wenn Sally dann nicht bereit ist, kitzle ich meine Gefangenen ein wenig mit der Messerspitze.“
    „Sie wollten doch mit Tami reden, Mr. Ogan.“ Simbas Stimme klang sonor, dunkel und gefasst.
    Reese sah bewundernd zu ihm auf. Niemand hätte das besser machen können als er. Er wirkte wie ein Naturtalent und sie war überzeugt, so aufgeregt Ben Ogan auch sein mochte – ohne Simbas disziplinierte Art wäre er längst durchgedreht. Sie wollte sich nicht vorstellen, welches Blutbad er schon angerichtet hätte. Leider war es noch nicht vorbei. Mit Gewalt unterdrückte sie aufsteigende Panikgefühle. Sie musste da rein!
    „Es dauert noch fünf Stunden, bis Tami hier eintrifft, also kein Grund, hektisch zu werden. Wir haben alle genug Zeit.“
    Seinem Gesichtsausdruck entnahm sie, dass er das Gegenteil dachte. Ihnen lief die Zeit davon, rann wie Sand zwischen den Fingern hindurch. Niemals würde dieses Drama andauern, bis Tami eintraf, vorher würde Ogan ausrasten.
    Ihre Knie verwandelten sich von Pudding zu Stahlbeton. Sie drückte den Rücken durch, straffte sich und bereitete sich auf einen Disput vor. Die Erwiderung auf die Forderung, die sie zu stellen gedachte, war ihr völlig klar, dennoch würde sie unmissverständlich klarstellen, wie ernst es ihr war.
    „Da du diesen Einsatz leitest, gehe ich davon aus, dass ich dein Einverständnis benötige, aber ich werde es auch ohne versuchen.“
    Simbas Blick verdüsterte sich. Sie sah ihm an, dass er ihr Vorhaben erkannte. Wen wunderte es? Er hatte ihr bislang jede Gefühlsregung und jeden Wunsch von den Augen abgelesen.
    „Ich gehe da rein!“
    „Wirst du nicht.“ Seine Stimme glich dem gefährlichen Zischen einer Schlange, was ihr mit einem frostklirrenden Schaudern die Klapperschlange ins Gedächtnis rief.
    „Jemand muss rein und sich um die Geiseln kümmern. Eine Frau wird Ogan vielleicht als ungefährlich einschätzen. Ich werde gehen. Frag ihn, Narsimha. Wir müssen es versuchen.“ Dass sie ihn beim Vornamen nannte und nicht bei seinem Kosenamen, zeigte Wirkung, allerdings eine beinahe beängstigende. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich um weitere Nuancen, bis die angespannten Muskeln eine verzerrte Maske bildeten.
    „Tu es nicht.“
    Das

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