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Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sich sah, doch dann bewegte sie sich, und er ließ sich neben ihr auf die Knie fallen.
    »Geht es dir … gut?« Rauch nahm ihm den Atem und ließ ihn husten.
    »Nur … gestolpert.« Alyssa setzte sich auf.
    Kyle zog die inzwischen beinahe trockene Tischdecke über ihrem Kopf zurecht und half ihr auf die Beine. Zusammen stolperten sie die letzten Schritte bis zum Fenster. Noch war das Glas intakt, deshalb nahm Kyle einen der Stühle, bedeutete Alyssa zurückzutreten und schlug die Scheibe ein. Glassplitter regneten auf ihn nieder, doch das war ihm egal. Mit brennenden Augen blickte er hinaus, während hinter ihm das Feuer aufheulte, als es von neuem Sauerstoff genährt wurde. Sie hatten nicht mehr viel Zeit. Ein Schatten erschien vor dem Fenster, und für einen Moment glaubte er, dass es Sean war, der sie endgültig vernichten wollte, doch dann erschien ein Feuerwehrmann in der Öffnung. Kyle konnte sich nicht erinnern, sich jemals so über den Anblick eines Kollegen gefreut zu haben – nicht einmal, als sie ihn aus dem brennenden Supermarkt zogen.
    Rasch nahm er Alyssa auf die Arme und hob sie durch das Fenster in die wartenden Arme des Feuerwehrmanns. So kam sie nicht in Kontakt mit den scharfen Glaszacken, die noch im Fensterrahmen steckten. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass eine Feuerwand auf ihn zurollte, deshalb stemmte er sich schnell hoch und sprang aus dem Fenster. Schmerz schoss durch seine Hände und seinen Oberschenkel, doch dann kam er auf dem Boden auf und drehte sich rasch auf den Rücken. Über ihm schoss mit einem tiefen Grollen eine Stichflamme aus dem Fenster. Kyle glaubte, einen Schrei zu hören, und wälzte sich herum, um sicherzugehen, dass es Alyssa gut ging. Erleichtert atmete er auf, als er sah, dass sich die Rettungskräfte um sie kümmerten. Sie hatten es geschafft!
    Nachdem sich das Feuer wieder in das Gebäude zurückgezogen hatte, kroch Kyle aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Schon nach mehreren Metern waren Feuerwehrleute an seiner Seite, die ihn dorthin trugen, wo Alyssa schon auf ihn wartete. Kyle packte einen der Männer am Arm. »Sind alle draußen?«
    »Ja, der Verrückte hat alle rausgeschickt, bevor er die Tür verschlossen und das Feuer angezündet hat. Der Sheriff wurde sofort verständigt, und er hat alles abriegeln lassen.«
    »Ist Sean verhaftet worden?«
    »Er ist mit einer Schusswunde im Krankenhaus. Er wollte sich nicht verhaften lassen und fuchtelte mit einer Pistole rum.«
    Kyle seufzte und blickte auf das brennende Gebäude zurück. »Kann man irgendwas retten?«
    Der Feuerwehrmann zuckte bedauernd mit den Schultern. »Unwahrscheinlich, zu viel Holz. Und selbst wenn das Feuer nicht alle Bücher zerstört, wird das durchs Löschwasser geschehen.«
    Alyssas tränenfeuchtes und rußgeschwärztes Gesicht bewirkte, dass sich sein Herz zusammenzog. Sie verlor nicht nur ihre geliebten Bücher, sondern auch ihren Arbeitsort. Würde sie wegziehen, wenn keine neue Bibliothek aufgebaut wurde? Aber egal wohin sie ging, er würde ihr folgen – zumindest, wenn sie das noch wollte. Als könnte sie seine Gedanken hören, beugte sich Alyssa über ihn. Ihre zitternden Lippen strichen über seinen Mund, und er schmeckte Rauch und Salz von ihren Tränen.
    »Bleibst du bei mir?« Er hatte jetzt nicht fragen wollen, aber es rutschte ihm einfach heraus.
    Alyssa lächelte ihn durch ihre Tränen an. »Natürlich.«
    »Entschuldigen Sie, aber Sie müssen jetzt beide Sauerstoff bekommen, und dann bringen wir Sie ins Krankenhaus.«
    Kyle setzte sich auf. »Das ist nicht nötig, ich bin okay. Nehmen Sie Alyssa mit, und ich komme dann später, um sie abzuholen.« Mit Schaudern erinnerte er sich an die langen Monate, die er in diversen Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen verbracht hatte.
    Sam trat zu ihnen und schüttelte den Kopf. »Dickköpfig wie immer. Hast du dir mal deine Hände angeschaut? Oder deinen Oberschenkel?«
    Verwirrt blickte Kyle nach unten und verzog das Gesicht, als er das Blut sah, das aus einigen tiefen Schnitten floss. Mit Verspätung setzte auch der Schmerz ein, und er presste die Zähne zusammen.
    Sam schien zu merken, dass er jetzt nichts sagen konnte, denn er winkte den Sanitäter zu sich. »Nehmt sie beide mit.«
    Kyle wollte dagegen protestieren, dass er auf eine Trage gelegt wurde, doch da Alyssa inzwischen vor Erschöpfung schwankte, wehrte er sich nicht länger dagegen. Hauptsache, sie kam schnell in ein Krankenhaus und wurde versorgt. Im

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