Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
Gewissen haben.«
»Wie Sie wünschen, Mylord.« Der alte Mann ging zur Tür, wo er noch einmal stehen blieb und sich umdrehte. »Ich muss sagen, es ist schön, wieder zu Hause zu sein und in einem guten englischen Bett schlafen zu können. Diese ausländischen Vorrichtungen, die als Matratzen ausgegeben werden, eignen sich kaum für Lebewesen. Schlafen Sie gut, Mylord.«
Damon nickte ihm zu. Ja, es tat gut, wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen, nachdem er so lange fort gewesen war. Dennoch würde es ihm sehr schwerfallen, nach dem Kuss Schlaf zu finden. Zu viele Erinnerungen waren geweckt worden, gute wie schlechte.
Vor Elle hatte er sich nie gestattet, wirklich etwas für eine Frau zu empfinden, denn er wollte nicht riskieren, jemanden zu verlieren, den er liebte.
Aber dann hatte ihre Lebensfreude ihn so fasziniert, dass er die Anzeichen ihrer zunehmenden Vertrautheit ignorierte – bis zu ihrem fatalen Liebesgeständnis.
Welche Gefahr ihm drohte, wurde ihm umso deutlicher, als seine entfernte Cousine, Tess Blanchard, ihren Verlobten in der Schlacht von Waterloo verlor. Tess’ Schock und Verzweiflung waren Damon eine Mahnung, was ihm widerfahren könnte, sollte er Eleanor tatsächlich heiraten.
Also beschloss Damon, Elle dazu zu bringen, dass sie die Verlobung löste. Ein ehrbarer Gentleman konnte diesen Schritt unmöglich vollziehen. Und so arrangierte er, in der Öffentlichkeit mit seiner früheren Mätresse gesehen zu werden.
In Wahrheit war er Eleanor nicht untreu gewesen. Sie sollte es lediglich glauben und ihn für das schlechteste Wesen auf Erden halten.
Um ihr weiteren Schmerz und Peinlichkeit zu ersparen, hatte Damon in der darauffolgenden Woche England verlassen.
Zum Glück hatte er während seiner Reisen auf dem Kontinent eine Aufgabe, in die er all seine aufgestaute Leidenschaft investieren konnte. Unter Ottos Anleitung und mittels dessen Beziehungen hatte Damon die letzten paar Jahre dem Bemühen gewidmet, anderen zu helfen, die von derselben heimtückischen Krankheit heimgesucht wurden, an der sein Bruder starb.
Und der Erfolg seiner Bemühungen bot ihm eine
gewisse Befriedigung. Er hatte erreicht, was er sich vornahm, und sogar seine größten Hoffnungen übertroffen.
Trotzdem hatte er sich in jüngster Zeit nach England gesehnt. Deshalb entschied er vor wenigen Wochen, dass er lange genug umhergereist war und nach Hause zurückkehren sollte, um sein altes Leben wiederaufzunehmen. Die Gerüchte, dass Lazzara Eleanor den Hof machte, hatten seine Heimreise lediglich beschleunigt.
Womit er wieder bei dem heutigen Abend und der Frage war, was er bezüglich Eleanor tun sollte.
Er würde die Geschichte nicht wiederholen, indem er zuließ, dass sie sich erneut nahekamen, nur um sie dann zu verletzen, wenn er fortging. Ebenso wenig konnte er sie jetzt im Stich lassen, solange sie von einem Lebemann umworben wurde, der ihr ein schrecklicher Gemahl wäre und ihr nichts als Schmerz bereiten würde.
Damon wollte, dass Eleanor glücklich war, dass ihr Traum von Liebe, Ehe und Kindern wahr wurde. Sie sollte die Zukunft bekommen, die er sich selbst willentlich verwehrte, denn wenn er eines Tages heiraten musste, um einen Erben zu zeugen, würde er eine Vernunftehe eingehen.
Prinz Lazzara indes war ganz gewiss nicht der Mann ihrer Träume. Und deshalb entschied Damon, als er den Rest seines Brandys trank, dass er morgen früh im Park sein würde, um Elle vor dem verdorbenen Schwerenöter zu schützen.
Als sie in ihr Zuhause am Portman Place zurückkehrten, begleitete Eleanor ihre Tante nach oben,
wo sie vor Lady Beldons Schlafzimmertür stehen blieb, um ihr eine gute Nacht zu wünschen.
»Es freut mich, dass du den Abend genossen hast, Tante«, sagte sie. »Signor Vecchi ist ein recht angenehmer Gentleman, nicht wahr?«
»Das ist er fürwahr«, antwortete Beatrix errötend. »Der Inbegriff vornehmen Charmes. Ich vermute, Charme ist den italienischen Herren angeboren.«
»Gut möglich.«
Eleanor wurde warm ums Herz, als sie daran dachte, dass sich zwischen ihrer Tante und dem italienischen Diplomaten eine Romanze entspinnen könnte. Seit Beatrix vor sechs Jahren zur Witwe wurde, zeigte sie erstmals wieder Interesse an der Aufmerksamkeit eines Gentlemans. Und überdies schien Signor Vecchi, der ebenfalls verwitwet war, nicht minder interessiert an Beatrix.
Leider verblasste Tante Beatrix Wangenröte sogleich wieder, und sie musterte Eleanor streng. »Hast du den Abend auch genossen,
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