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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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schnappt
Es zwei
bei den Haaren und presst ihm das Messer an die Kehle.
    „Vorsicht, er hat das Messer an Sybils Hals“, brüllt
Es drei
.
    Er tritt nach ihm. „Halt dich raus.“ Mit einem Ruck am Seil zieht er
Es
näher heran.
    „Ich habe Mom nicht gebeten, dich in den Keller zu sperren.“
    Diesmal ist es ein Tritt, den Sally der Holzwand verpasst. Das Geräusch ist eindeutig und es erinnert ihn daran, wie er bei den ersten Malen reagiert hat. Die stabile Kellertür hat seinen Wutausbrüchen ohne Schaden standgehalten.
    „Vielleicht nicht. Aber du hast auch nichts dagegen unternommen. Darum bin ich sicher, dass du es ebenso gewollt hast, nicht wahr, Sally?“
    Ihr schrilles Lachen schmerzt in den Ohren. „Und du? Auch du hast gewusst, was er mit uns anstellt und hast nichts unternommen. Hast du das auch gewollt?“
    „Ich war zwölf, verdammt! Und ich habe es nicht gewusst.“
    „Du hast an der Tür gestanden und gelauscht. Dabei hast du an dir rumgespielt. Mom hat dich dabei erwischt.“
    „Was?“ Die tickt doch nicht richtig. „Ist das der Grund, warum du mir nicht geholfen hast?“
    Wieder bekommt er keine Antwort, aber er hört ihr leises Schluchzen. Jemand flüstert mit ihr.
    „Hast du mal darüber nachgedacht, dass Mom lügt?“, fragt er.
    „Mom ist der beste Mensch der Welt und sie ist daran zerbrochen. Wenn sie auch nur geahnt hätte, was vor sich geht, hätte sie selbst das Messer gezückt und ihn erstochen. Das hat sie mir gesagt.“
    „Und damit schon wieder gelogen.“
    „Du hast doch einen Knall. Merkst du nicht, wie abgedreht du bist? Du bist ein Killer, Ben! Gib endlich auf und lass diese Mädchen frei. Sie haben mit all dem nichts zu tun.“
    „Halt das Maul, du Nutte. Du wirst dir anhören, was ich zu sagen habe.“
    „Werde ich nicht. Ich lasse nicht zu, dass du …“
    Ben fährt aus der Haut. „Dass ich was? Dir die Augen öffne? Dir klarmache, dass ihr die Seele von Ben zerstört habt? Dieser Junge ist mit sechzehn gestorben. Sein Tod hat vier Jahre gedauert. Ist dir das eigentlich bewusst?“ Mit sechzehn? Fing da sein Leben nicht erst an? Ben hat plötzlich das Gefühl, dass ihm ein Stück Vergangenheit fehlt. Er ist erst mit achtzehn von zu Hause fortgegangen. Geflohen. Vor der Polizei? Er denkt einen Augenblick nach. Nein. Die Polizei hat ihn gehen lassen. Sie haben ihn nur vernommen und ihn nach Hause gebracht.
    „Dakota hätte dich gleich mit ihm zur Hölle schicken sollen!“
    „Ich frage mich, wann du endlich erwachst, Sally. Mom hat gelogen. Wahrscheinlich glaubt sie mittlerweile selbst an das, was sie erzählt. Oder sie hat es schon immer getan. Sie ist diejenige, die alles gewusst hat, nicht ich.“

    Um sich abzulenken, hatte Reese Max während des Fluges nach Neuigkeiten über Dix und Virgin gefragt und den Himmel beschworen, dass Gott den beiden helfen möge, heil aus der Entführung herauszukommen. Mit keinem Wort hatte sie um das Gleiche für Natana und die beiden anderen Mädchen gebeten, obwohl sie am liebsten auf den Knien gefleht hätte. Doch dann hatte sie gedacht, dass man Gott nicht herausfordern durfte. Wenn sie in Demut für das Glück und Heil Fremder bat, erntete sie vielleicht Einsehen und Erbarmen für ihre Familie. Als ihr klar wurde, wie niederträchtig diese Gedanken auszulegen waren, brannte ihr Gesicht vor Scham und sie betete erneut. Aufrichtig und aus tiefstem Herzen für alle, die an dem Unglück beteiligt waren. Wie hatte sie solche Überlegungen auch nur ansatzweise hegen können? Sie hatte das so nicht gemeint. Ganz und gar nicht.
    Nach einigen hämmernden Herzschlägen, die ihr die Brust sprengen wollten, hatte sie ein Gebet für Ben Ogan hinzugesetzt. Zuerst fühlte es sich an, als träte sie damit den Gang nach Canossa an, doch plötzlich war ihr Herz immer leichter geworden. Um Gnade und Milde für den Täter zu bitten, ließ Glaube und Hoffnung keimen und Mut und Stärke für ihren Einsatz wachsen.
    Alle Gefühle verflogen abrupt, als der Hubschrauber über dem Wäldchen in der Luft stehen blieb, die Tür sich öffnete und eine Strickleiter hinabgeworfen wurde. Jemand hakte ein Seil um den Gurt, den sie beim Abflug angelegt hatte. Ihre Knochen wollten sich verflüssigen. Sie biss die Zähne aufeinander und ließ sich beim Ausstieg helfen, schaffte es mit eiserner Kraft, ohne Schwindel den Boden zu erreichen. Kräftige Arme nahmen sie in Empfang und dann hörte sie ihren Namen.
    Im Laufschritt kam Simba auf sie zu. Obwohl er die

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