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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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und schob ihren Kopf zurück, brachte etwas Abstand zwischen ihre Gesichter, damit er ihres betrachten konnte.
    Das Grün ihrer Iriden leuchtete in einer ungewöhnlichen Farbe, mit Tupfern aus Gold und Braun gesprenkelt und einem tannengrünen Ring um die Pupillen. Am Ansatz ihrer hohen Stirn schimmerte der Hauch eines dunkleren Blonds. Simba setzte Reese auf dem Sideboard ab und hob die Hand, strich ihr durch das seidige Haar. Sie trug es schulterlang in leichten Wellen. Eine solche rauschte durch sein Innerstes und verleitete ihn für einen Moment, die Lippen an ihre Stirn zu pressen.
    Er zwang sich, Reese wieder zu betrachten. Sie erwiderte seinen Blick mit einer Intensität, als könnte auch sie nicht genug davon bekommen, sein Antlitz zu mustern, um es sich für alle Zeiten einzuprägen.
    Simba streichelte ihren schmalen Nasenrücken entlang, fuhr mit der Daumenspitze über ihre bebenden Nasenflügel, umkreiste die sanft geschwungenen Lippen. Wenn sie nachdachte und den Mund kräuselte, zog er sich in Herzform zusammen. Ein verführerisch natürliches Rot inmitten zart gebräunter Haut. Sie benötigte kein Make-up, nicht einmal die Spur Mascara, die er auf ihren langen Wimpern bemerkte.
    Auf den ersten Blick wirkte sie wie ein junges Mädchen. Erst genaueres Betrachten verriet hauchdünne Fältchen – vom Lachen um ihre Augen gezaubert, vom Grübeln in ihre Stirn geprägt. Simba strich mit den Fingerspitzen beider Hände gleichzeitig von den Schläfen ihre Wangen hinab, zeichnete die Linie ihres Kinns nach und den schlanken Schwanenhals. Ihre Schlüsselbeinknochen stachen hervor, und als seine Finger am Rand ihres Ausschnitts entlangfuhren, hob und senkte sich ihr Brustkorb in schnellerem Rhythmus.
    Zum wiederholten Mal forderte eine energische Stimme in seinem Inneren, Reese loszulassen, sich zu entschuldigen und zu gehen. Zum wiederholten Mal lautete die Antwort: Ja, nur noch einen Moment.
    Auf dem Weg hierher hatte er mit Max telefoniert. Die anderen würden einige Stunden ohne ihn zurechtkommen und in der Nacht würden sie nichts mehr unternehmen. Die Black Boys brachten die Gefangenen in ihre Geisterstadt. Es gab keinen Grund, sich zurückzuziehen, außer dem Hurrican in seinem Herzen.
    „Bring mich ins Bett oder …“ Reese löste die Hände von seinen Schultern, krümmte die Finger zu Klauen und hielt sie in einer Drohgebärde rechts und links neben sein Gesicht.
    Simba lachte leise. „Oder …?“
    „Oder ich werde zu einem wilden Raubtier, zu einer reißenden Bestie.“
    „Wachsen dir dann Krallen?“ Er gluckste in sich hinein.
    Reese grub ihre Fingernägel in seine Schultern, während er sie packte und hochhob. Sie schlang die Beine um seine Hüften und er schnappte nach Luft. So würde er sie unmöglich bis in ihr Schlafzimmer tragen können.
    Er ließ sie langsam hinuntergleiten, bis ihre Füße den Boden berührten. Dann legte er einen Arm um ihre Schultern, den anderen unter ihre Oberschenkel und trug sie in den Flur. Sich in ihrem kleinen Apartment zurechtzufinden war nicht schwierig. Alle Räume gingen vom Korridor aus ab. Die Küche kannte er schon, das Bad vermutete er hinter einer Tür, die etwas schmaler war als die anderen, also steuerte er zielstrebig die einzig verbleibende Zimmertür an. Reese erhob keinen Protest.
    Als er vor ihrem Bett stand, flüsterte sie: „Lass mich bitte runter.“
    Er hatte die Deckenlampe nicht eingeschaltet, das Mondlicht flutete den Raum, doch offenbar reichte ihr das nicht. Sie beugte sich zum Kopfende und kippte einen Schalter. Für eine Sekunde überkam ihn das Verlangen, ihre Hüften zu packen, Reese mit einem Ruck an sich zu ziehen und seine Lenden an dem verdammt verführerischen Hintern zu reiben, doch da hatte sie bereits das Licht gedimmt und drehte sich ihm zu.
    „Geh einen Schritt zurück.“
    Fucking hell! Schon wie sie lasziv aus ihren Schuhen schlüpfte, raubte ihm den Atem. Sie trug eine enge Jeans. Gebannt hing sein Blick an ihren Fingern, wie sie langsam den Knopf öffnete, den Reißverschluss hinabzog. Seine Lederhose spannte. Garantiert fehlte nicht viel und die Nähte platzten. Ohne Schuhe wirkte Reese noch kleiner, reichte ihm kaum bis an die Schultern. Zart und verletzlich. Der Gedanke schürte brennenden Schmerz. Er wollte nicht, dass sie sich in ihn verliebte. Er wollte nicht, dass er Gefühle für sie entwickelte, die er sich nicht erlauben durfte. Wahrscheinlich würde sie ihn kastrieren, wenn er sich jetzt abwandte und

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