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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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deinen Gefühlen nicht einfach freien Lauf? Das Schicksal hat dir einen Platz zugedacht und du weigerst dich, den vorbestimmten Weg zu gehen.“
    Sicher! Der führte schnurstracks in die Federn, unbestreitbar mit Narsimha Mishra.
    Er schüttelte langsam den Kopf und sie kam sich vor, als würde er ihre Gedanken lesen. „Du bist viel zu wertvoll für ein schnelles Abenteuer. Ich werde dich nicht bedrängen, Reese.“
    Ihr Name klang aus seinem Mund erst recht wie eine Verheißung und verringerte die geistige Nähe zwischen ihnen um keinen Deut. Im Gegenteil. Eine heiße Flut überrollte ihren Nacken und breitete sich in ihrem Körper aus. Würde sich die Mittagspause nicht langsam dem Ende neigen, sie wüsste nicht, wie lange sie diesem Blick noch widerstehen könnte.
    Er lehnte sich zurück und musterte sie mit einem winzigen Ausdruck eines spöttischen Lächelns um die Mundwinkel. „Erzähl mir von deiner Arbeit. Vielleicht fällt es uns leichter, uns auf dieser Ebene anzunähern.“
    Reese blickte auf ihre Armbanduhr. Eine Viertelstunde konnte sie noch bleiben. Eigentlich eine halbe – aber sie reizte ihre Pausen nie bis zur letzten Minute aus und beeilte sich stets, ihren Dienst überpünktlich wieder anzutreten. Heute erst recht, denn Maggie Garners Eltern erwarteten sie zu einem Gespräch auf der Intensivstation. Anschließend wollten ihre Kollegen das Ende des künstlichen Komas einleiten und Reese würde bei der Patientin bleiben, bis sie aufwachte. Zumindest vorbeischauen, so oft es während des Dienstes ging. Das konnte einige Stunden dauern.
    „Ich bin mit Leib und Seele Ärztin.“ Sollte sie ihm erzählen, wie es zu dem Berufswunsch gekommen war? Eigentlich war das viel zu privat. Andererseits stellte es auch nicht unbedingt ein Geheimnis dar. Die Erinnerung ließ ihren Puls heftig in den Schläfen pochen. Oder war es wegen seiner Hand, mit der er ihre wieder umschloss? Reese fühlte sich unfähig, die Empfindungen auseinanderzuhalten.
    „Meine Schwester wurde sehr jung schwanger. Sie war erst vierzehn, als Natana zur Welt kam.“ Sie schluckte. All die Bilder stiegen auf. Alanas totenbleiches Gesicht, als man sie im Eiltempo aus dem Kreißsaal in den OP transportierte. Mom und sie wollten bei der Entbindung anwesend sein, Nate und Dad warteten draußen. Als Komplikationen auftraten, umklammerten sie sich wie Ertrinkende und warteten gemeinsam vor den Operationssälen. „Sie bekam starke Blutungen und konnte nicht auf normalem Weg entbinden. Während des Kaiserschnitts ist sie fast gestorben.“
    Erst jetzt bemerkte Reese Narsimhas Finger, die sanft ihren Unterarm streichelten.
    „Das hat dich arg mitgenommen, nicht wahr? Zwillinge haben eine besondere Verbindung zueinander.“
    „Es war, als würde ich selbst verbluten. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich mich nicht auf andere verlassen, sondern selbst Leben retten wollte.“
    „Der Beruf passt zu dir.“
    Wieder warf sie einen Blick auf die Uhr. „Es wird Zeit. Ich muss los.“
    „Ich weiß.“
    „Soll ich dich mitnehmen?“
    „Nein, ich komme klar.“ Narsimha rollte einige Dollarnoten zusammen und steckte sie in das Gläschen, das die Kellnerin mit der Rechnung auf den Tisch gestellt hatte. Auf dem Weg zum Wagen fasste er ihren Ellbogen und öffnete galant die Tür.
    „Darf ich dich heute Abend abholen? Kino? Candle-Light-Dinner? Oder einfach nur ein Strandspaziergang, bis der Mond untergeht?“
    „Ich werde heute Überstunden machen. Eine Patientin wird nachher aus dem Kunstschlaf geweckt.“
    „Willst du mich anrufen, egal, wie spät es ist?“
    Reese blieb neben der Fahrertür stehen und lehnte sich ans Blech. Narsimha stand ihr so nahe, sie müsste nur die Hände auf seine Brust legen und den Kopf ein wenig in den Nacken legen, dann würde er sich herabbeugen und sie küssen. Sie sah es an seinem Blick, am Zucken seiner Mundwinkel. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch. Die Nacht würde ohnehin kurz werden. Kam es da auf weitere zwei, drei Stunden an? Sie zückte ihr Mobiltelefon.
    „Gib mir deine Nummer.“
    Der Abschied hinterließ Leere. Sie starrte Narsimha hinterher, wie er seine schlanke, aber dennoch beeindruckend muskulöse Figur zwischen den Fahrzeugen hindurchschob, bis er ihrem Blickfeld entschwand. Wenn sie gehofft hatte, er würde sich noch einmal umdrehen, sah sie sich enttäuscht. Ein Mann wie er blickte niemals zurück.
    Sämtliche Gedanken an ihn erstarben, als sie die Intensivstation betrat. Mrs. und Mr.

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