Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
Genüsse, von denen er behauptete, sie wären lediglich eine kleine Kostprobe dessen, was sie in ihrem Ehebett erwartete.
Nicht bloß hatte er ihren Widerstand gebrochen, er besaß überdies die Frechheit, ihr einen Antrag zu machen, um sie von ihrem Interesse an Prinz Lazzara abzubringen!
Was für eine Unverfrorenheit! Nicht dass sie ihm seine Sorge um ihre Sicherheit verübelte, aber seinen Antrag konnte sie unmöglich ernst nehmen. Sobald der Prinz aufhörte, ihr den Hof zu machen, würde Damon ganz sicher einen Weg finden, die Heirat mit ihr zu umgehen.
Und wenn sein Antrag doch keine reine List war?
Nein, Eleanor würde ihn ganz gewiss nicht heiraten!
Sie wollte die Vergangenheit endgültig hinter sich lassen. Was natürlich bedeutete, dass sie zunächst einmal die unangenehme Faszination überwinden musste, die Damon auf sie ausübte. Der ärgerliche Schurke provozierte sie, erzürnte sie, nahm sie gefangen – und machte ihr Angst.
Damon war es stets gelungen, alles zu bekommen, was er wollte. Und wie er sagte, wollte er sie.
Eleanor biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte fluchen und beten zugleich – Damon verfluchen und für ihre Rettung beten.
Stöhnend vergrub sie das Gesicht in den Kissen.
Er wollte sie nicht zur Frau, egal was er behauptete. Und selbst wenn doch, würde er sie nicht bekommen!
Wollte er Eleanor wirklich zur Frau?, fragte Damon sich, als er vorsichtig die Eiche hinunterkletterte. Denn er musste zugeben, dass sein Entschluss nicht so felsenfest gestanden hatte, wie er ihr gegenüber vorgab. Vielmehr hatte er sich selbst ebenso überrascht wie Elle.
Gewiss, er wollte sie vor Lazzara beschützen, und er war höllisch verärgert, weil Eleanor sich partout weiter vom Prinzen den Hof machen lassen wollte; fast so verärgert wie über ihre romantisch überzogenen Ideale von Liebe und Ehe.
Und Damon konnte nicht leugnen, dass eine ihrer Anschuldigungen der Wahrheit bedenklich nahe gekommen war. Wieder einmal hatte er aus der Hitze des Augenblicks heraus gehandelt. Sein Verlangen nach Eleanor benebelte ihm die Sinne. In ihrer Gegenwart bestimmten einzig seine Lenden,
was er tat, und alles, was ihn seine Erfahrung vor zwei Jahren gelehrt hatte, war wie weggeblasen. Mit dem Resultat, dass er noch jetzt eine Erektion hatte, die ihm den Abstieg reichlich schmerzhaft machte.
»Was du auch verdienst dafür, dass du sie beinahe in ihrem eigenen Bett verführt hättest, du erbärmlicher Tropf«, murmelte Damon.
Derselbe Wahn, der ihn vor zwei Jahren packte, hatte ihn aufs Neue befallen, kaum dass er Eleanor wiederbegegnet war. Er kletterte in tiefster Finsternis Bäume hinauf, riskierte einen Skandal, indem er eine junge Dame spätnachts in ihrem Schlafgemach aufsuchte, und überlegte, wie er sie von ihrem Verehrer wegbringen könnte.
Aber wenigstens wurde sein ödes Leben dadurch entschieden interessanter. Vor allem die Rastlosigkeit, die ihn in den letzten Monaten geplagt hatte, verschwand.
Damon ließ sich auf die Erde fallen, klopfte sich die Kleidung ab und ging zu seiner Kutsche, die um die Ecke vom Portman Place auf ihn wartete.
Es gab einen triftigen Grund für seinen unvernünftigen Antrag, sinnierte Damon, und der war nicht etwa rein männliches Besitzdenken.
Er konnte nicht zulassen, dass sie unwiderruflich fort war, denn eine Welt ohne Elle darin mochte er sich gar nicht ausmalen.
Dass er eines Tages heiraten musste, hatte er immer gewusst. Allerdings war sein Plan, eine für den britischen Adel typische Verbindung zu einer Adligen einzugehen, bei der sein Herz unbeteiligt blieb. Sollte Eleanor jedoch den Prinzen heiraten, hätte
er sie endgültig verloren. Und das konnte er nicht hinnehmen.
Trotz ihrer Einwände wäre eine Vernunftehe zwischen ihnen beiden gar nicht so unmöglich, und wenn er ohnehin heiraten musste, wäre Eleanor seine bei weitem beste Wahl. Er würde niemals eine andere Frau finden, die so gut zu ihm passte.
Desgleichen gäbe es keinen anderen, der besser zu ihr passte als er. Weder der Prinz noch sonst jemand könnte ihr ein solch guter Ehemann sein wie er.
Nie wieder würde er sie absichtlich verletzen, was er bei seinem Leben zu schwören bereit war. Eleanors Glück war ihm wichtig. Er würde dafür sorgen, dass sie alles hatte, was sie begehrte … mit Ausnahme von Liebe natürlich.
Und das war der eigentliche Haken bei der Sache …
Entsprechend war Damon froh, dass seine Gedanken unterbrochen wurden, weil er nun seine Kutsche erreicht
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