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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Erfolg“ hätte überflüssig geklungen.
    „Ich werde Sally und dich zum Fenster begleiten“, sagte er leise. „Erschrick nicht, wenn Neil dir auf dem Fensterbrett einen kleinen Schubs gibt. Wir brauchen ein paar Sekunden Zeit, damit er zwischen dir und Sally hineinklettern kann.“
    Erleichterung durchflutete Reese. Auch wenn sie sich stark fühlte – oder vielleicht doch nicht? – das Wissen, dass einer der Männer mit im Raum sein würde, um dem Drama ein Ende zu setzen, fühlte sich wie eine Befreiung an.
    „Was ist, wenn er verlangt, dass Sally zuerst hineinklettert?“
    „Das werden wir nicht zulassen.“ Er streichelte ihr über die Wange. „Noch etwas: Sally weiß nichts von Neil. Er trägt einen Sender und Empfänger im Ohr. Darüber wird er uns zwar nichts mitteilen können, aber wir werden dennoch die leisesten Geräusche aus dem Inneren mitbekommen. Außerdem halten wir ihn auf dem Laufenden für den Moment, wenn wir eingreifen, sollte er in den nächsten Minuten keine Chance dazu erhalten. Halte dich möglichst weit von Ogan entfernt und falls es dir gelingen sollte, schaff auch die Mädchen aus seiner Reichweite. Ich fürchte nur, das wird er nicht zulassen. Er ist zu schlau – aber wir sind schlauer.“
    „Okay.“ Mehr brachte sie nicht hervor. Mehr gab es nicht zu sagen. Auf alles Weitere musste sie vertrauen. Und beten.
    „Bereit?“, fragte Simba in Richtung Mrs. Dawson und Sally, die ein paar Schritte entfernt standen. Auf deren Nicken hin wandte er das Wort wieder an Ben Ogan. „Mr. Ogan, die Frauen kommen jetzt. Sind Sie bereit?“
    Kein Ton drang aus der Hütte.
    „Mr. Ogan?“
    „
Es
wird das Sofa zur Seite schieben.“
    „Ist gut. Dr. Little und Sally sind startklar.“
    Sie hielt die Luft an, als sich das Möbelstück bewegte. Ihren Zeigefinger hielt sie bereits auf die Lippen gepresst für den Fall, dass Natana diejenige war, die ihr entgegenblickte. Reese hoffte, dass sie das Zeichen verstand und es schaffte, sich zu beherrschen und nicht zu verraten, dass sie sich kannten.
    Das Glück war ihnen hold. Es wäre vielleicht nicht weiter tragisch gewesen, wenn ein anderes Mädchen geöffnet oder Natana vor Überraschung aufgeschrien hätte, doch so war es besser. Natana riss die Augen auf und ihr Mund formte ein großes O, das Ben Ogan nicht sehen konnte.
    „Ich komme rein, Mr. Ogan.“
    Simba half ihr, auf die Fensterkante zu klettern. Dann kam der Schubs. Obwohl sie ihn erwartet hatte, schrie sie auf, strauchelte und fiel. Sie schlug mit dem Knie auf dem Holzboden auf, doch ihr blieb keine Zeit, Schmerz zu empfinden. Ihr Blick flog durch den Raum.
    Ben Ogan saß auf dem Fußboden, eingeklemmt zwischen Sessel und Zimmerecke, die Hand mit einem Messer an die Kehle einer jungen Frau gedrückt, die er zusätzlich wie einen Schild vor den Körper presste. Ein weiteres Mädchen lag vor seinen Beinen.
    „Wo ist Sally?“ Ben Ogans Stimme überschlug sich.
    Reese ließ sich von Natana helfen, aufzustehen. Sie drückte die Hand ihrer Nichte viel fester als nötig.
    „Sie kommt“, sagte Reese und drehte sich zum Fenster. Ob die Zeit gereicht hatte? Sie hatte nichts gehört oder gespürt und verfluchte sich dafür, dass sie diesen Stereogrammblick nicht beherrschte. Jedenfalls nicht ad hoc – dafür hätte sie sich erst minutenlang konzentrieren müssen.
    Ihr Blick traf auf den von Simba. Er nickte ihr zu. Ein beinahe kindliches Glücksgefühl explodierte in ihrem Inneren. Neil hatte es geschafft und befand sich in der Hütte.
    Sie half Sally beim Einsteigen. Jetzt galt es, Ruhe zu bewahren und sich um die Mädchen zu kümmern. Natana wirkte mitgenommen, aber nicht ernsthaft verletzt. Die Verfärbung in ihrem Gesicht sah im ersten Augenblick schlimm aus, doch keine der Blessuren war lebensgefährlich und das war das Wichtigste.
    Die junge Frau, die vor Ogan saß, schien nicht mitzubekommen, was um sie herum geschah. Die Kleine am Boden hingegen brauchte offensichtlich die dringendste Hilfe.
    „Ich benötige meinen Arztkoffer, Mr. Ogan.“ Simba hatte ihr aufgetragen, den Geiselnehmer stets beim Namen zu nennen.
    „Kommt nicht infrage, kein Koffer.“
    Das hatte sie befürchtet. „Ich benötige aber Medikamente und diverses anderes Material“, beharrte sie.
    „Lass es dir einzeln angeben.“ Er nickte in Richtung seiner Hand mit dem Messer. „Und keine falsche Bewegung, verstanden?“ Sein Blick fixierte sich auf Sally. „Geh zum Tisch und setz dich in den Sessel. Und du

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