Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing

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Nagpur bis hinter Chandkapur und schlug einen Haken nach rechts zum Dorf Nimtalai. „Es sind knapp vierzig Meilen vom Flughafen, eine gute Stunde mit dem Wagen.“
    „Gibt es eine Person deines Vertrauens im Dorf? Freunde? Verwandte?“
    „Nein.“ Während des Studiums hatte er sich mit ein paar Kommilitonen angefreundet und mit zweien auch eine tiefere Freundschaft gepflegt, aber keiner von ihnen stammte aus Simbas Dorf. „Ich habe nur als Kleinkind dort gelebt.“
    „Okay. Kommen wir später drauf zurück“, sagte Ace. „Was erwartet uns für ein Wetter? Wie sind die Temperaturen?“
    „Die Monsunzeit nähert sich gerade dem Ende. Bis einige Tage in den Oktober hinein müssen wir noch mit starken Niederschlägen rechnen, die aber stetig abnehmen. Es wird noch heiß sein, nachts kühlt es nur mäßig ab.“
    „Du willst wahrscheinlich das Gebiet, in dem sich Nani-ji gewöhnlich aufgehalten hat, durchkämmen. Werden wir in den Wäldern einen Führer benötigen?“
    „Geht’s dir noch gut?“
    Ace warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Schon klar. Du bist dort aufgewachsen. General Powell hat uns alles erzählt, was er von Max erfahren hat. Merk dir jedoch besser gleich, dass das hier kein Kindergartenausflug ist.“
    Simba schluckte bittere Galle. Ganz sicher waren ihnen die Black Boys in Bezug auf ihre militärische Ausbildung überlegen und er würde sich hüten, sich aufzuspielen oder sich querzustellen. Dennoch könnte der Kampfkoloss etwas lockerer sein.
    „Mal sachte“, mischte sich Neil ein. „Ihr seid die Bosse, schon klar. Aber wir sind immerhin ein Team, nicht wahr? Da sollte ein lockerer Ton erlaubt sein.“
    „Wenn’s angebracht ist, Mann.“
    Neil sprang auf. Der Ärger stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Jetzt spiel dich nicht so auf.“ Seine Stimme hatte an Schärfe zugenommen. „Immerhin geht es hier noch nicht um irgendjemandes Arsch.“
    „Genau“, schnauzte Ace zurück, erhob sich gemächlich und griff Neil am Kragen seines T-Shirts. Er schob die Nase vor Neils Gesicht, sodass sie sich beinahe berührten. „Und damit das so bleibt, werden wir die flotten Sprüche ab jetzt unterlassen.“
    Fucking hell! Das konnte ja heiter werden. Derart verklemmt hatten sie die Black Boys noch nie erlebt.
    Simba erhob sich ebenfalls. Er zog Neil am Arm zurück und sagte leise. „Komm schon, Ace hat recht. Setz dich wieder.“ Wenn zwischen ihnen von Anfang an die Chemie nicht stimmte, war der Einsatz zum Scheitern verurteilt.
    Neil setzte sich widerspruchslos. „Tut mir leid.“
    „Hey, Jungs. Wir können scherzen, wenn wir die Fetzen unserer Gegner aufkratzen, aber bei der Planung und im Einsatz leisten wir hundert Prozent. Absolute Konzentration. Okay?“
    „Ja“, sagte Simba schlicht und nahm die Landkarte erneut ins Visier.
    „Neil wird in den Wäldern die Vorhut übernehmen. Unsichtbar, versteht sich. Über einen Sender im Ohr kann er mit uns in Verbindung treten. Deine Gabe liegt unter anderem darin, dass du wie eine Raubkatze schleichen kannst, nicht wahr, Simba?“
    „Ja.“
    „Dann wirst du Neil begleiten und ihm den Weg bereiten, sodass er möglichst leise vorankommt. Ich nehme an, du versteckst dich auch so gut wie eine Raubkatze.“
    „Ja.“
    „Virgin bleibt in unserer Truppe, ebenso Dix. Er wird die Umgebung nach Funkwellen abtasten.“
    Bis dahin hätten sie den Einsatz auch allein planen können. Simba zwang sich, seinen Frust zu bändigen. Die Jungs begleiteten sie, um ihnen zu helfen und sie riskierten dabei verdammt noch mal ihre verfickten Ärsche. Das sollte er ihnen hoch anrechnen. Sie waren SEALs mit jahrelanger Erfahrung und ihnen damit um einiges überlegen.
Noch
… konnte er sich nicht verkneifen, hinzuzusetzen. Mit etwas mehr Praxis konnten sie locker den Black Boys das Wasser reichen, das hatten sie während der Hell Weeks bewiesen. Der Unterschied bestand darin, dass der Kampf in der Goldgräberstadt nur ein Training gewesen war. Die Realität würde härtere Anforderungen stellen. Er war bereit, sich dafür zu wappnen und sich – wenn nötig – den SEALs unterzuordnen. Von deren Know-how konnte er nur profitieren.
    „Noch mal zurück zu deinem Dorf.“ Ace reichte ihm Kugelschreiber und Notizblock. „Kannst du eine ungefähre Zeichnung machen?“
    „Was genau willst du wissen?“
    „Was dir einfällt. Gibt es ein Dorfzentrum, wo sich die Menschen treffen? Straßen, Fluchtwege.“
    Simba kramte in seiner Erinnerung und fertigte eine einfache