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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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klang schon einlenkender.
    „Du weißt, dass ich nicht anders kann. Ich muss.“
    Ein Ruck fuhr durch seinen Körper, Schmerz stahl sich in seinen Augenausdruck. Für einen nicht enden wollenden Moment sah er sie an, bereitete ihr mit den Gefühlen, die er aufrüttelte, beinahe körperlichen Schmerz. Sie musste es tun, sie konnte nicht anders. Wenn er nicht versuchte, Ogan zu überreden, sie hineinzulassen, dann müsste er sie gewaltsam davon abhalten, es selbst zu versuchen.
    Endlich wandte er den Blick ab und drehte sich in Richtung des verbarrikadierten Fensters. „Mr. Ogan. Wir haben hier eine Ärztin, die nach den Mädchen sehen und sie medizinisch versorgen will. Bitte gestatten Sie ihr, hineinzukommen.“
    „Im Leben nicht.“ Ein hartes Lachen folgte. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Damit ihr dann Bescheid wisst und Betäubungsgas einsetzen könnt?“
    „Ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir das nicht tun werden.“
    Wenn jemand an Simbas eiserner Miene ablesen konnte, dass er log, dann wahrscheinlich nur Reese. Ihm war jedes Mittel recht, Ogan zu überwältigen, solange nur das Wohl der Geiseln nicht in größere Gefahr geriet als ohnehin. Seiner Stimme zufolge hätte auch sie ihm die Aussage mit absoluter Gewissheit abgekauft.
    „Sie haben die Gelegenheit gewünscht, mit Ihren Schwestern zu sprechen, Mr. Ogan. Unsererseits haben wir die Forderungen erfüllt. Ich bitte Sie daher, ruhig zu bleiben und abzuwarten, bis Tami eintrifft. Die Mädchen benötigen ärztliche Hilfe. Sie könnten ein wenig Entgegenkommen zeigen.“
    Reese sah ihm an, dass er am liebsten eine Ergänzung dazugesetzt hätte. Vielleicht etwas in der Art wie:
Ansonsten richten Sie sich darauf ein, dass wir Ihren Arsch zur Hölle befördern und keine Sekunde länger Rücksicht nehmen
. Doch das konnte er selbstverständlich nicht, das Wohl der Geiseln hatte oberste Priorität. Reese wollte keineswegs in Simbas Haut stecken. Diese Art von Verantwortung überstieg ihre Belastungsfähigkeit.
    Plötzlich kam Bewegung in Sally. Sie sprang auf, leicht schwerfällig und schwankte, doch ihr Gesichtsausdruck zeigte Entschlossenheit. „Was ist, wenn ich mitkomme?“
    Ben Ogan schwieg.
    Eine Zerreißprobe für ihre Nerven, die Reese nur überstand, weil Simba nach ihrer Hand griff und sie fest drückte.
    „Nackt!“
    „Wie bitte?“ Simba tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. „ Das können Sie nicht erwarten, Mr. Ogan.“
    „Ich lass mich nicht über den Tisch ziehen. Entweder, sie kommen nackt oder gar nicht.“
    „Frag ihn, ob wir die Unterwäsche anbehalten dürfen.“ Reese hielt die Luft an. Sie spürte Simbas Blick auf der Haut brennen, doch sie sah nicht auf. Sie würde auch nackt gehen.
    „Ist es in Ordnung, wenn sie die Unterwäsche anbehalten?“
    „Meinetwegen, wenns keine Liebestöter sind. Tragen sie versteckte Waffen … ich glaube, ich brauche nicht ausführlicher zu werden.“
    „Schon verstanden, Mr. Ogan.“
    Reese suchte Max’ Blick. Er stand noch immer an der Hauswand der gegenüberliegenden Hütte. Sein Nicken gab ihr Kraft. Sie tat das Richtige, was immer dabei herauskommen sollte. Die Angst, die ihr Herz wie ein Gletscher umschloss, würde sie auf keinen Fall jemandem zeigen, am wenigsten Simba.
    Wie in Trance zog sie sich bis auf Büstenhalter und Slip aus und ließ die Kleidung achtlos auf den Boden fallen. Das Rascheln neben ihr verriet, dass Sally es ihr gleichtat. Die Frau stieg in Reeses Achtung. Laut Max sollte sie zu Beginn nicht im Geringsten bereit gewesen sein, den Einsatz zu unterstützen und ihre bisherige Verhaltensweise hatte auch nicht unbedingt dazu beigetragen, das Drama glimpflich zu beenden. Was mochte in ihrem Kopf vor sich gehen?
    Reeses Schultern fühlten sich an, als lasteten Tonnen darauf. Die Verantwortung wollte sie erdrücken, doch so leicht ließ sie sich nicht unterkriegen. Sie würde versuchen, ein Auge auf Sally zu behalten, während sie die Mädchen versorgte. Wahrscheinlich wäre es unmöglich. Was jedoch bestimmt nicht unmöglich war, war, dass sie die Geiseln so gut wie möglich vor Ogan abschirmen würde und wenn sie sich selbst dem Messer entgegenstellte. Erneut straffte sie die Schultern.
    „Ich bin bereit.“
    „Dr. Reese Little und Sally werden sich jetzt dem Fenster nähern, Mr. Ogan.“ Simba zog sie in die Arme. Es bedurfte keiner Worte, das Gefühl seiner Lippen auf ihrer Stirn sprach Bände und sagte ihr alles, was es zu sagen gab. Sogar ein „Viel

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