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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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gleiche schwarze Kleidung trug wie die anderen Männer und sein Gesicht mit einer Maske vermummt war, erkannte sie ihn an seiner Gestalt, seinen Bewegungen. Sie sackte an seine Brust und diesmal gaben ihre Beine nach. Es war egal, alles war egal, nur seinen Atem am Hals zu spüren behielt für einige Herzschläge Wichtigkeit.
    „Reese“, raunte er, „Was machst du hier?“
    „Ich konnte unmöglich im Hotel bleiben. Wie geht es Natana und den anderen Mädchen?“
    „Natana hat am Fenster Getränke angenommen. Ihr geht es gut, über den Zustand der beiden anderen wissen wir leider nichts.“
    Wieder war es ihr, als zöge ihr jemand den Boden unter den Füßen fort, zuerst vor Glück, dass es Nat gutging, doch gleich darauf vor Furcht, dass dies nicht so bleiben musste.
    „Was wisst ihr über Ben Ogan? Ist er bewaffnet?“
    „Er hat ein Messer. Vermutlich keine Schusswaffe.“
    „Kann man ihn da nicht leicht überwältigen?“
    „Ein Messer ist genauso tödlich wie eine Pistole, nur lautloser und ohne Kugel.“
    Reese schluckte. Wie dumm und naiv, auch nur eine Sekunde anzunehmen, ein Messer sei weniger gefährlich.
    „Komm, ich muss zurück.“ Simba griff nach ihrer Hand und führte sie hinter eine Barrikade aus Sandsäcken in einigen Yards Entfernung von der in gleißendes Licht getauchten Blockhütte.
    „Darf ich etwas rufen, um Natana zu zeigen, dass ich da bin?“
    „Besser nicht. Noch nicht.“ Simba schob sie sanft hinunter und hielt ihren Arm, bis sie saß. „Das ist Sally Ogan.“ Er wies auf eine weinende Frau zu ihrer Linken.
    Eine ältere Frau hatte den Arm um sie gelegt und redete leise auf sie ein.
    „Mrs. Dawson. Sie gehört zu Detective McGees Team und ist Psychologin.“
    Die Frau schaute kurz auf, als ihr Name fiel, und nickte Reese zu.
    Plötzlich drang ein Krachen aus der Hütte. Reese zuckte zusammen, traute sich kaum, die Frage auszusprechen, sondern formte die Worte nur mit den Lippen. „Was war das?“
    „Er schmeißt mit Gegenständen um sich. Das hat er schon ein paar Mal getan. Geh am besten zu Max und den anderen und lass dich auf den aktuellen Stand bringen.“
    „Okay. Bis gleich.“ Reese kroch aus der Deckung und lief gebückt hinter den Scheinwerfern entlang. Neben der Hauswand einer der anderen Hütten standen die G.E.N. Bloods und Detective McGee.
    „Sally?“
    Die Stimme, die aus dem belagerten Blockhaus drang, jagte Reese einen Schauder über den Rücken. Sie schlang die Arme um den Oberkörper. „Könnt ihr denn gar nichts tun? Wenn Neil sich unsichtbar macht …?“
    „Leider nicht“, sagte Max. „Ogan hat sich verbarrikadiert und wir wissen noch nicht, wie es im Inneren der Hütte aussieht.“ Er wies auf einen Mann, der sich von der anderen Seite dem Blockhaus näherte und Werkzeug bei sich trug. „Dieser Mann wird versuchen, ein Loch in die Bohlen zu bohren und eine Minikamera einzuführen.“
    „Simba meinte, du sollst mich aufs Laufende bringen.“
    Max erläuterte ihr, was bisher abgelaufen war und während er sprach, überliefen sie abwechselnd heiße und kalte Schauder.
    „Danke für die Zusammenfassung. Ich geh wieder rüber.“ Heiliger! Steifer und hölzerner ging es kaum, aber sie war froh, überhaupt etwas gesagt zu haben und nicht heulend zusammenzubrechen. Sie ertrug es nicht länger, nicht in Simbas unmittelbarer Nähe zu sein. Dem Herzen nach hätte sie am liebsten auf der Stelle die Hütte gestürmt. Natürlich widersprach das jeglicher Vernunft. Es kostete ungeheure Kraft, zu versuchen, ihre sachlich-routinierte Art, die sie bei der Arbeit begleitete, auch in dieser Situation über das Tosen der Gefühle zu stellen. Es gelang, wenn auch nur mit Gewalt. Naja, einigermaßen.
    Dennoch brauchte sie Simba an ihrer Seite.
    „Hören Sie, Mr. Ogan. Sally benötigt eine Pause.“ Als Simba Reese kommen sah, bedeutete er ihr, sich wieder zu Mrs. Dawson und Sally zu setzen und sprach in ruhigem Ton weiter an Ben Ogan gerichtet. „Sallys Kreislauf spielt gerade verrückt. Geben Sie ihr etwas Zeit.“
    Reese ging neben Sally auf die Knie. „Kann ich helfen?“ Automatisch tastete sie nach dem Handgelenk, um den Puls der Frau zu fühlen. Sie wehrte sich nicht.
    Jemand schob einen Arztkoffer neben Reese. Sie öffnete ihn und fand die vertrauten Instrumente und Arzneien, die zur üblichen Ausstattung gehörten.
    „Darf ich Ihnen ein Mittel zur Kreislaufstärkung geben?“ Ihre Frage wurde von Ben Ogan übertönt.
    „Sie hat Zeit genug gehabt.

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